The woman- and the traitor

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Noch eine Weile scrollte ich durch Instagram und schaute mir lustige Beiträge von Freunden und Familien an. Mein Onkel hatte wieder einmal ein Bild von seiner geliebten Polizei-Station gemacht und es sofort auf Instagram geteilt. Dieser Mann war unglaublich, er liebte seinen Job wirklich sehr und versuchte täglich sein Bestes um alles zu geben und der perfekte Chef zu sein.

Ich ging auf den Account meines Onkels und scrollte mich ein bisschen durch seine geposteten Fotos durch. Es waren eigentlich immer die Selben. Entweder die Polizei Station oder ein peinliches Kinderfoto von mir, doch dann stieß ich auf ein Foto, dass er vor drei Jahren gepostet hat. Es war ein Zeitungsausschnitt. Ein Zeitungsausschnitt über mich und Jack.

Die Neugier überkam mich und ich fing an die Zeilen schnell zu lesen.

Traumatisches Erlebnis für zwei junge Polizisten
Die zwei jungen Polizisten Alice S. (18) Und Jack W. (19) erlebten am 29.11.2022 ein heftig traumatisches Erlebnis.
Schon seit Monaten suchte die Polizei nach dem verschwundenen Mädchen Sarah Couln und am 29.11.2022 wurde sie von den mutigen Helden ausfindig gemacht. Als die zwei Polizisten am Ort,den sie in einem Brief angegeben bekommen haben, ankamen wurde die Identität des Entführers bekannt. Der 48-jährige Howard Kelter war schon vorher oft in kriminellen Aktivitäten verwickelt. An diesem Tag starben der 18-jährige Lucas B.und die kleine, 5-jährige Sarah Couln. Es war ein tragischer Tag in der Geschichte der...

Noch weiter bemühte ich mich nicht zu lesen. Es holte viele Erinnerungen hoch. Warum hat mein Onkel sowas bloß hochgeladen? Weil ich in dem Bericht vorkam?

Verträumt schaute ich flüchtig auf die Uhrezeit und schnell weiteten sich meine Augen.
,,Scheiße!", schrie ich schon fast quer durch mein Zimmer. Jack und ich hatten uns in 30 Minuten unten an der Rezeption verabredet, doch es waren schon 50 vergangen! Ich war nicht gerade für meine Pünktlichkeit bekannt, doch jetzt hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil Jack schon 20 Minuten auf mich wartete. Wie konnte ich nur so die Zeit vergessen?

Schnell schlüpfte ich in meine gemütlichen lila Flipflops und verließ hektisch mein Zimmer. Im Schnellschritt ging ich hinunter und dachte gar nicht daran den Fahrstuhl zu benutzen. Am meisten musste ich mich jetzt darauf konzentrieren, dass ich nicht die Treppen hinunter fiel und mir irgendetwas brach, denn dann währe der komplette Urlaub im Eimer.

Unten angekommen sah ich Jack und neben ihn saß ein junges Mädchen, das ungefähr in meinem Alter war (vielleicht sogar ein bis zwei Jahre jünger als ich). Sie lachte auf und ihre wunderschönen weißen Zähn kamen zum Vorschein als Jack irgendetwas sagte, dass ich nicht verstand, weil ich noch zu weit weg war.
,,Jack! Tut mir leid, dass du warten musstest ich..."

Mir war es zu peinlich zu sagen das ich wegen meiner kleinen Handysucht verspätet gekommen war, aus diesem Grund störte es mich nicht gerade als Jack mich unterbrach.
,,Schon ok Alice. Ich hatte eine tolle Unterhaltung mit dieser reizenden Dame hier. Sie heißt Amber und wohnt hier in der Gegend."
Als er dies sagte, lächelte das blonde Mädchen erneut auf. Sie konnte ihre giftig grünen Augen nicht von Jack lassen, was mich zugegebener Weise ein bisschen Eifersüchtig machte.

Wenige Sekunden später unterbrach Jack die Stille indem er sich mir näherte und sagte:
,,Also auf was hast du Lust? Beachvolleyball, Surfen, Eis essen oder doch lieber was ganz anderes?"
Mit großen Augen starrte ich ihn an. So viel Auswahl hätte ich gar nicht erwartet. War das sein ernst oder wollte er mich auf den Arm nehmen?

,,Ich darf zur Abwechslung mal entscheiden?", fragte ich sarkastisch. Schmunzelnd verdrehte er seine Augen.
,,Es ist immerhin dein Urlaub."
Ein ewig anhaltender Augenkontakt unterbrach unsere Unterhaltung. Von mir aus hätte ich noch ewig in seine hellblauen Augen schauen können, doch unerwartet tippte ein älterer Herr mich von der Seite an.
,,Entschuldigung Miss. Ich will sie ja nicht stören aber ich habe zufällig eure Unterhaltung mitbekommen und wollte Ihnen, dass hier geben."
Er hielt mir eine kleine Broschüre hin. Schnell warf ich einen kleinen Blick hinein und sah wie viele Aktivitäten es hier gab. Am liebsten wollte ich gleich alles ausprobieren, doch wir hatten ja noch genügend Zeit.
,,Vielen Dank."
Der Mann nickte freundlich und ging dann mit einem langsamen Schritt fort.

Jack streifte mit seiner Hand durch seine schwarz, dunkelbraunen Haare und atmete tief ein uns aus.

,,Also was wollen wir als erstes Machen?", fragte Jack mich erneut, aber diesmal mit einer ungeduldigen Stimme. Ich bemerkte wie müde er war. Es war ein langer Tag gewesen, für uns beide...

,,Wie wäre es, wenn wir für heute nur mal an die Strandbar sitzen und uns etwas zum Trinken gönnen?"
Der Vorschlag gefiel Jack sehr gut. Ein bemühtes schiefes Lächeln erschien auf seinem Gesicht und sofort wir gingen los.

Das blonde Mädchen schaute uns nach und ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Aus diesem Grund drehte ich mich noch einmal um und warf ihr einen bösen musternden Blick zu. Wenn ich wollte, dann konnte ich auch eine andere Seite von mir zeigen. Seiten die Jack auch schon mal von mir zu spüren bekommen hat. Als ich ihn das erste mal traf, hasste ich ihn im ersten Monat. Gar nicht zu fassen wie viel Zeit vergangen war...

Das Wetter war herrlich, die Sonne schien, Vögel waren zu hören...es konnte einfach nicht besser sein. Während ich und Jack gemütlich die Straßen entlang gingen, begegneten wir ein paar Leuten die uns etwas andrehen wollten. Zum Glück hatte ich nicht genügen Geld dabei, denn um ehrlich zu sein, da waren schon ab und zu Sachen dabei die mir sehr gefielen. Nach einen ungefähr 15 minütigen Fußmarsch, waren wir an einem wunderschönen Strand angekommen.
Mir verschlug es wortwörtlich den Atem als ich den weiten Ausblick auf das Meer sah. Auch die Palmen die hin und wieder einfach nur mitten im Sand standen, waren wunderschön. Der Strand war nicht zu überfüllt, nur wenige Menschen waren im Wasser oder genossen die Sonne auf einem Liegestuhl. Ich wurde immer langsamer und konnte mit Jack's Schritten nach wenigen Sekunden nicht mehr mithalten. Es war einfach unglaublich, falls ich jemals Kinder haben würde, schwor ich mir ihnen davon zu erzählen.

Nach wenigen Minuten kamen wir an der Strandbar an. Ein Mann und eine Frau waren die einzigen Gäste. Jack setze sich auf einen der Barstühle und schaute mich durchdringlich an.
,,Was?", fragte ich ihn. Jack deutete mit seinen Augen irgendwo hin aber ich kapierte immer noch nichts.
,,Sag doch einfach was du von mir willst!"
Er verdrehte seine Augen und atmete ein wenig genervt aus.
,,Was willst du trinken?", fragte er mich. *Ohhhh jetzt verstehe ich*. Ich wurde ein bisschen rot, weil ich mir dumm vorkam. Schnell huschte ich mit meinen Augen über die Getränkekarte und bestellte dann das Erste was ich sah.

,,Ich nehm wahrscheinlich den Mangoshake.", sagte ich hastig. So fixiert wie ich auf Jack war, bemerkte ich gar nicht das der Barkeeper schon da stand um unsere Wünsche aufzunehmen.
,,Einen ,Sex on the Beach' bitte.", sagte Jack zu ihm. Wahrscheinlich hatte der Barkeeper meine Bestellung schon aufgeschrieben, denn er fragte mich gar nicht, was ich haben möchte.