Seongjoong

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Hongjoong's POV:

"Ihr könnt Essen kommen!" hörte ich Seonghwa von unten durch den ganzen Dorm rufen. Am liebsten wollte ich ja nicht zum Essen, da ich noch einiges zutun hatte und bis zum nächsten Konzert, was nicht mehr weit war weg war, musste alles fertig werden, aber würde ich nicht zum Essen kommen, würde sich Seonghwa nur wieder unnötig Sorgen machen und mir eine Predigt halten, dass Essen wichtiger sei und sie es nicht leisten konnten, wenn ich umkippen würde und was nicht sonst noch alles. Deswegen stand ich auf und verließ mein Zimmer. Ich musste zum Essen, da ich in den letzten Tagen das Essen schon ziemlich vernachlässigt hatte. Mit einer Ausrede kam ich eh nicht mehr davon.

Nachdem Essen war ich sofort aufgestanden um wieder nach oben zu gehen. Normalerweise war es bei uns Tradition auf den jeweils anderen zu warten bis man fertig war, aber das tat ich in den letzten Tagen auch schon nicht mehr. "Joongie...willst du nicht warten?" Als Seonghwa mich bei meinem Spitznamen nannte, machte mein Herz einige Freudensprünge und ich bekam wieder dieses Kribbeln im Bauch. Es fühlte sich schön an, aber es konnte auch schmerzhaft sein.

Ich war am Türrahmen stehen geblieben und hatte mich zu den anderen umgedreht. Sie alle sahen mich stirnrunzelnd und mit einem fragenden Blick an. "Tut mir leid, aber ich hab noch viel zu tun." Das sagte ich immer, aber so konnte ich auch nicht mehr aufgehalten werden. Ich verschwand direkt danach wieder nach oben, bevor Seonghwa noch was sagen konnte.

Ich stützte mein Kopf auf meine Handfläche und sah auf meinem Computer. Ich musste noch einiges fertig stellen, aber die Müdigkeit hinderte mich etwas daran. Meine Augen wurden immer kleiner, dass ich kaum noch etwas erkennen konnte, was ich da eigentlich tat. Vielleicht sollte ich ja ins Bett. Es war immerhin auch schon spät. 02:34 Uhr. Ich fing an laut zu gähnen und rieb mir einmal kurz über die Augen. Ich streckte mich einmal und fühlte mich schon ziemlich verspannt. Ich hab leider nicht mehr soviel Zeit und es war noch soviel zu tun. Dennoch hatte Seonghwa irgendwo ja recht. Würde ich mich jetzt überanstrengen, dann könnte beim Konzert wirklich einiges schiefgehen. Das würde man vom Leader noch am wenigsten erwarten.

Ich zuckte etwas zusammen, als es an der Tür klopfte. Ich hätte beinahe all meine Notenzettel weggeschmissen, aber noch gerade so, konnte ich die herumflatternden Zettel auffangen und sie wieder ordnungsgemäß vor mir hinlegen. Wieder einmal klopfte es an der Tür. "Joong, ich weiß das du noch wach bist. Mach bitte die Tür auf." Das war Seonghwa. Hatte er nicht geschlafen? Er klang so müde.

Ich stand vom Stuhl auf und öffnete die Tür. Die Tür schloss ich meistens, nicht das die Maknaes einfach reinstürmten und alles durcheinander brachten. Man weiß ja nie.

Ich stockte etwas, als ich Seonghwa vor mir sah. Er wirkte schon ziemlich müde. Er rieb sich paar Mal über die Augen und trat dann wortlos zur Seite. Er trat ein und setzte sich dann auf mein Stuhl. Fragend sah ich ihn nach, während ich die Tür schloss. "Seongie..." Er sah ziemlich kaputt aus. Das war mir vorher irgendwie nicht so aufgefallen. Ich schluckte und ging langsam zu ihn. Ich hatte beinahe das Gefühl, dass das alles wegen mir war. "Hongjoong, so kann das nicht mehr weitergehen! Du zerstörst nicht nur dich, sondern auch uns!" Ich zuckte zusammen. Trotz der Müdigkeit, konnte er immer noch so ernst sein. Damit hab ich jetzt nicht gerechnet. "Merkst du eigentlich noch was? Du stürzt uns alle mit dir zusammen runter. Wir sind ein Team! Wir sind eine Band! Wir sind wie eine Familie! Geht es einen schlecht, dann wird sich das auf die ganze Gruppe verbreiten." Ich hatte ja keine Ahnung das es momentan so schlecht um die anderen stand.

Um nicht gleich umzukippen, stolperte ich rückwärts gegen die Wand. Seonghwa war schnell aufgestanden und hatte mich in seine Arme gezogen. Es tat gut. Ich ließ mich einfach gegen ihn fallen und schloss die Augen. Ich hatte mich nur in unserem Studioraum eingeschlossen, weil ich die anderen damit nicht belasten wollte. Aus meinen geschlossenen Augen liefen einige Tränen und dann konnte ich mich nicht mehr halten und klammerte mich hilfesuchend an Seonghwa fest. Es tat mir in diesen Moment so gut, wie schon lange nicht mehr. Ich war so sehr auf dieses Konzert konzentriert, dass ich alles andere um mich herum vergessen hab. Seonghwa hatte angefangen liebevoll über meinen bebenden Rücken zu streichen. "Psst, es ist gut! Ich bin dir nicht böse. Ich will nur, dass du Hilfe zulässt. Du hast viel zu tun, aber vielleicht können wir dir ja helfen." Seonghwa war so gut darin sich um andere zu kümmern, dass es mir schnell wieder besser ging.

Ateez OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt