『Albträume』
Ein Traum.
Ich falle. Und falle immer tiefer. Die Schwerkraft verlässt meinen Körper. Meine Umrisse verschwimmen. Ich sinke.
In das tiefe Schwarz.
Ich fühle mich endlich frei.
Wenn ich sterben sollte ...
Auf diese Weise
Dann soll es so sein.
Dunkle Augen auf blasser Haut blicken mir entgegen. Die Tränen die in ihnen schimmern lassen mich erschaudern.
Meine Glieder zucken jedoch. Meine Augenlider schlagen auf. Ich sehe das Licht welches durch die Vorhänge schimmert. Die Schneeflocken die vor dem Fenster fliegen. Der Schnee draußen lässt das Licht nur noch stechender wirken.
Ich setze mich auf. Kalter Schweiß steht auf meiner Stirn, den ich mit meinem Handrücken wegwische. Wieder einer dieser komischen Träume.
Träume ich tatsächlich von Alexander? Das ist absolut wahnsinnig. Ich darf nicht so sehr über ihn nachdenken.
Doch das Bild mit dem Jungen ... geht mir nicht mehr aus dem Kopf. War es vielleicht sein Großvater? Diese Ähnlichkeit wäre auf jeden Fall erstaunlich.
Irgendwann müsste ich Alexander darauf ansprechen.
~*~
Der Tag nimmt zwar einen ziemlich turbulenten Anfang jedoch ebbt dieses Adrenalin schnell wieder ab. Alexander ist schon früh am Morgen abgereist, da es, laut Henry, einen Vorfall bei einem Freund der Familie und gleichzeitig Geschäftspartner gibt.
Durch das fehlen von ihm am Frühstückstisch fühle ich mich als würde ich richtig atmen können. Victoria hat heute darauf bestanden zusammen im Esszimmer zu essen. Selbst Henry hat sie quasi dazu gezwungen mit uns zu frühstücken.
„ Henry wussten sie, dass ...?"
Victorias Worte verschwimmen in den Hintergrund als ich auf die Spiegelung im Glas von der Platte die halb mit Früchten gefüllt ist, schaue und vor lauter Schreck meine Gabel in der linken Hand auf den Tisch plumpsen lasse.Nicht mein eigenes Spiegelbild, sondern das einer Frau mit toten grauen Augen blickt mir zwar nur für eine Sekunde entgegen, jedoch reicht mir das um mit rasendem Herzen auf meinen halbgefüllten Teller zu starren; zu ängstlich noch einmal meine Spiegelung zu sehen. Es ist nicht meine.
„ Jules, alles okay?" Victorias Stimme holt mich aus meiner Starre. Ohne mir etwas anmerken lassen zu wollen, setze ich schnell ein Lächeln auf und nicke den beiden zu.
„ Natürlich, ich ... mir ist gerade nur etwas eingefallen. Entschuldigt mich." Ich lege die weiße Serviette von meinem Schoß auf die Seite und springe auf um in der Küche zu verschwinden.
Irgendetwas stimmt mit mir nicht.
Ich verliere den Verstand.

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Bad Timing
RomanceSie verschwand vor zwei Monaten aus ihrer Heimatstadt um endlich all den Fehlern ihrer Vergangenheit entfliehen zu können. Sie bekam einen Job. Sie sollte auf ein todkrankes Mädchen aufpassen und sie pflegen. Das Ganze wirft aber immer mehr Fragen...