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Mein Herz Schlug heftig, während ich langsam Jack hinterher lief. Als wir hinter dasHaus gingen, sahen wir ein paar Polizisten die geschockt mit einandere redeten. Auch ein paar Sanitäter waren zu sehen die lautstark miteinander diskutieren.

Es waren Stimmen von der Küche aus zu hören, aus diesem Grund gingen wir hinein. Jack blieb sofort stehen.
,,Jack was ist da?", fragte ich ängstlich. Jack trat nicht auf die Seite, deswegen stellte ich mich neben ihn...und da sah ich es.

Der leblose Körper des Mannes lag in einer Blutpfütze auf dem Boden. Mehrere Polizisten standen rundherum und fassten mit Handschuhen die Leiche an. Mir viel sofort das kaputte Fenster auf. Ich wollte Jack gerade etwas fragen, als eine unbekannte Stimme mit mir sprach.
,,So etwas habe ich die letzten sechs Jahre nicht mehr gesehen. Unglaublich nicht? Ein sauberer Kopfschuss..."
Ich zuckte kurz zusammen und drehte mich dann sofort um. Neben mir stand ein Polizist der gerade seine blutigen Handschuhe abnahm. Mehr als nur schweigend nicken konnte ich nicht.
,,Ein Kopfschuss also?", fragte Jack neugierig.

,,Ja...der arme alte Herbert....wir wissen noch nicht wie oder wer, aus diesem Grund wird auch ein Detektiv kommen."
Ich wusste nicht ob der Mann es ernst meinte. Ein Detektiv? Ernsthaft? Jack und ich brauchten damals auch keinen Detektiv...
,,Wirklich? Einen Detektiv?", fragte ich sehr skeptisch.

,,Ja wirklich."

Eine dunkle Stimme ließ den Raum zum schweigen bringen. Ich bekam eine Gänsehaut am ganzem Körper als mich eine kalte Hand an meiner Schulter anfasste. Blitzschnell drehte ich mich um und sah einen großen, dunkel gekleideten Mann vor mir. Er war geschätzte 1,85 cm groß und ging schon auf die späten 40 zu. Seine schwarzen Haare und dunklen Augen konnten einen schon fast Angst machen. Auch der Drei-Tage-Bart machte es nicht gerade besser.

,,Oder hat da jemand Zweifel an mir?"
Erneut ertönte diese dunkle und kratzige Stimme, die mir sehr bekannt vorkam.
,,Von Zweifel war nie die Rede, ich frage mich nur warum man für so viel Geld einen Detektiv arrangiert, anstatt die Sache selbst in die Hand zu nehmen."
Kurz lachte der Detektiv spöttisch und starrte mich dann mit einem grinsen im Gesicht an.

,,Wie heißt du meine Kleine?"
,,Alice...Alice Smith..."
Er sah so aus als würde er gerade Flashbacks bekommen, jedenfalls machte er ein verwundertes Gesicht. Plötzlich kramte er sein Handy aus der Tasche und tippte darauf herum. Sehr unhöflich wenn man mich fragt...Unerwartet hielt er es mir vor die Nase uns spielte mir ein Video ab, wo ich drauf zu sehen war.

Auf dem Video war ich und dieser Mann von letzter Nacht zu sehen. Man sah, wie ich ihn an der Ohren nahm und sein Gesicht gegen mein Knie schlug. Ich wurde rot, als ich aus den Augenwinkeln Jacks Gesichtsausdruck sah.
,,Sie sehen dieser Frau hier verblüffend ähnlich Mrs. Smith...sicher, dass sie Polizistin sind?"
Bei jedem Wort wurde seine Stimme spöttischer.
,,Und sie sind bitte wer?", fragte ich wütend. Nach einigen Minuten hielt er mir seine Hand hin.
,,Daniel....Daniel Johns."
Unsicher schüttelte ich ihm die Hand. Jack legte unbemerkt seine Hand auf meine Schulter. Durch die Reflexion eines Fensters konnte ich sein wütendes Gesicht hinter mir sehen.

,,Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit Alice Smith, und...."
Er starrte Jack mit verwirrten Blicken an.
,,Jack Williams."
,,Jack, Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit Alice und Jack."
Böse Funkelte ich ihn an. Mit dem Mann stimmt etwas nicht...
,,Tja wir müssen dann auch gehen, vielleicht sieht man sich wieder einmal."
Jack schob mich von hinten förmlich aus dem Haus hinaus. Verärgert entfernten wir uns. Ich bemerkte gar nicht die vielen Leute, die sich nun um das Haus versammelt haben. Es war mittlerweile schon 00:17 Uhr.

,,So, eine Erklärung wäre jetzt schön."
Jack versuchte mir mit Mühe hinterherzulaufen.
,,Welche Erklärung?", fragte ich verwirrt, doch diesen bestimmten Hauch von Wut hörte man immer noch in meiner Stimme.
,, Also 1. sagtest du zu mir es sei gestern Nacht nichts passiert, aber auf dem Video sah das anders aus..."
Sofort wollte ich etwas sagen, doch Jack sprach weiter.
,,Und 2. bitte ich dich, dass du uns aus Mordfällen, die uns nichts angehen zukünftig raushälst!"
Jack war schon fast am Schreien und meine Schritte wurden immer größer und schneller.
Plötzlich blieb ich stehen und drehte mich zu ihm um.

,,Also 1. Freundchen, hast du mich nicht so anzuschreien!..."
Verwunderst starrte Jack mich an.
,, Dann 2. solltest du mir dankbar sein, weil ich deinen betrunkenen Arsch gestern vor ner Schlägerei und höchstwahrscheinlich vor ner Anzeige gerettet hab! Oh und 3. haben wir mit diesem Mord rein gar nichts zu tun! Wir sind nicht verpflichtet nach dem Mörder oder sonst wem zu suchen, also reg dich nicht auf wie ein kleines Kind!"

Meine Stimmbänder schmerzten, so laut hatte ich nun geschrien. Jack schaute mich einfach nur an und sagte nichts. Ich verlor mich kurz in seine blauen Augen. Hatte ich überreagiert? Der nächste Schritt war etwas unerwartetes.

Jack zog mich an sich ran und küsste mich.

Es ging einige Sekunden lang so und dann wich er wieder langsam von mir weg, um zu sehen ob ich den Kuss erwidere. Es kam so plötzlich, dass ich gar nicht klar denken konnte. Ich wollte das so sehr, aber wir waren Arbeitskollegen...es ging nicht....

Langsam entfernte ich mich von ihm. Wir standen unter einer Straßenlaterne, was mir ermöglichte sein Gesicht genau zu betrachten. Das einzige was man hörte, waren die rauschenden Wellen des Meeres im Hintergrund. Sein Gesicht...es sah sehr verletzt aus.
,,Alice ich..."
Ich hob meine Hand als Zeichen das er still sein solle, was er auch tat.
,,Gute Nacht Jack."
Ich entfernte mich von ihm, er folgte mir nicht und ich wartete nicht. Mit Tränen in den Augen ging ich zum Hotel und so schnell ich konnte in mein Zimmer. Ich war so ein Arsch.

Mit was hatte Jack das nur verdient? Wie konnte ich ihm das nur antun? Er flog mit mir nach Hawaii, ermöglichte mir so viel und jetzt? Jetzt zahlte ich es ihm so zurück?

Ich war ein furchtbarer Mensch. In meinem Zimmer schmiss ich mich auf mein Bett und bemerkte wie Tränen meine Wange hinunter kullerten. Ich wünschte ich könnte die Zeit auch nur für 5 Minuten zurück drehen und alles rückgängig machen. Nein...ich wollte die Zeit 3 Jahre zurückdrehen...Ich konnte mich an dem Tag, wo ich Jack das erste mal getroffen habe genau erinnern. Ich wusste noch genau, wie sein Gesicht aussah als er an meine Tür klopfte, es war so voller Angst, so voller Panik.

Was wäre wenn ich ihn damals nicht in meine Wohnung gelassen hätte? War wäre wenn...

The woman- and the traitorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt