Unschmeichelhafte Beschreibung

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Während Makube nur weiterhin verwirrt ist, denkt Erzbischof Maxwell nach und nickt dann leicht. „In der Tat. Kardinal Jestner ist ein respektables Mitglied des Vatikans und- Kann es sein dass er Babyfotos von Ihnen auf seinem Schreibtisch hat?" Vanja sinkt mit einem hochroten Kopf in ihrem Stuhl zusammen. „Die hat er immer noch? Ich hab sie doch durch aktuelle Fotos ersetzt! Oh Gott..." Sie legt sich beide Hände auf das Gesicht und erneut würde sie gern verschwinden. Enrico muss sich ein Lachen verkneifen, wobei seine Augenbrauen hochgehen. „Nun ja, wenn man das einzige Kind in der Familie ist, dann ist eben der Onkel auch ein klein wenig fürsorglicher als sonst." Das hilft ihr gerade nicht bei ihrer Situation, sie versinkt trotzdem vor Scham. Dann aber richtet sich Maxwell auf als ihm noch etwas dazu einfällt und auf seinem Gesicht manifestiert sich ein schon fast hämisches Grinsen. „Wie war das... ‚Wir warten bis sich der Täufling beruhigt hat'? Oder so ähnlich?" Sollte es vorher nicht möglich gewesen sein, so ist es jetzt der Fall. In ein dunkleres Rot KANN man sie nun nicht mehr bringen. Sie wurde im Vatikan getauft, anscheinend war der Erzbischof auch dabei. Alucard geht in ihre Erinnerungen und fängt im nächsten Moment schallend das Lachen an, lehnt sich sogar neben dem Paladin an den Tisch, seine Faust kracht mehrfach auf die Tischplatte. Integra, Pater Anderson und Bischof Makube haben keine Ahnung was hier vor sich geht und sind komplett irritiert was die verschiedenen Reaktionen angeht. Enrico nickt leicht vor sich hin. „Wir würden immer noch da sein wenn wir diesem Rat gefolgt wären." Daraufhin brüllt Alucard nur noch lauter vor Lachen, er kann bald nicht mehr. Langsam lässt Vanja die Hände sinken und starrt beschämt auf den eigenen Schoss hinunter, das ist das peinlichste überhaupt. Warum war der dabei! 

Maxwell bleibt ruhig, lächelt sogar leicht. „Ich hoffe Ihnen ist bewusst, dass das eine Geschichte ist die im Vatikan niemals aussterben wird?" Geschlagen lässt sie den Kopf hängen, wobei die anderen Katholiken zum Erzbischof sehen. „Eine Geschichte, von der wir anscheinend nichts wissen. Was ist vorgefallen?" Die violetten Augen gehen zu der Hauptperson in dieser Geschichte, doch sie schüttelt nur leicht den Kopf. Das muss nun echt niemand anderes noch mitbekommen! „Pater Anderson... Ihr wart auf einer längeren Mission und Ihr, Bischof Makube, wart unten in Eurem Labor. Natürlich hat das niemand mitbekommen und während es Euch nicht interessiert hat, Bischof, seid Ihr, Pater, erst wiedergekommen als sich der größte Wirbel darum schon gelegt hatte." Na toll, da scheint etwas super witziges passiert zu sein und sie bekommen es erst viel später mit. Beziehungsweise gar nicht, weil man ihnen nichts sagt! Die sich öffnende Tür unterbricht jedoch jede Nachforschungsmöglichkeit und Seras kommt mit einem kleinen Wagen rein. Auf Tellern stehen die geschnittenen Kuchenstücke bereit und mehrere Tassen sind ebenfalls auf dem Wagen platziert, wobei Seras anfängt diese auszuteilen. „Moment, ich helfe Ihnen!" Vanja steht auf und auch wenn die Draculina immer wieder ablehnt, schlussendlich verteilen beide die Sachen und die Sommersprossenträgerin fühlt sich einfach ein wenig besser, geholfen zu haben. „Also wenn Alucard ein Vampir mit diesen roten Augen ist, sind Sie das auch?" 

Die Frage wirft die Blondine ein wenig aus der Spur, die nimmt keinen Blatt vor den Mund, huh? „Ich- Ja. Aber keine Sorge! Ich tue Ihnen nichts!" Gelassen winkt Vanja nur ab und schüttelt den Kopf. „Sie hätten es schon längst getan, wenn Sie gewollt hätten. Glaube ich." Für einen Moment mustert Seras die Frau, legt dann aber den Kopf schief. „Und... kam schon die Frage darüber warum wir am Tag herumlaufen?" Unsicher lächelnd legt sich Vanja eine Hand an den Nacken. „Wissen Sie... ich habe irgendwie einen unsichtbaren riesigen Drachen bei mir der nirgends anstößt, in ein kleines Auto passt und dann doch einiges an Schaden anrichten kann- Dass die Erwartungen an die Spezies und die anderen bisher eigentlich als sicher angenommenen Fakten komplett durcheinander geschmissen werden, stand damit eigentlich von Anfang an fest. Also... es würde mich interessieren! Aber es wundert mich nicht mehr, tut mir leid." Erst ist die Draculina noch ein wenig perplex, fängt dann aber an zu Lächeln. „Sie sind so überfordert, dass Sie nicht einmal mehr wissen was Sie noch denken sollen und nehmen Fakten einfach so an." Kurze Stille, bevor Vanja nickt und ein leises: „Ja...", zu hören ist. Seras kann sich sehr gut reinfühlen, ging ihr doch auch so. „Keine Sorge, das wird schon alles. War bei mir am Anfang auch nicht anders und jetzt ist alles wieder gut." Mit einem sanften Druck schiebt sie sie in Richtung ihres Sitzplatzes und nickt ihr zu. „Jetzt setzen Sie sich erst einmal, essen und trinken etwas und dann wird alles besprochen was besprochen werden muss." Sie hat mit dieser Vampirfrau jemanden in ihrem Alter gefunden und scheinbar auch mit ihren anfänglichen Problemen, es ist doch nur natürlich dass man nun versuchen will bei ihr zu bleiben, oder nicht? Aber viel hilft das wohl nicht.

The Dragon LairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt