Seongsang

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Das kann nicht wirklich wahr sein, oder? Das kann ich nicht. Ich konnte mich nie in ihn verliebt haben. Ich wollte das doch alles gar nicht. Dennoch musste ich es mir so langsam eingestehen. Ich, Kang Yeosang, hab mich auch noch ausgerechnet in meinem besten Freund und am meisten Vertrauter, Park Seonghwa, verliebt. Wieso musste das nur ausgerechnet mir passieren? Meistens war Seonghwa immer da, wenn ich Rat brauchte, doch jetzt brauchte ich jemand anderen zum Reden und ich wüsste auch schon wem. Neben Seonghwa gab es nur noch eine zweite Person, die immer da war und mir meine Sorgen anhörte.

Ich verließ still und leise das Hotelzimmer von mir und Seonghwa. Irgendwie wusste ich, dass Hongjoong uns ausgerechnet in ein Zimmer stecken würde. Ich wollte ihn den ganzen Tag aus dem Weg gehen, aber es ging ja schlecht, wenn Hongjoong dies nicht zuließ. Offenbar war es so offensichtlich, dass es jeder bereits mitbekommen hatte.

Leise schlich ich mich ins nächstbeste Zimmer. Es war das Zimmer von Jongho und Mingi. Wenn ich momentan einen Rat brauchte, dann war es der Rat von Jongho. Er wusste doch bestimmt, wie ich diese dummen Gefühle loswerden konnte.

Ich ging rüber zu seinem Bett und kniete mich neben ihn auf den Boden. Er war echt niedlich wenn er schlief. Wieso konnte ich mich denn nicht in ihn verlieben? Nein, es musste ja unbedingt Seonghwa sein, den ich immer alles um Rat fragen konnte, nur dieses Mal nicht.

"Hey, Jongie! Jongie, wach auf! Ich brauche dich." Er öffnete langsam noch halb verschlafen die Augen. Wir mussten so leise sein, dass wir Mingi nicht wecken konnten. "W-Was...! Yeo, was ist los?" Er richtete sich verschlafen auf und rieb sich über seine verschlafenden Augen. "Können wir reden?" Er sah mich vollkommen entgeistert an. "Jetzt?" Ich nickte nur. "Ich kann nicht schlafen. Es schwirren zuviele Gedanken in meinem Kopf herum. "Dann komm. Gehen wir aufs Dach." Erleichtert atmete ich aus und folgte ihn schnell.

Auf dem Dach lehnten wir uns gegen den Zaun, der Leute schützen soll, die versuchen wollen Selbstmord zu begehen.

"Also, was gibts?" fragte er und riss mich aus meinen Gedanken. "Achja! Aber du musst es für dich behalten, okay?" Er nickte nur und sah mich immer noch auffordernd an. "Irgendwie hatte ich schon seid längerem das Gefühl, dass...! Ach, nein! Irgendwie fühle ich mich nicht mehr in Seonghwa's Nähe so wohl. Ich weiß doch auch nicht wie ich es beschreiben soll." Bei meinem kläglichen Versuch es Jongho zu erklären, hatte dieser aber nur angefangen zu kichern. Ich verschränkte nur schmollend die Arme. "Ach, Sangie. Das liegt doch auf der Hand. Du bist in Seonghwa verliebt." Ich wurde sichtlich rot um die Nase. "J-Ja...das wusste ich auch schon, aber ich will das nicht." Er nickte nur. "Lass es einfach zu und sag es ihn." Sofort geriet ich wieder in Panik und schüttelte schnell den Kopf. "Das kann ich nicht." Er seufzte nur bedrückt aus. "Dein Ernst? Er liebt dich doch auch." Daraufhin wurde ich wieder ruhiger und sah ihn entgeistert an. "Er...tut was?" "Es stimmt! Ich musste ihn auch schon einen Rat geben, weil er mir seine Liebe zu dir gestanden hat. Ich hab ihn das selbe gesagt, wie bei dir jetzt."

Ich musste mir Jongho's Worte erstmal durch den Kopf gehen lassen. Er liebt mich also auch. "Trau dich und sag es Seonghwa einfach. Glaub mir! Er wird dich nie im Leben abweisen. Dafür bist du zu niedlich. Und wer weiß? Vielleicht seid ihr bald unser zweites Paar bei Ateez." Daraufhin sah ich ihn fragend an. "Wer ist denn noch mit jemandem zusammen?" Jetzt war es Jongho selbst, der nervös war. "Eigentlich wollten wir es noch verheimlichen." Jetzt war ich neugierig. "Sag schon. Wer ist es?" Er seufzte geschlagen aus. "Mingi! Aber sag das niemanden, okay?" Wow! Ich hätte nie gedacht das die beiden eines Tages zusammenkommen würden, aber ich nickte bloß. "Glückwunsch!"

Wir trennten uns auf dem Hotelflur wieder und begaben uns wieder in unsere Zimmer.

Ich öffnete das Zimmer und sah Seonghwa am Fenster stehen. Warum war er denn wach? "Seonghwa?" fragte ich und trat näher an ihn heran. "Ich konnte nicht schlafen." beantwortete er mir schon meine unausgesprochene Frage.

Ich schluckte und sofort fing ich an, mich wieder sehr unwohl zu fühlen. Das war ich immer in der Nähe von Seonghwa. Es wird sich bestimmt nie ändern. Vielleicht sollte ich auf Jongho hören und ihn meine Gefühle gestehen. Für unsere Aktivitäten könnten sie im Wege stehen.

Ich atmete tief durch und drehte mich zu Seonghwa. Dieser drehte sich mit einem fragenden Ausdruck zu mir. Ich wusste was ich tun werde und dann werde ich es entweder bereuen oder wir kommen zusammen. Jongho wird nicht lügen. Er wird mich nicht damit verletzen wollen, denn ansonsten hätte er mich ja davor gewarnt.

Ich atmete tief durch bevor ich langsam und sanft meine Hände an Seonghwa's Wangen legte. Dieser tat nichts, sondern ließ es einfach gestehen. Ich zog ihn etwas zu mir herunter. "Verzeih mir...!" hauchte ich ihn noch entgegen, bevor ich meine Lippen auf seine legte. Ich konnte nur hoffen, dass das kein Fehler war, denn das könnte ich mir nie verzeihen.

Etwas enttäuscht war ich schon, als er es nicht erwiderte, doch dann spürte ich einen sanften Druck. Er erwiderte es dennoch und seine Hände lagen somit um meine Hüften. Er zog mich nur noch näher zu sich und fingen an uns stürmisch zu küssen. Es war endlich das eingetreten, worauf ich schon ewig gewartet hatte. Es fühlte sich nur noch besser an, als in meinen Träumen.

Leider mussten wir uns bald aus Luftmangel lösen und sahen uns schwer atmend und verliebt in die Augen des jeweils anderen. "Sangie, ich liebe dich." Als er es mir entgegen hauchte, fühlte es sich an wie ein Traum, doch das war keiner. Es war real. "Ich liebe dich auch." hauchte ich ihn zurück und kurz danach lagen seine Lippen wieder auf meinen.

Bald schon lagen wir in seinem Bett und kuschelten miteinander. "Möchtest du mit mir zusammen sein?" fragte Seonghwa, woraufhin ich leicht nickte. Arm in Arm schliefen wir schließlich so ein. Erst sagten wir den anderen nichts davon, aber Jongho war ich dennoch eine kleine Erklärung schuldig und erzählte es ihn. Er freute sich riesig für uns, aber dennoch verheimlichten wir es vor den anderen. Für uns zählten nur noch wir zwei. Die Beziehung sollte ewig halten.

Ateez OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt