Kapitel 5: Badezeiten

814 51 8
                                    

Ai hatte das weiche Badetuch zu Boden gleiten lassen und stand alleine vor dem Bach mit dem glitzerndem Wasserfall. Die Sonne brach das Licht in den kleinen Wellen und trotz der warmen Strahlen, überzog es ihren schmalen Rücken mit einer leichten Gänsehaut, als ein Windstoß die Blätter rauschen ließ. Innerlich sträubte sie sich gegen das eisige Wasser, zumal sie heute Morgen schon einmal hier war, und dennoch trugen ihre zarten Füße sie in den Bach. Kristallklares Wasser rauschte brasselnt auf ihren nackten Körper und einzelne Tropfen funkelten wie Diamanten im Sonnenschein. Ai begann akribisch ihren Körper abzuschruben, besondere Mühe gab sie sich bei ihren Oberschenkeln, bis ihre Haut gerötet war. Nach einer Weile, ihrem ermessen nach erstmal sauber, wartete sie aus dem Nass zu ihrem Tuch und begann sich abzutrocknen. Erst jetzt erkannte man wie strapaziert die Haut war. Der kleine Tigel an dem Stein, welcher schon zuvor da stand, offenbarte duftendes Öl. Ai begann ihren Körper liebevoll damit einzureiben. Die Haut schien sich schnell zu erholen und wirkte auch nicht mehr trocken, sondern bekam einen angenehmen Schimmer und herzlichen Duft. Jetzt genoss sie auch die Wärme der Strahlen.

Mia schüttete das Wasser wie im Flur auf den Boden und begann den Boden zu reinigen. Mit dem Schrubber schob sie die große Fütze von einer stelle im Raum zur anderen, doch nach einiger Zeit kam es ihr so vor als ob sie noch einmal Wasser holen müsse um den ganzen Boden im Saal bedecken zu können, also lief sie los und besorgte einen weiteren Eimer mit Wasser und wiederholte ihre Arbeit mehrere male.
Mia war schon eine ganze weile beschäftigt als sie von dem poltern des zerspringenden Porzelans aus ihrer Arbeit gerissen wurde. Haru stand im Türrahmen, der leere Nachmittags Teeservis in Einzelteilen vor ihren Füßen. Blass betrachtete sie den aufgequollenen Holzboden des riesigen Raumes, unfähig etwas zu sagen, an ihrem Blick kann Mia aber bereits erahnen das sie wohl wieder einen Fehler gemacht haben muss. Sie setzt zu einer Entschuldigung an, doch sie bricht noch vor dem ersten Wort ab, denn ihr ist schlagartig klar, dass es zwecklos war "Der Boden", hauchte Haru verzweifelt. "Was stehst du da hol Lappen!", auch Haru selbst rannte los um etwas zu finden um den Boden wieder trocken zu bekommen. Schnell lief Mia an den Schrank und holt alles mögliche an Stoff um den Boden zu trocknen. "Was machst du da", fragte eine stimme hinter ihr. Sie erstarrt in ihrer Bewegung. Hatte sie schon wieder einen Fehler gemacht? "Den Boden?", fragt sie vorsichtig. Ai stand ganz dicht hinter der zierlichen Gestalt und schaute über die Schulter in den Schrank. Dienstkleidung, Lappen aber auch Hemden und Hosen hatte Mia bereits in der Hand. "Oki", flöhtete Ai fröhlich und machte ihrer Zofe Platz. Bepackt drückte sich Mia an Ai vorbei und warf den Stoff auf den nassen Boden. "Haru ich hab genug Lappen!"

Die Angestellte hatte bereits begonnen den Boden mit Tüchern zu trocknen und das überschüssige Wasser im Eimer zu sammeln. "Was zu... Ahhhh, wo hast du das her?"Haru war am Ende. Gerade als sie überlegte, ob sie das Kind nicht einfach wegsperren sollte, erkannte sie die Hausherrin im Rahmen. "Es tut mir leid", entschuldige sie sich mit Schock geweiteten Augen, doch wie üblich lächelte Ai nur erheitert. "Ich-", begann Mia wieder "ich wollte doch nur helfen!", rief sie Haru entgegen und verließ den Saal. So hatte sie sich das Leben als Mensch nicht vorgestellt. Ihre Augen begannen zu brennen und eine heiße Flüssigkeit lief Mia über die Wange. "Was?!", fragte sich die Fuchsgöttin, als sie sich mit dem Handrücken über das Gesicht fuhr.

Plötzlich legten sich Ais zarte Finger um ihr Handgelenk. Im Zwielicht des dunklen Ganges sah sie Mia feste an. Einen Herzschlag später berührten ihre weichen Lippen Mias und ein Gefühl von Wärme breitete sich aus.
Die feuchten Augen der Füchsin weiten sich, als sich der süßliche Geschmack von Honig auf ihren Lippen ausbreitete. Mias eben noch so aufgeregt pochendes Herz, durch welches sich der Schmerz der Enttäuschung gezogen hatte, wurde von der sanften Berührung sichtlich ruhiger und sie schloss ihre Tränen gefüllten Augen, was eine letzte freuchte Welle über ihre Wangen laufen ließ. Vorsichtig schob Ai ihre Zunge zwischen die zarten Lippen ihres Gegenüber. Mia durchzuckt ein angenehmes Kibbeln, als sich ihre Zungen berührten und sie lässt sich ganz auf Ais Kuss ein, welcher ihr eine angenehme Gänsehaut über den Rücken zauberte und ihre Wangen erröten.

Das Gefühl von Liebe! (GirlxGirl Girl x Girl Girlslove Yuri)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt