Silas

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Der dunkelhaarige Kerl war so gesprächig, wie ein Toter.
Die einzige Information, die ich an diesem Abend von ihm bekam, war dass der Teufel ihn geschickt hatte.
Der schwarzäugige Herr der Hölle hatte also einen weiteren Teil unserer Abmachung erfüllt.

So schnell wie der Fremde jedoch erschienen war, so schnell war er auch verschwunden.
Er hatte mir nur ein Taxi gerufen, dass mich auf direktem Weg zu meiner Wohnung brachte.
Woher er meine Adresse kannte, die er dem Fahrer genannt hatte, wusste ich nicht, genauso wenig wie ich wusste, ob ich diesem jungen Mann noch einmal begegnen würde.

Doch wie sich herausstellte hatte der Teufel bereits einen Plan geschmiedet, um all seine Seelen zurück zu bekommen.

Doch wie sich herausstellte hatte der Teufel bereits einen Plan geschmiedet, um all seine Seelen zurück zu bekommen

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Ich war völlig fertig.
In der Nacht hatte ich kein Auge zugetan.
Diese ganze Sache mit den Seelen und der Deal mit dem Teufel hatten unmerklich ihre Spuren hinterlassen.
Meine Augenringe reichten wahrscheinlich bis zu meinen Knien.

Bevor ich mich weiter mit dem ganzen übernatürlichen Thema auseinandersetzen konnte, brauchte ich ersteinmal einen Kaffee.
Schnellen Schrittes schlüpfte ich in die Küche. Die knallrote Maschine lachte mir schon entgegen und mit einem kurzen Knopfdruck floss das dunkle Getränk in meine Tasse.
Währenddessen nahm ich mir noch einen Joghurt aus dem Kühlschrank.

Mit einem kleinen Löffel gab ich der schwarzen Flüssigkeit noch ein bisschen Zucker hinzu und der magische Wachmacher war perfekt.
Sofort setzte ich die Tasse an meine Lippen. Eine herrliche Wärme breitete sich schnell in meinem leeren Magen aus und sofort fühlte ich mich automatisch etwas wacher.

Mit dem Kaffe in der einen und dem Joghurt in der anderen Hand, machte ich mich wieder auf den Weg zu meinem Sofa.
Nichts war besser, als den Morgen entspannt und gemütlich im Wohnzimmer mit seiner Lieblingsserie einklingen zu lassen.

Als ich um die Ecke bog hätte ich vor Schreck beinahe meine volle Tasse fallen gelassen.

Die arme vor der Brust verschränkt und einen mörderischen Blick auf dem Gesicht, stand der Kerl von gestern im Park vor mir.
Mit seinen schwarzen Klamotten und den schweren Stiefeln, hob er sich extrem von meiner pastellfarbenen Inneneinrichtung ab.

Für einen Moment war ich zu perplex, um etwas sagen zu können.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich endlich meine Stimme wieder gefunden und von all den Fragen, die mir durch den Kopf schossen, kam mir nur ein
"Wie bist du hier rein gekommen?", über die Lippen.

Ehe ich mich versah war der Kerl an mir vorbeigeschlendert und nahm meine Jacke vom Kleiderhaken.
In einer gedehnten Bewegung warf er sie mir entgegen und ich hatte Mühe sie irgendwie aufzufangen, ohne meinen Kaffee zu verschütten.
"Vergeuden wir keine Zeit. Da draußen sind noch genug Seelen, die zurück in die Hölle müssen", knurrte er mürrisch und steuerte schon auf meine Wohnungstür zu.

Noch völlig verwirrt stand ich in meinem Flur und sah ihm verdutzt nach.
Als er in der offenen Tür stehen blieb, als würde er auf mich warten, fing ich an mit dem Kopf zu schütteln.
"Ich gehe doch nicht mit einem wild fremden Mann mit", protestierte ich.
Noch dazu mit jemandem, der irgendwo eine Waffe bei sich trug, ergänzte ich in Gedanken, denn auch wenn ich die lange Klinge nirgends sah, wusste ich, dass sie irgendwo versteckt sein musste.

Mit einem Schnauben wand er sich mir wieder ganz zu.
"Ich bin Silas. Jetzt sind wir keine Fremden mehr."
Schon war er auf dem Weg nach unten.

Ich wusste das ich diese Seelen aufspüren musste, doch das es auf diesem Weg geschehen würde, noch dazu so früh am Morgen, war mir nicht klar gewesen.
Ich hatte diese ganze Sache noch gar nicht wirklich ernst genommen.
Als ich jedoch an die Seele von gestern dachte, lief es mir kalt den Rücken hinunter und wie zur Bestätigung durchzuckte ein kurzes Stechen meine Schulter.

Ich dachte an den blauen Fleck unter meinem braunen Pullover.
Was konnten diese Schatten wohl auch anderen Menschen antun?

Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf meinen leckeren Erdbeer-Joghurt, stellte ich sowohl diesen, als auch meinen Kaffe auf der Kommode ab, schnappte mir mein Handy und meinen Haustürschlüssel und eilte diesem Silas nach.

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Jetzt hat der mysteriöse Fremde auch einen Namen.

Was haltet ihr von Silas?
Welche Rolle spielt er bei der ganzen Sache?

Lasst mich wissen was ihr von all dem haltet! : )

Und wenn euch noch Fehler oder Ungereimtheiten auffallen, könnt ihr sie auch sehr gerne markieren.

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SeelenjägerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt