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Jack:

Mit gebrochenem Herzen blieb ich noch einige Minuten unter der Laterne stehen.
Was hab ich nur getan?
Warum musste ich Trottel sie unbedingt küssen?
Kein Wunder, dass sie sich in letzter Zeit immer mehr von mir entfernte...Wie konnte ich so etwas nur tun? Ich hatte Alice doch gar nicht verdient. Ihr schönes Lächeln, ihre glänzenden braunen Haare, ihre perfekten Augen...

Alice hatte es schwer genug und nun musste ich es ihr auch noch schwerer machen...

Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich in meinem Umfeld nichts mehr mitbekam. Plötzlich hörte ich wie hinter mir jemand angerannt kam, ich hatte kaum Zeit mich umzudrehen, da kam eine Person auf mich zu und hielt mir ein Tuch vor die Nase.

Die Griffe der Person waren nicht gerade stark. Es musste ein Anfänger sein. Wenn diese Person mich nicht aus dem nichts überrascht hätte, dann hätte ich sie leicht überwältigen können. Ich konnte der Person einen heftigen Schlag in das Gesicht verpassen, doch ich war nicht mehr in der Lage aufrecht zu stehen. Irgendetwas musste auf diesem Tuch gewesen sein.

Meine Knie wurden weich und ich viel zu Boden. Meine Sicht wurde schwummrig, ich gab mir Mühe das Gesicht der Person zu erkennen, doch es war nicht mehr möglich.

,,Wer zur...Hölle..."
Ich hörte meine eigenen Worte nicht mehr. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht einmal richtig ob ich diese Worte gerade wirklich aussprach, oder es mir nur einbildete. Die Sekunden vergingen schnell, sogar zu schnell. Ich verlor mein Gehör und hatte nun ein störendes piepsen im Ohr. Den Boden unter mir fühlte ich ebenfalls nicht mehr.

Wenige Sekunden später wurde mir schwarz vor Augen.

Alice:

Durch das Gezwitscher der Vögel wurde ich aufgeweckt. Ich hatte in der Nacht wohl das Fenster offen gelassen. Als ich mich langsam aufrichtete, bemerkte ich, das ich heftige Kopfschmerzen hatte. Was war denn gestern nochmal passiert? Fragte ich mich selbst und rieb mir dabei meinen pochenden Schädel.

,,Oh stimmt Jack...", sagte ich bedrückt. Ich wusste mich konnte niemand hören, trotzdem führte ich ein Selbstgespräch.
,,Ich sollte mich bei ihm entschuldigen für gestern..."
Doch bevor ich dies tat, beschloss ich schnell in die Dusche zu hüpfen. Vielleicht konnte eine warme Dusche meine Kopfschmerzen ein bisschen lindern.

Das warme Wasser prasselte auf meine Haut nieder und entspannte meine Muskeln. Wie gut das nur tat. Ich war länger als gewöhnlich unter der Dusche, bestimmt eine halbe Stunde oder noch länger. Ich dachte viel nach und versuchte mich im Detail zu erinnern, was gestern genau geschehen war. Komischer Weise konnte ich mich nur noch an Bruchteile erinnern.

Nachdem ich mich frisch gemacht und mir ein schönes weißes Kleid mit Blümchen drauf angezogen habe, ging ich aus mein Zimmer und klopfte an Jack's Tür.
,,Jack? Kannst du mir aufmachen?"

*Keine Antwort...*

,,Jack bitte ich....ich will mit dir reden."

*Keine Antwort.*

Ich atmete einmal tief ein und aus. Es waren schwere Atemzüge, die mich nicht entspannten, sondern nur noch mehr stressten. Mein Herz schlug wie wild und ich fing an, vor lauter Nervosität mit meinen Fingern herumzuspielen. Eine Seite von mir wollte, dass Jack mir jetzt die Tür öffnete und mit mir redete. Jedoch wollte ein andere Seite von mir, Jack nie wieder in die Augen blicken. Es war klar, welche Seite gewinnen würde. Ich würde es nicht aushalten Jack nie wieder zu sehen, dafür ist er mir schon zu wichtig.

The woman- and the traitorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt