Woosan

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Wooyoung's POV:

Wir mussten uns beeilen. San kommt bald wieder nach Hause. Bis dahin muss alles perfekt sein. Wir wollten für ihn eine Willkommensfeier veranstalten. Er war für eine Woche bei seiner Familie gewesen, da wir ja die Woche Urlaub hatten. Ich hatte ihn vermisst, aber jetzt kam er ja endlich wieder. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht mal mehr still sitzen konnte. Die anderen halfen mir alles schön zu dekorieren, während sich Seonghwa um das Essen kümmerte. Yunho und Yeosang waren nochmal kurz einkaufen, um Snacks und Alkohol für heute Abend zu besorgen.

Alles war soweit bereit. Jetzt fehlte ja nur noch San. Er müsste bald da sein. Ich hoffte es jedenfalls. Nicht das sich da irgendwas geändert hatte und doch noch eine Nacht bei seinen Eltern war.

So langsam wurde ich echt ungeduldig. Die anderen konnten es mir ansehen, da ich mir Flur, vor dem Eingang, auf und ab lief und mir die Haare raufte. Das kann doch nicht sein. Er war nie unpünktlich und wenn ihn was dazwischen gekommen war, dann hätte er uns angerufen oder uns zumindest eine Nachricht geschrieben.

Plötzlich kam Jongho zu mir und nahm meine Hand. "Es wird alles gut werden. Er kommt bestimmt bald." Tatsächlich schaffte er es mir so irgendwie meine Sorge zu nehmen, aber sie war dennoch noch leicht da. "Mach dir keine Sorgen. Es geht ihn bestimmt gut." sagte Seonghwa jetzt auch und in diesen Moment klingelte sein Handy. Schnell ging er ran. Wir stellten uns an den Türrahmen der Küche. Die anderen kamen ebenfalls dazu. Gebannt starrten wir Seonghwa an. Der nickte und einige zusammenhangslose Worte sagte. War das San? Ich hoffte es. "Alles klar." Danach legten sie auf. "Sorry, Leute! Das war unser Manager. Er will mit mir reden. Bin heute Abend wieder da." Enttäuscht sahen wir ihn an, aber bevor wir weiter fragen konnten, war er auch schon verschwunden. Ich seufzte traurig und besorgt aus und setzte mich auf den Stuhl.

Einige Zeit verging und ich saß einfach nur in der Küche und schwieg. Er würde mir doch sagen, wenn irgendwas nicht stimmt, oder nicht? Ich versteh das nicht. Wollte er nicht mehr nach Hause? Hatte er uns etwa verlassen, weil seine Familie ihn wichtiger war, als uns? War ich ihn denn gar nichts mehr Wert? Na toll. Jetzt kamen langsam die negativen Gedanken. Die kamen immer, wenn ich mich allein fühlte. Dabei war ich nicht einmal allein, denn Jongho saß hier bei mir und hatte mich nicht allein gelassen, sowie die anderen. Das wusste ich sehr zu schätzen.

"Mach dir keine weiteren Gedanken mehr. San kommt bestimmt bald nach Hause." Jongho versuchte mich die ganze Zeit aufzuheitern, wofür ich ihn echt dankbar war. Ich konnte nur kurz angebunden nicken und stand dann auf. "Ich geh dann mal in mein Zimmer." Jongho sah mich sofort traurig an. "Willst du denn nicht hier bleiben? Im Zimmer sterben die meisten Leute und ich will dich nun wirklich nicht verlieren." Ich musste kurz auflachen, weil er gerade so süß war, wie noch nie. "Ist ja gut. Ich verstehe worauf du hinaus willst, aber das zieht nicht. Tschaui!" Ich wollte gerade hoch gehen, doch dann huschte Jongho einfach an mir vorbei und ins Wohnzimmer. Ich wurde langsam stutzig.

Er hatte die Tür nicht richtig geschlossen und ich sah durch ein Spalt ins Wohnzimmer rein. Jongho hatte angefangen zu kichern, während die anderen ihn lächelnd ansahen. "Oh man! Er wird so Augen machen." Worüber redet er denn? "Ja, unsere Überraschung wird bestimmt gelingen." War das alles ein Trick? "Er tut mir zwar leid, aber bald wird er ja wieder glücklich sein." setzte Mingi noch dran und kicherte, ebenso wie die anderen. Okay, irgendwas war hier definitiv faul.

Kurze Zeit hatte ich mich dazu entschlossen einfach die Tür aufzureißen. Alle sahen mich schockiert und mit geweiteten Augen an. "Okay, was ist hier los? Welche Überraschung?" Alle stockten, zogen scharf die Luft ein und sahen sich panisch an. Ich ging schnurstracks zu Jongho und packte ihn am Handgelenk. Etwas grober als gewollt, aber da musste er jetzt durch. "Jongho, raus damit! Was zur Hölle wird hier gespielt?" Er wurde etwas ängstlicher, aber seine knuffige Art zieht bei mir dieses Mal nicht. "Ähm, also...naja..." Er stotterte, also verheimlichten sie mir etwas. "Woo, dein Ernst? Lass ihn einfach los." sagte Yeosang, stand auf und nahm mir Jongho kurzerhand aus der Hand. "Böser Hyung!" schmollte er und rieb sich sein Handgelenk, während er mich dabei leicht böse ansah. "Du gehst jetzt und legst dich ins Bett. Wenn du aufwachst, sind all deine Sorgen vergessen. Das verspreche ich dir." Er drehte mich herum und schob mich hoch zur Treppe. "Ist ja gut, ist ja gut! Ich geh ja schon." Ich zischte noch genervt auf, bevor ich dann wirklich nach oben verschwand.

Ich legte mich in mein Bett und fing an nachzudenken. Wieso waren die nur so seltsam? Wieso kam San einfach nicht nach Hause? Wieso musste Seonghwa mit einem Mal weg? Er hatte zwar gemeint, unser Manager wollte ihn sprechen, aber das kaufte ich ihn nicht ab. Wieso lief alles so anders, als wir es geplant hatten? Ich versteh das alles nicht.

Ich steigerte mich immer weiter hinein und dann liefen mir sogar die ersten Tränen aus den Augen. Ich wollte eigentlich stark bleiben, aber die Sache belastete mich mehr, als ich anfangs gedacht hatte. Ich wollte doch nur San endlich wieder bei mir haben. Mehr wollte ich nicht. Mehr verlangte ich auch gar nicht. Offenbar war das schon zu viel verlangt.

Nach einigen Minuten hörte ich, wie sich die Tür leise öffnete. Ohne hinzuschauen wusste ich, dass es nur Jongho sein konnte. Also seufzte ich auf. "Jongho, verschwinde! Ich will allein sein." Allerdings hörte ich nur sein zuckersüßes Kichern. Genervt drehte ich mich herum. "Hast du mich verstanden was ich..." Ich stoppte allerdings, als ich die Person aber nicht als Jongho identifizierte, sondern als den, auf den ich schon die ganze Zeit gewartet hatte. "San!" rief ich und sprang ihn direkt in die Arme. "Na, da freut sich aber jemand mich zu sehen." Ich kuschelte mich an ihn und zog seinen Duft genüsslich ein. Diese Woche war eindeutig schon zu lang gewesen. "Wo warst du? Ich hab mir solche Sorgen gemacht!"

Wir setzten uns aufs Bett. San sah mich eindringlich und ernst an. Er hatte eine Hand auf mein Bein gelegt. Die Stelle fing sofort an zu kribbeln, weshalb ich leicht errötete. "Wooyoung, das war alles geplant." Meine Augen weiteten sich. "Geplant?" San nickte. "Richtig! Ich konnte mir schon denken, dass ihr das geplant habt...das du das geplant hast um mich zu überraschen, also hab ich den Spieß umgedreht." Meine Augen weiteten sich weiter. "Nicht dein Ernst!" Daraufhin kicherte er und sein Kichern war das süßeste, was ich je in meinem Leben hören durfte. Es war so Zucker. "Ich hab Seonghwa angerufen, weil ich seine Hilfe brauchte. Wir waren gemeinsam nochmal in der Stadt unterwegs. Die anderen wussten Bescheid und sollten dich ablenken, falls du traurig bist." Jetzt versteh ich das alles. Ich nickte nur schwach. "Und wieso...brauchtest du Seonghwa's Hilfe?" Er kicherte und holte etwas aus seiner Hosentasche. Er hielt es mir hin und jetzt sah ich es auch. "Ich war in den Ferien nur bei meinen Eltern, um nochmal zu einem Schmuckhersteller zu gehen. Er ließ mir das anfertigen. Es ist eine Kette mit einem S drauf. Ich hab auch für mich selbst eine Kette machen lassen, aber mit einem W darauf. So sind wir dann bestimmt für immer verbunden." Meine Augen leuchteten. Das hätte ich ihn gar nicht zugetraut. Wieder einmal rollten einige Tränen aus meinen Augen. "Danke, Sannie! Das ist das beste Geschenk was du mir hättest machen können." Wieder sprang ich ihn in die Arme.

Eine Weile blieben wir so, bis ich Mut fasste und mich langsam von ihn löste. "Danke...wirklich. Aber ich hab auch noch ein Geschenk für dich. Ich hoffe...es gefällt dir." Daraufhin sah er mich fragend und verwirrt an. Es war so süß.

Langsam kam ich seinen Lippen näher, bis sie sich ganz zart und fürsorglich berührten. Niemals hätte ich aber erwartet, dass es San war, der den Kuss so schnell intensivierte. Schnell wurde aus einem scheuen und zurückhaltenden Kuss, ein stürmischer und wilder Kuss. Ich liebte den Geschmack seiner Lippen jetzt schon und es schien ihn ja wirklich zu gefallen, so wie mir die Kette gefiel.

Aus Luftmangel mussten wir uns lösen. Verliebt sahen wir uns einfach nur in die Augen und lächelten leicht, während wir noch etwas schnell atmeten. "Ich liebe dich, Sannie! Möchtest du mit mir zusammen sein?" Ich sah ihn seine Freude an, denn sein Lächeln wurde breiter. "Nichts lieber als das. Schon immer hab ich mir gewünscht, dass du mich so liebst, wie ich dich. Ich liebe dich auch, Jung Wooyoung...für immer und ewig." Seine Worte freuten mich nur noch mehr. Sie brachten mein Herz zum schneller schlagen und ein großes Kribbeln im Bauch. "Ich liebe dich, so unendlich sehr." hauchte ich ihn entgegen und schon lagen unsere Lippen wieder aufeinander.

Die Party hatten wir heute noch starten lassen. Obwohl es Abends war, hatten wir den Kuchen trotzdem gegessen. Er war so unendlich gut, aber alles was Seonghwa kochte, schmeckte viel besser als jedes andere Gericht. Wir alle waren am Ende ganz schön betrunken und das war die beste Nacht meines Lebens, da San und ich hinterher im Bett gelandet waren. Wir würden für immer zusammenbleiben.

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Der Woosan Oneshot ist mir schon besser gelungen. Es ist zumindest nicht so extrem traurig geworden. Endlich mal ein glücklicher Oneshot, aber ich sag jetzt schon mal das das bei Jongsang wieder ganz anders aussehen wird.😅
Naja, viel Spaß noch!😊❤️

Ateez OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt