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Á R E S

Lieber Áres,

Wenn du das liest bin ich wahrscheinlich an einem besseren Ort. Es tut mir leid. Es tut mir unendlich leid das ich dir deine Tochter verheimlicht habe. Niemand wusste das du der Vater bist. Außer meine Mutter. Sie war es die beschlossen hat nach Italien zu gehen als du mein Herz brachst. Ich war nie wütend oder hasste dich. Ich konnte dich nicht hassen denn dafür war meine Liebe zu stark für dich. Du warst der erste der mich berühren konnte nachdem was ich erlebte. Ich hatte nie die Chance es dir zu erzählen also muss ich es dir auf Papier erklären.

Als ich acht war hatte ich eine Freundin. Cíntía. Sie war meine beste sowie feste Freundin. Es muss für dich komisch klingen das ich auf ein Mädchen stand doch ich liebte sie sehr. Wir waren unzertrennlich bis es dann passierte was ich Niemals mit acht Jahren erleben wollte. García hat mich und meine Freundin entführt. Er hat mir nichts angetan außer ein paar Schläge. Aber er hat sie gefoltert. Vergewaltigt und umgebracht. Alles vor meinen Augen. Ich konnte deswegen Nächte nicht mehr schlafen. Ich bekam Albträume. Panikattacken. Und Depressionen. Keiner weiß davon außer meine Eltern,Ádea und du. Die Depression bekam ich mit neun. Ich ging zu Therapeuten, Psychologen und in Kliniken. Nichts brachte etwas gegen diese inneren Schmerzen. Ich habe mit zwölf das erste mal versucht mich umzubringen. Aber jemand rettete mich. Rate mal wer?

Ádea.

Sie wusste was ich erlebte. Ich heulte mich immer bei ihr aus. Dann kamst du. Als ich sechzehn wurde verliebte ich mich in dich. In deine blau braunen Augen. Meine Gefühle waren vollkommen verwirrt. Ich dachte ich könnte nach ihr nicht mehr lieben. Aber wie man sagt...da habe ich mich wohl tief geschnitten. Denn du hattest seit dem ersten Moment mein Herz. Es gehörte nur dir. Dann an deinem zwanzigsten Geburtstag. Da wo ich dir mein erstes mal schenkte sowie du mir. Und ja ich weiß das du Jungfrau warst. Mein Bruder ist eine Quasselstrippe. Du sollest aufpassen was du ihm sagst. Ich wollte an unserer Verlobung ihn nur fragen wie es unserer Tochter geht und sagte dann ,,Áres war Jungfrau als er dich entjungferte" .
Du denkst jetzt das ich gelacht oder mich lustig machte. Nein ,ich liebte dich noch mehr.
Wieso ich dir deine Tochter verheimlichte...ehrlich ich weiß es nicht. Es war eine Kurzschlusshandlung. Ich bereue es zu tiefst Áres. Ich hätte es nicht tun sollen. Doch das was du zu mir sagtest machte mich wütend und du weißt wenn ich wütend bin tue ich meistens Sachen die ich im Nachhinein bereue. Ich war dumm ,ignorant und kindisch. Ich bin Mutter und hätte es nicht tun sollen.

Áres...versprich mir bitte nur eins ,das du auf Aurora aufpasst.

Ja, ich habe sie Aurora genannt. Weißt du noch als du mir erzähltest das deine erste Tochter Aurora heißen soll? Ich erinnere mich. Ich benannte sie nach dir. Denn Namen den du dir ausgesucht hast.

Als ich Aurora das erste mal sah war ich sprachlos. Sie ist wunderschön. Sie hat deine Augen. Deine Lippen. Deine Grimassen. Den Muttermal an der Augenbrauen. Sie hat vieles von dir aber die schwarzen Haare hat sie von mir! Es ist unfassbar was für eine Liebe ich für sie spüre. Seit der ersten Sekunde liebte ich sie so sehr. Sie hat in meiner Dunkelheit wieder Licht reingebracht. Dio mio wenn du ihr lachen hörst denkst du ,du stehst vor einem Engel. Ihr lächeln ist das schönste auf der Welt. Kannst du dich an dem Moment erinnern wo du das A auf meiner Schulter gesehen hast? Ich ließ mir kurz vor der Verlobung es stechen. Für dich und unsere Tochter.

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Meine Tränen wischte ich mir weg und dachte kurz an diesen Moment nach...

