Kapitel 4: Die Pflicht ruft!

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Gerade als Mia den langen Gang betrat, huschte Haru mit einem Korb voller Wäsche vorbei. "Haru?!", sie schloss sich der beschäftigten Frau an. "Was muss ich hier machen?" Die Angestellte wand sich aprubt um und drückte Mia den schweren Korb in die Hand. "Schau, dass müssen wir waschen." Schon oft hat sie auf ihren Streifzügen durch die Menschenwelt dabei zu gesehen, wie die Frauen der Menschen die Wäsche im Bach gewaschen haben. "Zeigst du mir wo der Bach ist?", fragt sie dann, mit dem schweren Korb in der Hand. Haru nickte und führte Mia durch eine kleine Hintertür hinaus. Wieder war der Anblick überwältigend, die himmelblauen Berge, die Wolken und der zarte Bach mit kristallklaren Quellwasser. Am steinigen Ufer zog die Angestellte ein Kleidungsstücke raus und begann mit der Arbeit. Mia setzte sich neben Haru und griff nach einem der Waschbretter. So schwer konnte das doch auch nicht sein. Sie nahm ebenfalls eines der Kleidungsstücke und tat es ihrer Nachbarin nach, doch schon nach wenigen Minuten in dem eisigen Wasser wurden ihre zarten Finger rot und schmerzten von der kälte die sie durchzogen.

Steif und zittrig hielt sie Haru dann das gereinigte Stück entgegen. "So?" "Ach du gute gute!", schimpfte diese. Das ist ja schlimmer als vorher. Hast du noch nie gewaschen Kind?" Sie nahm ihr die Bluse ab und zeigte wie sie die Flecken schruben und den Dreck ausklopfen musste. "Nein.. habe ich nicht", gab diese leise zu und beobachtete genau was Haru ihr vor machte. "So, gesehen?", fragt die ältere Frau dann und hielt die saubere Bluse hoch. "Ich werde es versuchen!", sagte die kleine Füchsin und nahm sich das nähste Stück in die Hand.

"So gut?", erkundigte sie sich wieder, als sie den Rock über das Brett gleiten ließ. Haru nickte. Bei der Frau wirkte die Arbeit leicht und bihände, selbst gegen das eisige Wasser schien sie Immun. Es dauerte ewig bis alle Kleidungsstücke sauber waren. "Nimm den Korb", sagte Haru etwas sauer, da Mia ihr nicht eine besonders große Hilfe gewesen war. Das Mädchen nickte und giff nach den Hänckeln des Korbes, ihre aufgeweichten, kalten, tauben Finger erlangten langsam wieder ein Gefühl zurück. Die Wärme brachte das Brennen in die aufgeriebenen Fingerkuppen und ihre gesamte Handfläsche begann zu juken und stechen, dennoch lächelte das Mädchen zufrieden mit den Gedanken an ihre Belohnung.

Die Sonne hatte den Zenit erreicht als die beiden, die Wäsche in Ais Schrank stapelten. "So, Boden wienern", sagt Haru voller Elan, da es schon eine immense Zeit in Anspruch genommen hat, der Neuen das Waschen zu erklären. "Das...", Mia schluckte kurz und schämte sich wieder einmal keine Ahnung zu haben, was sie machen sollte "...kann ich auch nicht..", gab sie dann zu. "Was?! Du kannst nicht mal einen Boden schrubben!?", fragt die Frau entsetzt, während sie Richtung Küche lief. "Hier", drückt sie Mia den Eimer kurz darauf in die Hand. "Wasser holen und dann kommst du in den größen Saal. Nicht trödeln" Haru scheint genervt, als sie den Raum verließ. Eilig holte Mia den schweren Wasser Eimer und brachte ihn in den Saal, dabei schwappt den langen Flur, immer wieder eine kleine Menge Wasser auf den Boden. "Oh man", ärgerte sich das Mädchen über sich selbst, als Plötzlich Ai vor ihr aus dem Zimmer tritt. Das Mädchen bemerkt Mia gar nicht, als sie Nackt, nur in ein Hatuch gewickelt den langen Gang entlang schreitet. Als Ai die Pfützen auf dem Dielenboden bemerkt, dreht sie sich in einer fließenden Bewegung um. Ihre goldenen Augen schimmern in dem wenigen Licht, als sie Mias Blick trifft. Ai lächelt belustigt, sagt nichts sondern verharrt einen Moment elfengleich an der Stelle. Zarte Sonnenstrahlen traffen auf die nackte Haut und der Staub scheint um sie still zu stehen. Kurz darauf bewegte sich hinter Ai ein Schatten aus einer der Türen, nur um mit einem lauten Gepolter zu Boden zu fallen.

Haru war in einer der Pfützen ausgerutscht. Ais Starre löste sich und sie verschwand erheitert durch den Hinterausgang Richtung Quelle. Der Schock saß tief in den Augen von Mia, als sie Haru am Boden liegen sah "Es- es tut mir Leid, ich wollte das noch weg wischen..aber..", sie verstummte, war es eh sinnlos sich heraus zu reden, denn sie glaubte, erst ein anderes Gefühl als Liebe kennen zu lernen, den der Blick ihrer Vorgesetzten ließ in ihr Unbehagen aufflammen. Die Schmerzen, die Kraftlosigkeit und die bösen Blicke von Haru, trübten das Gemüt, des sonst so fröhlichen Kindes enorm. In ihrer kurzen Zeit als Mensch hat sie all diese Dinge nie kennen gelernt, denn ihre Zieheltern haben ihr nur die nötigsten Benimmregeln erklärt.

Mit hoch rotem Gesicht rappelte sich Haru wieder auf. Ohne einen Ton humpelte sie in das große Esszimmer zurück. "Soll ich es jetzt weg wischen?", fragt Mia vorsichtig und bereut es im selben Moment auch wieder. Haru hatte sich auf einen Stuhl nieder gelassen. Sie war stink sauer, konnte nicht begreifen wie jemand so unbeholfen sein konnte, aber Antwortete nicht, aus Angst sie würde die Fassung verlieren. "Haru?", begann Mia wieder und stand verunsichtert mit dem halb vollen Eimer in der Hand im Türrahmen
"Du nutzloses Balk! Ich muss mir hier mein Geld hart verdienen und nun kommst du daher und machst das ganze noch schwerer. Sieh zu dass du das Wasser aufwichst, und dann holst du den Schrubber und putzt den Boden, ohne mir mehr Arbeit zu machen." Bei diesen harten Worten zuckte Mia zusammen, wollte sie doch alles andere als Haru verärgern. Schnell lief sie mit einen Handtuch zurück in den Gang und versuchte die Pfützen aufzuwischen, während die Angestellte misstrauisch zusah.

"Oh nein! Der Tee", rief Haru plötzlich, sprang auf und hinkte Richtung Küche, Mia allein zurücklassend. Den Flur gereinigt wartet Mia einige Augenblicke auf Haru, doch als sie nach Minuten immer noch nicht da war, beschloss Mia alleine den Boden im großen Saal zu schrubben, so schwer konnte das doch nicht sein.

Das Gefühl von Liebe! (GirlxGirl Girl x Girl Girlslove Yuri)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt