Aus dem tiefen Schlaf wird irgendwann nur noch ein leichtes Dösen, das von der Sonne die meine Nase kitzelt, auch immer weniger wird, bis ich zu mir komme und mich in einem völlig fremden Bett wiederfinde. Etwas verwirrt drehe ich mich um und sehe, dass ich alleine in dem Bett bin. Beim weiteren Umsehen fällt mir auf, dass der Vorhang nicht ganz zugezogen ist und ich deshalb von der Sonne geweckt werden konnte. So sehr ich mich auch anstrenge, ich weis nicht mehr wie ich hierher gekommen bin. Allgemein weis ich von der Party gestern nicht mehr viel. Ich bin doch nicht bei dem Typen von der Bar oder? Hilfe! Bitte nicht! Das wär echt das Schlimmste. Ziemlich verängstigt such ich den Raum mit Blicken ab, finde aber nichts das wirklich Aufschluss gibt. Langsam versuch ich mich zu bewegen und stelle erstaunt fest, dass alles, wirklich alles an mir weh tut. Oh bitte nicht! Was hab ich nur getan? Langsam wie eine Schnecke steht ich auf und suche nach etwas zum anziehen, wenn ich schon irgendwie hier weg kommen will. Leider finde ich nicht viel mehr als einen Bademantel, der mir eigentlich zu klein ist und auf meiner Haut auch nicht gerade angenehm ist. Aber er ist immer noch besser als gar nichts an zu haben. Unter Schmerzen humple ich mehr als das ich gehe zur Tür, öffne diese und schau erst mal in den Gang dahinter. Komisch, der kommt mir doch irgendwie bekannt vor. War ich hier schon einmal? Egal ich sollte lieber mal nach unten, vielleicht finde ich ja meine Sachen oder zumindest andere Kleidung. Aus einem Gefühl heraus entscheide ich mich für eine Seite und erreiche tatsächlich eine Treppe, die ich auch schon kenne. Beim runter gehen fällt mir immer mehr auf, dass ich schon mal sowas ähnliches irgendwo gesehen hab. Wo hab ich das gesehen? Das wäre echt gut zu wissen. Als ich unten bin sehe ich mich in dem riesigen Raum um und muss feststellen, dass ich wirklich schon mal hier war. Das ist doch Levis Haus! Aber ich war das letzte Mal in einem anderen Schlafzimmer. Häääää! Meiner trüben Erinnerung nach finde ich nach einigen Anläufen auch die Küche wieder. Ich bin wohl wirklich bei ihm zuhause. Vorsichtig betrete ich den Raum und mein Blick bleibt an einem Rücken hängen. Das muss doch Levi sein. Die richtige Größe hat er, aber seine Haare hängen ihm nass herunter und tropfen auf ein Handtuch um seine Schultern. Mein Blick wandert tiefer und ich betrachte den halb zerstörten Rücken, der von Anfang an als erstes ins Auge stach. Er ist ziemlich rot und man kann einige Striche erkennen, vielleicht ja Striemen oder Kratzer. Komisch. Sein ganzer Rücken ist voll davon, in den unterschiedlichsten Richtungen verlaufen die Striemen. Nebenbei bemerke ich, dass ein weiteres Handtuch um seine Hüften ruht und er gerade am telefonieren ist. Unsicher gehe ich ganz hinein und setze mich vorsichtig auf einen Küchenstuhl, wo er mich nicht gleich sieht. Plötzlich dreht er sich um und sieht mich halb grinsend halb abwertend an.
"Wenn sonst nichts Wichtiges mehr ist, muss ich mich jetzt um andere Angelegenheiten kümmern." Und ohne eine Antwort abzuwarten legt er auf. Wie eine Raubkatze kommt er immer näher und sieht mich mit einem viel zu intensiven Blick an.
"Befriedigt oder willst du immer noch mehr?" Was?!
"Ähhh. Was?"
"Sag mir nicht du hast keine Ahnung, was wir gestern getan haben und wie oft?!"
"Wie OFT?!" Was hab ich nur getan?!
"Vielleicht hilft dir eine Dusche und danach ein Essen beim Nachdenken, wenn du überhaupt noch gehen kannst nach der Nacht." Dann ist er an dem Ganzen schuld? Ohne auf mich zu achten zieht er mich hoch, doch anstatt selbst zu stehen, fall ich ihm mehr oder weniger in die Arme. Aber es ist gar kein so unangenehmes Gefühl, selbst wenn alles in mir brennt, wie Feuer. Vorsichtig hilft Levi mir tatsächlich bis zur Dusche, meint aber, dass ich den Rest allein schaffen muss. Als ob das was wird. Aber was ist gestern passiert, dass mir alles weh tut und sich Levi um mich kümmert und das obwohl sein Rücken schmerzhaft aussieht. Wer daran wohl schuld ist?
Erst jetzt beim Duschen fällt mir auf, was das alles für kleine Verletzungen sind. Oh weh! Nach gefühlten Ewigkeiten schaffe ich es auch mal raus und sehe, dass er mir Kleidung raus gelegt hat. Hoffentlich ist sie bequem und nicht genauso klein wie der Bademantel. Oh! Es sind Joggingklamotten , die sogar einigermaßen passen. Dann mal auf zum Frühstück! Hab ich einen Bärenhunger! Hoffentlich kann er gut kochen. Ach was wünsch ich mir da eigentlich? Es ist schon Wunder genug, dass ich wieder bei ihm geschlafen habe und er sich sogar etwas um mich kümmert.
In der Küche angekommen, lass ich mich auf einen gepolsterten Stuhl fallen, aber auch das Polster kann mir nicht wirklich helfen.
"Ist nichts besonderes, aber iss. Du brauchst es nach gestern." Er stellt mir einen Teller mit Speck und Toast und etwas Marmelade hin und ich muss sagen, bis der Kaffee kam, war alles schon weg. Ich hatte einfach viel zu viel Hunger. Den Kaffee kippe ich gleich hinterher und schön langsam fühle ich mich wieder mehr wie ein Mensch, als noch ein paar Minuten zuvor. Eigentlich ist es immer noch zu wenig, dass ich satt wäre, aber fürs erste reicht es. Als ich auch den zweiten Kaffee dieses Mal etwas langsamer geleert habe, steht Levi vor mir und sieht mich ganz komisch an. Mittlerweile trägt er gemütliche, lockere Klamotten, aber seine Haare sind immer noch leicht feucht und nicht im geringsten gestylt.
"Setz dich auf die Couch und zieh das Oberteil aus."
"Was?" Was wird das denn jetzt bitte?
"Du hast mich gehört, oder wie meinst du, dass ich etwas gegen deine offenen Stellen machen kann?" Er will mir helfen? Oh mein Gott! Ich beeile mich sofort seiner Aufforderung nach zu kommen und sitze ziemlich schnell vor ihm. Nervös streife ich den Pulli ab. Einerseits habe ich ein mulmiges Gefühl, andererseits fühle ich mich in seiner Gegenwart merkwürdig wohl. Irgendwas läuft doch bei mir falsch. Plötzlich aus dem Nichts spüre ich etwas eiskaltes auf meiner Haut und unterdrücke nur schwer ein sehr unmännliches Aufschreien.
"Was- was machst du da? Das ist schrecklich kalt."
"Ich sehs schon. Du hast eine Gänsehaut von oben bis unten. Ich schmiere Salbe auf die Bisspuren und später noch eine andere auf die anderen Flecken." Verwirrt nicke ich nur und lasse seine Federleichten Berührungen über mich ergehen. Er ist so sanft und seine Finger so leicht. Gott! Das ist erotischer als sonst was.
"Mhm~ Ah~" Upsi.
"Wenn ich gewusst hätte, wie sehr dir sowas gefällt, hätten wir gestern einige Runden auslassen können. Aber erwarte ja nicht, dass wir weitermachen. Ich muss eigentlich noch so einige Meetings halten und mich auch noch mit Mikasa treffen. Andererseits, ich bin eh schon im Rückstand." Wir haben WAS getan? Wie bitte was?! Er hat was?
"Dein Hirn arbeitet schon wieder nicht, aber das kommt wieder. Ach und später kommt Hange wegen der Medikamente. Ich will wirklich nicht, dass was dabei rauskommt.
![](https://img.wattpad.com/cover/318024439-288-k757110.jpg)
DU LIEST GERADE
Mafia Ereri
FanfictionEren wird unvermittelt in eine ihm komplett neue Welt gezerrt, die aus Tod, Kämpfen und blankem Überleben besteht. Das einzige an was er sich klammern kann, ist der grausame und kaltherzige Boss, da er der einzige ist, der nicht wie ein Blatt im Win...