~Vor 1 woche~

»mi diavolo?« rief ich als ich die Haustür zuschlagen hörte. »Sí! Bin wieder da!« erwiderte sie und ich rannte wie ein kleines Kind grinsend zu der Frau die mein Herz gestohlen hat. Unten angekommen verband ich sofort unsere Lippen miteinander. »Ich war nur ein paar Stunden weg ,Áres« keuchte sie als wir uns lösten »Viel zu lange ,aber wo warst du über-« ich stoppte mein Satz als sie ihr Oberteil an der Schulter entfernte.

Sie hat sich ein A gestochen.

Nervös biss sie sich auf die Lippen. »Kannst du et-« ich unterbrach sie als ich meine Lippen auf ihre legte. Ich liebe diese Frau. Und wie ich sie liebe!

»Ich liebe dich ,Zara Hernández«

Sie verdrehte ihre Augen und schmunzelte.

»Ich liebe dich ,Áres Hernández«

~Rückblick Ende~

Mein Körper bebte. Ich schluchzte. Tief atmete ich zittrig nochmal ein und ließ weiter.

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Áres vergiss nicht...ich liebe dich! Und gebe dir nicht die Schuld für mein Tod. Denn wenn du das hier ließt starb ich für mich. Für meinen inneren Frieden. Der frieden der mir vor dreizehn Jahren genommen worden ist. Bitte verspreche mir das du dein Glück findest. Das du jemand findest der dich glücklich macht. Eine Mutter für Aurora. Eine bessere Mutter für sie. Und eine bessere Frau für dich. Bitte Trauer nicht um mein Tod. Sei für Aurora da. Sei glücklich. Höre niemals wirklich niemals auf zu lächeln!

Wahrscheinlich mache ich gerade mit jemand im Himmel rum. Nein Spaß! Ich würde niemals wirklich niemals einen anderen Mann außer dir nur anfassen. Da gehe ich lieber zur Hölle ,obwohl Lucifer soll heiß sein...

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Meinen Kopf schüttelte ich fassungslos lachend. Die Tränen wische ich mir wieder weg. Lachend ließ ich diese Zeile nochmal. Diese Frau...

Ich ließ die letzten Zeilen durch...

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So aber Spaß bei Seite jetzt sonst wird es länger als der weg zum Kühlschrank.

Halte bitte mein versprechen und gründe eine glückliche Familie. Gebe Aurora immer ein Kuss auf die Wange von mir und gebe ihr später wenn sie älter ist den Brief. Lese ihn nicht. Denn da stehen Sachen drinne die dir nicht gefallen werden. Jedoch beschütze sie und lass kein Mann bevor sie fünfzehn ist an sie ran!

Ich liebe dich so sehr Áres das kannst du dir nicht vorstellen. Mein Tesoro...

In liebe

Deine Zara

Ps: Ich werde von den Toten wieder erwachen wenn ich erfahre das du Ádea und mein Bruder auseinander bringst! Küschen!

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Tränen flossen. Mein Körper zitterte. Mein Herz rast. Ich habe die Frau verloren in die ich mich zum ersten mal verliebte.

»Ich kann dein versprechen nicht einhalten ,mi diavolo« hauchte ich mit gebrochener stimme. Ich werde Niemals eine andere lieben so wie ich es bei ihr tat. Ich werde keine andere Frau mich anfassen lassen so wie sie es tat. Ich sterbe lieber alleine.

Leise ging die Tür auf und meine Schwester kam mit geröteten Augen rein. »Kommst du? Die Beerdigung beginnt gleich...« schnief sie und ich stand mit meinem schwarzen Anzug auf. Meine Schwester zog ein schwarzes Kleid was Zara ihr schenkte an. Sie sieht wunderschön aus. Ich ging zu meiner Zwillingsschwester und drückte sie feste.

»Ich vermisse sie ,hermano« schluchzte sie und mir kamen ebenfalls die Tränen hoch »Ich vermisse sie auch...so sehr« ihr arme schling sie fest um mein Bauch »Ich will mich nicht verabschieden. Ich kann das nicht...« »Wir schaffen das gemeinsam ,hermana«

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Vor ihrem Sarg stand ich und die Tränen flossen. Ich muss mich jetzt von der Frau die ich liebe verabschieden. Die Mutter meiner Tochter. Aurora die zuhause mit meiner Abuela und meinem Abuelo ahnungslos spielt. Sie wird ohne Mutter aufwachsen.

Ich atmete zittrig tief durch.

»Wir sehen uns dann im nächsten Leben. Ich werde dich niemals vergessen oder aufhören zu lieben ,mi diavolo« hauchte ich an ihrer kalten Stirn und schluchzte.
»Ich liebe dich so sehr...«

Su amór adicto Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt