Ernsthafte Gefahr

39 6 0
                                        

Diesmal wird Vanja nicht nur durch den richtigen Weckerklingelton wach, Bhan hatte schon fast ein Wunder erreicht durch das Umstellen, sondern sie hat auch noch genug geschlafen um wach genug zu sein. Nach dem Aufstehen und Anziehen, taucht der Eisdrache kurz auf und nimmt ihr Gesicht in seine Hände. „Bitte sei vorsichtig, ich werde mich jetzt aus dem Vatikan entfernen müssen- Bis ich dich zum Konklave abhole, werden wir uns nicht sehen und ich bin auch in der Nacht nicht da. Die magische Barriere zu deinem Zimmer werde ich aber trotzdem aufrecht erhalten, verstanden? Wenn du irgendwie das Gefühl hast dass etwas nicht stimmt, komm hierher und du bist zu 100% sicher." Das will er ihr noch einmal klar machen, sie hat einen Rückzugsort der auf jeden Fall sicher ist ohne dass er persönlich anwesend sein kann. Sie nickt, soweit es zumindest möglich ist, lächelt und wird wohl um einiges entspannter an die Sache rangehen. „Was tust du wenn du dich in akuter Gefahr befindest?" Ach nicht das schon wieder. Vanja verdreht die Augen, seufzt leise und lässt den Kopf in seinen Händen hängen. „Erst einmal schauen wie schlimm es mit dem Blytch wird, wenn es in Richtung Lebensgefahr geht rufe ich denjenigen der am nächsten bei seiner Schicht ist und dann... ich denke ab in mein Zimmer?" Zufrieden nickt der Eisdrache, hoffentlich merkt sie sich das auch in der Panik, das ist immer so eine andere Sache. Vorsichtig lässt er sie los und nimmt sie noch einmal in die Arme, er war seit eigentlich 24 Jahren keinen einzigen Tag weg, höchstens ein paar Stunden! Diese zwei Tage werden sehr interessant, er hat vielleicht Freizeit... aber was macht er damit? Malvina ist nicht mehr hier- Vielleicht kann er sich mit Solideo treffen? Huh, klingt nach einem Plan. Aufklären was passiert. „Also gut, dann... ich bin bis zum Frühstück noch bei dir, Schlüpfling. Danach... sehen wir uns erst vor dem Flug zum Konklave." 

Damit verschwindet er wieder vor ihren Augen und Vanja geht runter zum Speisesaal, jetzt wird's ernst. Unten trifft sie auf die versammelte Gruppe, bis auf Alucard, und setzt sich dann mit dem Frühstück zu ihnen. „Und? Aufgeregt?" Heinkel schmunzelt, als sie die angespannte Frau sieht, wobei Yumiko besorgt wirkt, nachdem Vanja die zitternde Hand hebt und entschuldigend lächelt. „Ich? Nervös? Niemals..." Der Sarkasmus trieft in diesem Satz mehr als das Fett vom Speck. „Nun ja, es ist Ihr erster richtiger Auftrag, ich kann Ihnen die Nervosität nicht verübeln.", gibt Anderson zu und nickt ihr zu. „Aber keine Sorge, das wird alles gut gehen. Sie sind nicht wirklich in Gefahr." Das hofft sie jetzt dann doch? Sie muss sich dann nur das Buch holen und das wars, einfach nur die Regeln lernen, unschuldig und verletzlich aussehen und das wars. Einfache Aufgaben, einfache Ausführung! Hoffentlich. „Ach, fangt ihr schon ohne mich an?" Alucard, der sich erst noch ein wenig Blut geholt hatte, stößt als letztes zur aktiven Gruppe dazu, die sich den Vormittag aufteilen wird und auch wenn er erst am Nachmittag dran ist, ihm wäre sonst stinkend langweilig und den Vormittag wird er eh bei der Lady verbringen um ihr mit einer kleineren Mission auszuhelfen und sie auf den neuesten Stand zu bringen, falls noch etwas neues dazukommen sollte. „Am liebsten ja...", brummt der Paladin und verzieht ein wenig das Gesicht, als sich der Urvampir zu ihnen an den Tisch setzt und sich gemütlich nach hinten lehnt. „Heute mit dem falschen Fuß aufgestanden, Pater Anderson?", höhnt Alucard ein wenig und sieht dann zu Vanja. „Hey, Sonnenschein. Ist das zufällig Kaffee in deiner Tasse?" 

Die graublauen Augen gehen zu ihrer Tasse, bevor sie diese nimmt und ihm hinhält. „Ich krieg vor Aufregung doch eh nichts runter..." Ihre Speiseröhre ist dahingehend wie zugeschnürt, sie hat sich auch kaum ein bisschen was auf den Teller getan. Nur ein wenig Eier und Speck, das wars. Der Schwarzhaarige mustert sie kurz, steht dann aber auf und geht einfach vom Tisch weg. Mit hochgezogenen Augenbrauen beobachtet Vanja ihn und sieht dann zu den anderen dreien in die Runde. „Habe ich- Habe ich was falsches gesagt? War das irgendwie beleidigend? Habe ich was verpasst?" Doch niemand hat so wirklich eine Ahnung was los ist, selbst als der Urvampir mit einem Glas Saft zurück kommt und es vor sie stellt. „Trink es. Glaub mir... es braucht vielleicht ein oder zwei Minuten! Aber dann hast du wieder Hunger." Damit schiebt er den Orangensaft zu ihr hin und stellt ihr auch eine heiße Tasse Kaffee hin, der Kaffee den sie ihm gegeben hat ist doch eh nur noch lauwarm. „Du isst nichts... woher willst du das wissen?" Anderson mustert ihn skeptisch, während Vanja sich einfach nur an die Anweisung hält. Scheint ihr das einfachste zu sein. „Ich möge seit Jahrhunderten ein Vampir sein, aber auch ich bekomme ein bisschen was von Menschen mit und lerne ein zwei Dinge. Auch wenn ich sie nie brauche. Aber sie braucht die Energie um uns heute nicht unterzugehen, wollt Ihr wirklich dass sie nichts frühstückt? Wir brauchen sie noch." Und da dachte der Paladin doch kurz für einen Moment, dass der Urvampir eine nette Seite gezeigt hätte! Ist dann doch bloß Eigennutz.

The Dragon LairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt