『Huckepack』
Der nächste Morgen kommt schneller als gedacht. Die weiße Schneedecke ist tatsächlich liegen geblieben über Nacht.
Aufgeregt sehe ich der weiß gewordenen Landschaft beim vorbei fahren zu, wie sie von dem dichten Tannen zu meterweiten Feldern und schließlich zu den vielen Gebäuden der Stadt zusammen läuft.
Die Dächer der Häuser sind bedeckt und der Rauch der aus den Schornsteinen kommt, lässt es wie ein Bild aus einem Film aussehen.Ich habe wirklich bis ich eben zusammen mit Alexander, Victoria und Henry dieses Auto betreten habe, nicht daran geglaubt, dass ich jemals wieder außerhalb der Mauern des Hauses sein werde - zumindest solange ich dort arbeite.
Zum ersten Mal in längerer Zeit spüre ich das Gefühl von Vorfreude. Es strahlt tief in meiner Brust; wie ein helles Licht.
Es ist solch ein schönes Gefühl.
Wie lange das wohl anhalten würde?
„ Wir sind da, Sir." Erwähnt der ältere Mann vor dem Lenkrad und schaut mit dem Kopf über seine Schulter zu Alexander, der mit mir auf der Rückbank sitzt, damit Victoria einen besseren Platz vorne hat.
Aus meiner Bewunderung heraus gerissen, schnalle ich mich ab und ziehe den Schal um meinen Hals. Victoria hat mir ihren geliehen.
Während die beiden Männer sich darum kümmern, dass sie unfallfrei aus dem Wagen manövriert wird, steige ich aus. Ein knautschendes Geräusch verursacht mein Gewicht auf dem Schnee. Sofort steigt mein Glücksgefühl nur noch mehr.Mein Atem bildet viele Wölkchen vor meinem Gesicht. Mal wieder fällt mir auf wie dünn meine Sachen sind und sie mich nicht wirklich vor diesem Wetter warm halten werden.
Lass es dir bloß nicht anmerken ... sonst versaust du den ganzen Tag.
Ich lasse meinen Körper die kalte Luft tief einziehen bevor ich mich zu den anderen wende. Victoria sitzt bereits auf ihrem Platz und bekommt eine Decke über ihre Beine gelegt. Lächelnd sieht sie auf die Stadt die sich vor uns erstreckt. Selbst Alexander sieht entspannter aus, als wenn er diesen düsteren Ausdruck auf seinem Gesicht trägt.
Meine jetzt schon frierenden Hände verstaue ich in den Taschen meiner Jacke.
„ Fahren sie solange wieder zurück, Henry. Ich melde mich." Sagt Alexander woraufhin Henry mit einer Verabschiedung wieder in das schwarze Auto steigt und davon düst.Alexander schiebt Victoria durch den Schnee während ich daneben laufe und alle Eindrücke auf mich wirken lasse.
„ Also warst du vorher noch nie hier, Juls?" Der Spitzname aus Victorias Mund lässt mich grinsen. Es erinnert mich an die Zeit, in der ich so alt wie sie war bevor ... es bergab ging.Ich schüttle mit dem Kopf.
„ Nope, ich kenne bisher nur das Leben in Florida." Antworte ich ohne wirklich darauf eingehen zu wollen. Wir laufen an einem kleinen Laden mit einem Schaufenster wo jegliche Back - und Süßwaren ausgestellt sind vorbei. Mein Blick bleibt zwar kurz hängen, jedoch bewegen wir uns schnell wieder weiter.Es sind einige Menschen auf den Straßen. Ich denke, da es Montag ist, dass der Trubel schon am Wochenende gewesen ist. So ist es aber angenehmer zu schlendern.
„ Ich schlage vor das du dir eine neue Jacke besorgen gehst." Wir bleiben vor einem kleinen aber feinem Laden stehen, aus dem uns eine ältere Dame zulächelt.
Ich hadere mit mir selbst. Die Sachen sehen teuer aus. Zu teuer für meinen Geldbeutel.

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Bad Timing
Storie d'amoreSie verschwand vor zwei Monaten aus ihrer Heimatstadt um endlich all den Fehlern ihrer Vergangenheit entfliehen zu können. Sie bekam einen Job. Sie sollte auf ein todkrankes Mädchen aufpassen und sie pflegen. Das Ganze wirft aber immer mehr Fragen...