4. Kapitel

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Für eine Weile herrschte Stille in meinem Kopf und ich sah mich dankbar weiter nach einem Haus um. Überall war nur Eis. Egal hinter wie viele Eisfelsen ich sah, oder wie weit ich lief. Der Anblick blieb immer derselbe. Immer öfter stolperte ich, oder schlug mir den verletzten Arm an, während mich immer wieder dieselbe Frage beschäftigte. Warum war ich hier? Das Brennen in meiner Seite ging in einen dauerhaften Schmerz über und auch mein Arm begann zu pochen. Ich lief weiter. Im meinem Kopf herrschte dieselbe Leere, wie hier draußen. 'Lin? Wo bist du?', ertönte wieder James Stimme. Ich versuchte mir ein Bild von ihm zu machen, doch es gelang mir nicht. Ich fragte mich, wer diese Lin war und wie sie zu ihm stand. Ob sie verschollen war? Ich schüttelte wieder den Kopf. "Stimmen im Kopf sind die ersten Anzeichen von Wahnsinn", redete ich mir ein. Ein Tropfen fiel mir auf die Nase und gefror. Fröstelnd sah ich hoch zum Himmel. Regen würde meinen sicheren Tod bedeuten. Ich sah mich energischer um, doch es bot sich immer noch derselbe Anblick, wie vor ein paar Stunden. Oder waren nur Minuten vergangen? Die Tropfen wurden häufiger und langsam wurde mir klar, warum die Eisschicht nicht eben war. Die Eistropfen blieben an meiner Haut und meinem Haar hängen und mein Atem bildete Wolken in der Luft. Eine lähmende Kälte legte sich über meine Wunden und machten sie gefühlstaub. Ich stolperte weiter, ohne auf den Weg zu achten. Mehrmals fiel ich hin, doch ich stand immer wieder auf. Ich bemerkte es kaum noch, lief wie eine Maschine über die Eisfläche.

Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr um aufzustehen, also blieb ich liegen. Der Regen fror meine Finger an den Boden und bedeckte mein Gesicht Stück für Stück mit einer Eisschicht. Ich schloss die Augen und ergab mich der lähmenden Kälte. Doch plötzlich tauchte ein Gesicht in meinem Inneren auf. Ich riss die Augen auf. Es war mir fremd und gleichzeitig so vertraut. Wer war er? Seine blonden Haare hingen ihm ins Gesicht und verdeckten beinahe seine blauen Augen, die so viel Wärme ausstrahlten, dass es mein Herz erwärmte. Ich wusste wer er war, aber ich kam nicht drauf. Ich zerrte meine Hände vom Boden weg und wischte die Eisschicht auf meinem Gesicht ab. Ich durfte nicht aufgeben, denn ich wusste, dass er auf mich wartete. Vielleicht würde mir dann wieder alles einfallen. Ob ich wirklich Mary war und wie ich hierher gekommen war. Ich rappelte mich auf und versuchte meinen Arm und die Seite möglichst nicht zu bewegen. Die Kälte betäubte die beiden Stellen und gab mir die Kraft weiterzulaufen. Irgendwo musste ein Haus sein. Als ich um einen Eisfelsen stolperte, erkannte ich in der Ferne eine Hütte. Hoffnung brachte meine Beine dazu schneller zu laufen. Ob ich diesen Jungen je wiedersehen würde? Und wer war dieser James, oder bildete ich mir alle beide nur ein? Die Hütte kam immer näher und ich fragte mich, warum jemand hier draußen wohnen wollte.

Mit zitternden Fingern berührte ich das Holz der Tür. Selbst unter meinen tauben Fingern fühlte es sich warm an. Ich machte mir nicht die Mühe zu klopfen, sondern taumelte einfach hinein. Wärme umhüllte mich und es fühlte sich an, als würde ich sofort auftauen. Die Wärme stach in meinen Wunden, doch ich ignorierte es. Im Kamin brannte ein schönes Feuer und ich sah zusätzlich noch drei Heizungen. Die Person, die hier wohnte, musste ungeheure Stromkosten haben. Auf dem Tisch sah ich eine Tasse Kakao und jede Menge Bücher. Rechts von mir stand ein Sofa mit ein paar Kissen. Eine Decke lag auch dabei. Vor dem Kamin stand ein grüner Sessel. Die Wärme lockte mich, obwohl mir inzwischen alles wehtat. Ich nahm mir eine Decke und mummelte mich auf dem Sessel ein. Das Feuer warf sein Licht auf mich und ich konnte seine Wärme spüren.

Hi:)
heute fahren wir nach Berlin. Ich freu mich schon richtig darauf! Deswegen weiß ich nicht, ob ich in den nächsten Tagen zum schreiben kommen werde. (Heute ist der 26.05.2015) Aber ich habe bisher sowieso noch nichts geupdated, zumindest aus meiner Sicht. Aus eurer habe ich natürlich bereits alles bis zum vierten Kapitel veröffentlicht.
Lolli
Royal: "Hör auf so viel zu reden!"
Ich: "Sei du still!"
Nico: "Ist hier irgendwie eine angespannte Atmosphäre?"
Ich+Royal: "Nein!!"
Nico: "Schon gut..." *hebt abwehrend die Hände*

Wechsel der Zeit(3)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt