The woman- and the traitor

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Nach wenigen Minuten ging der Mann und die Frau und so kam es, dass Jack und ich  jetzt die einzigen Leute waren, die an der Bar saßen.

Nach 5 Minuten warten, bekam ich meine Mangoshake und Jack seinen heiß geliebten ,Sex on the beach'.
,,Und wie findest du es hier?"
Ich nahm zuerst einen großen Schluck von meinem Mangoshake bevor ich ihm antwortete. Dies war aber ein Fehler, denn der Shake war so gut, dass ich sofort einen zweiten Schluck nehmen wollte.

Höflicherweise lies ich Jack aber nicht warten und gab ihm seine Antwort. Immerhin hasste ich es auch auf eine Antwort länger warten zu müssen.

,,Es ist super hier! Ich liebe einfach alles! Die Luft, das Wetter, den Sand, das Meer, die Leute..."
Ich hatte noch nicht einmal alles aufgezählt, da bemerkte ich das große Grinsen auf Jack's Gesicht. Verwirrt schaute ich ihn an. Der Typ war echt schräg. Manchmal wurde ich einfach nicht schlau aus ihm

,,Was? Habe ich was im Gesicht?"
Ich wischte mir automatisch mit meiner Handfläche über meinen Mund. Kurz darauf konnte man ihn lachen hören.
,,Nein es ist nur...es tut gut wieder die alte Alice zu haben..."

Es war eine kurze Stille. Ich wusste eigentlich schon auf was er hinaus wollte...aber ich beschloss einfach mich dumm zu stellen. Jetzt musste ich aufpassen was ich sagte, ich wollte verhindern, dass diese Situation emotional wird.

,,Was meinst du damit?"
Um ehrlich zu sein wollte ich keine Antwort bekommen, doch wenn jemand fragt muss er auch mit der dementsprechenden Antwort rechen.

,,Du warst lange nicht mehr die Alice die wir alle so liebten...Das glückliche Gesicht das du immer machst wenn du etwas Begeisterndes siehst, dein Schlagfertigkeit, deine Begeisterung für die Natur und die Rätsel...das alles macht dich aus,...und eine lange Zeit, da war dies alles einfach nicht mehr hier."
Ich hasste ihn für diese Worte, mit sehr viel Mühe unterdrückte ich meine Tränen. Warum musste er immer alles kaputt machen? Konnten wir nicht einfach einen tollen gemeinsamen Urlaub haben?

,,Jack du musst mich verstehen..."
Er lies mich nicht ausreden.
,,Ich verstehe dich Alice. Ich verstehe dich wirklich vollkommen. Jeder Mensch geht anders mit Trauer um und das weißt du..." Eine kurze peinliche Stille trat ein. Man hörte nur das Wasser vom Meer, ein paar Leute die leise miteinander sprachen, ein oder sogar zwei Vögel die zwitscherten und die Schritte im Sand.

,,Aber bitte, lass uns diesen Urlaub genießen und nicht darüber sprechen. Wir sind hier um uns zu erholen und nicht um zu trauern."
Jack's Stimme klang so motivierend, jedoch verspürte ich keine richtige Motivation mehr. Diese Leere in mir war wieder da, diese eine Leere die ich für die letzten 10 Stunden vergessen hatte. War es das nun? Immer wenn jemand dieses Thema ansprach, würde diese Leere kommen um mich zu verschlingen?

Es war schwer zu beschreiben, aber es fühlte sich an als hätte jemand ein Loch in meine Brust geschlagen. Ein tiefes Loch das langsam alle Emotionen auffraß und nur die schlechten zurückließ. Dieses Loch wurde von Zeit zu Zeit größer und ich wartete nur darauf, dass es mich endlich verschlingen würde.

Ich nahm einen weiteren Schluck von meinem Mango-Shake, der aber aus irgendeinem Grund nicht mehr so gut schmeckte wie vorher. Jack und ich sprachen kein weiteres Wort miteinander. Ab und zu versuchte er mit Mühe ein Gespräch anzufangen, jedoch gab ich immer nur kurze und knappe Antworten, die ein Gespräch nicht zuließen.

Nach ungefähr einer Stunde standen wir auf und gingen los. Wir wollten auf keinen Fall jetzt schon zu unserem Hotel zurück, also gingen wir noch ein paar Meter am Strand entlang. Der Sand war angenehm lauwarm und wirkte beruhigend auf mich. Jeder Schritt war angenehm und ich wollte das dies nie aufhörte.

Wir beide starrten nur auf den Boden und wanderten schweigend neben dem anderen her.

Manchmal...aber auch nur manchmal...wünschte ich mir, ich könnte in Jack's Gedanken blicken. Ich würde nur zu gerne wissen was gerade so in seinen Kopf vor sich geht. Ihm ging es wahrscheinlich auch so, aus diesem Grund fragte er mich:
,,Über was grübelst du gerade nach?"
Sofort hob ich meinen Kopf. Verwirrt blickte ich in sein Gesicht.
,,Was? Warum ich grübel doch gar nicht?"
Kurz lachte Jack auf und man sah seine weißen Zähne aufblitzen.
,,Natürlich nicht...Du starrst auch gar nicht seit Minuten nur auf den Sand und redest kein Wort."