Kapitel 8

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Dennis •

„Was soll ich bloß anziehen?"

Verzweiflung macht sich in mir breit, als ich schon zum zweiten Mal meinen Kleiderschrank durchforstet habe und einfach nichts finde.
Arthur, welcher schon die ganze Zeit aus meinem Handybildschirm auf mich zu grinst, schüttelt seinen Kopf.

„Nehme einfach eine bequeme Hose und ein Shirt. Draußen ist ja so ein Scheiß-Wetter. Das höre ich ja sogar durchs Handy"

Da hat der Monegasse recht. Draußen regnet es in Strömen und ich rechne es Jack wirklich hoch an, dass er trotzdem hierher kommt.

Vor ungefähr einer halben Stunde hat er mich mit einer What's-App aus dem Schlaf gerissen.
Fast die ganze Nacht war ich wach und haben mir Gedanken gemacht, was wir denn heute machen können.

Alle meine Plänen flogen jedoch ins Wasser, als es gegen fünf Uhr morgens angefangen in Strömen zu regnen.
Dann bleibt uns wohl ein entspannter Tag auf der Couch.

Zutaten für Nudeln mit Tomatensauce habe ich gestern schon besorgt, da ich es morgen essen wollte, jedoch können wir das heute ja auch kochen.
Schlaf habe ich erst gegen sechs Uhr morgens bekommen.

Zu laut waren meine Gedanken.
Ich wollte es Jack perfekt machen und ihm zeigen, dass er mir wirklich wichtig ist und nicht ein neu entdeckter Zeitvertreib.
Ja, das alles geht ziemlich schnell, jedoch kann ich auch nichts gegen die aufkommenden Gefühle machen.

Gerade am Wochenende sind sie mir noch einmal richtig bewusst geworden.
Jack hat es in Hauptrennen tatsächlich auf den Dritten Platz geschafft.

Wie er dort oben stand, mit einem breiten Grinsen und verwuschelten, braunen Haaren.
Den Pokal in die Luft gestreckt.

Und das nach Freitag.
Als ich ihn da gesehen habe...

Es fühlte sich so an, als könnte ich das zittern bis zu mir ins Auto spüren.
Auf jeden Fall habe ich sofort realisiert und irgendwie auch gespürt, das etwas ganz und gar nicht stimmt.

Spätestens, als Clem ihm dann seinen Helm abnehmen musst, wurde ich in meiner Vermutung bestätigt und meine Sorgen sind ins Unermessliche gestiegen.

Wenn ich ganz ehrlich mit euch bin, dass hat es mir auch ein wenig wehgetan, als er es mir nicht direkt erzählen wollte, aber ich möchte ihn natürlich auch nicht bedrängen.

Das würde genau die falsche Wirkung erzielen.

Überhaupt bin ich einfach nur froh, dass ich im Endeffekt dann doch über meinen Schatten gesprungen bin und ihn gefragt habe, ob man mal etwas zusammen machen will.

Sein darauf auftretendes Grinsen ist mir dabei nicht entgangen.
Die Zusage hat mich dann extrem happy gemacht, gerade nach einem Qualifying, was mit Platz 16 absolut nicht so gelaufen ist, wie ich es mir ausgemalt habe.

Nur bin ich seitdem ein wenig von der Rolle, weshalb ich im Sprintrennen erst einmal Bekanntschaft mit der Mauer gemacht habe.

Im Hauptrennen habe ich es dann auf Platz zehn geschafft, also ganz okay.

Ein Punkt ist besser als keiner.

„Dennis, hörst du mir überhaupt zu?"

Arthurs Stimme reißt mich aus meiner Gedankenwelt zurück in die Realität.
„Nein, tut mir leid",gebe ich zu und kratze mir den Hinterkopf.

„Ich wollte nur sichergehen, ob du auch Kondome und Gleitgel da hast",meint dieser Stumpf.

Aus großen Augen blicke ich ihn an.

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