Blutlust

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Es hatte angefangen mit einem Traum und dieser Traum ließ mich nicht los, verfolgte mich Nacht für Nacht, macht mich schier wahnsinnig. Er war wie eine Vision. Ich spürte die klebrige Flüssigkeit auf meinem Körper, suhlte mich regelrecht darin, während mit jedem Tropfen das Leben aus dem Körper neben mir erlosch. Was mich am meisten verstörte war die Lust, die ich nach jedem Aufwachen aus diesen Träumen empfand. Sie pulsierte durch meinen gesamten Körper und je mehr ich sie ignorierte, desto intensiver wurde sie.

Eines Nachts schoss ich mit einem gewaltigen Orgasmus aus dem Traum. Es war so intensiv gewesen, so erregend. Ich wollte es noch mal und ich wollte es jetzt. Es war halb vier, spät oder besser früh, aber nicht zu früh um nicht noch ein geeignetes Opfer für mein Vorhaben zu finden. Wenig später lief ich durch die dunkle Gasse. Am Horizont konnte man das erste zarte Orange sehen, das den Morgen ankündigte. Mein Verstand sagte mir, dass das was ich vorhatte Wahnsinn war, aber meine Erregung übertönte sie. Ich lies mich von ihr und meinen Trieben lenken. Sie trieben mich weiter die Gasse hinunter bis sie mich zum Stehen brachten. Ein Mann kam mir entgegen. Ein erschrockener Ausdruck huschte über sein Gesicht, erlosch aber sogleich, als er mich bemerkte. Wie von selbst steuerten meine Beine auf ihn zu. "Hallo" sagte ich mit einer Stimme, die mir so fremd war und nicht nach mir klang. Der Mann stocke, ließ seine Augen über meinen Körper und mein Gesicht wandern. Ich konnte seine Erregung riechen, sie übertrug sich auf mich, mischte sich mit meiner eigenen und mein Trieb schrie mich an, dass ich ihn nehmen sollte. "Komm" sagte ich, ging los. Ohne mich umzudrehen wusste ich, dass er mir folgte, wie ich war er Sklave seiner Triebe.

Als er wenig später nackt unter mir lag, wurde mein Blick fast schon hypnotisch von seinem pulsierenden Puls, der unter seine Haut pochte, angezogen. Mach schon, mach schon schrie mein Trieb. Meine Hand wanderte zu meinem Nachttisch und ich zog das kleine Messer aus der Schublade. Ich sah das Entsetzen in seinen Augen, als ich es an hob. Sah das stumme Flehen, dann stach ich zu. Fasziniert beobachtete ich, wie das Blut über seinen Körper lief, mein Bett besudelte. Er atmet hektisch, röchelte. Ich strich mit meiner Hand über seine Brust, sah zu, wie die rote Flüssigkeit an meinen Fingern kleben blieb. Sein Körper wurde schwächer, meine Erregung stärker. Ich wollte ihn immer noch und ich wollte ihn jetzt. Er war bereits tot, als mich mein Orgasmus durchzuckte und ich erschöpft auf seinen leblosen und blutbeschmierten Körper zusammensackte.

Bevor man mir einen guten Psychiater empfiehlt oder die Geschichte meldet stelle ich gleich klar, dass diese Geschichte und die Handlung frei erfunden ist. Ich habe auch nicht das Bedürfnis, es der Person in dem Text nachzumachen.

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