Kapitel 12

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Nach einer halben Stunde des Wartens, entschied ich mich dazu, nach Eren zu sehen, als ich plötzlich laute Geräusche aus dem Verhörraum hörte. Sofort klingelten bei mir die Alarmglocken und ich öffnete die Tür. Eren lag auf dem Boden. Blut lief aus seiner Nase, seine rechte  Augenbraue und seine Lippen waren aufgeplatzt und er hatte ein blaues Auge. Verdammt, ich hätte es wissen müssen! Sofort zog ich Grisha unsanft von Eren weg und legte Eren meine Hand auf die Schulter. Mit einem Mal war ich wieder zwölf und gab mein bestes, das schlimmste zu verhindern. ,,Haub ab.", zischte ich Grisha an, der mich perplex ansah. ,,Mikasa, du verstehst nicht-" ,,Bist du taub? Hau ab!" Ein paar weitere Sekunden starrte er mich komplett verdutzt an, bevor er schließlich vernünftiger Weise die Flucht ergriff. Ich wand mich Eren zu. ,,Tut mir leid, ich hätte dich nicht mit ihm allein lassen sollen." ,,Fällt dir ja früh ein." Ich seufzte und half ihm zurück auf den Stuhl. ,,Brauchst du einen Artzt?", fragte ich, während ich ihm ein Taschentuch für seine Nase reichte. Eren zuckte mit den Schultern. ,,Geht schon." Ich nickte und setzte mich ebenfalls hin. Ich fühlte mich furchtbar, dass ich so naiv gewesen war. Nach all den Jahren wollte ich ihn wohl immernoch beschützen. ,,Du kennst ihn, oder? Levi.", fragte Eren plötzlich und ich fuhr innerlich zusammen. ,,Nein, nur arbeitsmäßig.", log ich und Eren verdrehte genervt die Augen. ,,Mikasa, ich bin nicht dämlich. Ihr habt den gleichen Nachnamen und seht euch verdammt ähnlich, also hör auf, mich anzulügen." Der Ton in seiner Stimme war harsch und ich sah auf meine Füße. ,,Er ist mein Bruder.", sagte ich kleinlaut und griff den Saum meines Hemdes. Es machte mich krank, es laut auszusprechen, doch die Wahrheit saß mir einfach immer im Nacken, egal was ich tat. ,,Er hat nicht über mich geredet, oder?", fragte ich und Eren schüttelte den Kopf. ,,Nein. Ich hab auch nie danach gefragt." ,,Warum?" Weil, du Angst hattest, stimmts? ,,Ich wollte ihn nicht verärgern." Er sagte das so, als wäre das wirklich seine Intention dahinter gewesen, was mir den Magen umdrehte. ,,Er ist gefährlich, Eren. Du bist ihm völlig egal, er wird dich nicht holen.", sagte ich und Eren verdrehte die Augen. ,,Weißt du doch gar nicht." Ich seufzte. Ich erninnerte mich daran, was meine Mutter immer zu mir gesagt hatte, als Levi weggegangen war. Sie hatte mir gesagt, ich solle nicht mehr über ihn reden. Sie hatte mir verboten, nach ihm zu fragen und alle um mich herum hatten sich verhalten, als hätten er niemals existiert. Ich hatte immer geglaubt, er hatte diesen Mann getötet, um mich zu beschützen, doch als ich mitbekommen hatte, was er die ganze Zeit tat, hatte ich diesen Gedanken verworfen. Plötzlich wurde ich von einem lautem Knallen aus meinen Gedanken gerissen. Schüsse. Ich sah, wie sich ein Lächeln über Erens Lippen ausbreitete und ich zog meine Waffe, bevor ich aus dem Raum stürmte. 

You'll Obey  (Maffiaboss Levi X Assasin Eren)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt