Forever and ever (L.S.) 6. Teil der Heptalogie

Kapitel 8

Jakob POV

Nachdem Tom eingetroffen war, Luca bereits brav neben mir auf seinem Kissen kniete, dass ich wieder herausgeholt hatte, drehte ich langsam und bedächtig mein Whiskeyglas.

"Was ist los? Was bedrückt dich?", Tom, der mich scheinbar still beobachtet hatte und darauf wartete, dass ich den Startschuss für das Spiel geben würde, sah mich prüfend an.

"Tue ich das Richtige?", fragte ich und sah ihn direkt an. 

"Was meinst du?", er runzelte die Stirn, nahm ebenfalls einen Nipp von seinem Glas, ehe er es auf den Tisch stellte.

"Das hier, heute. Du, Luca und ich.", ich fuhr mir durch die Haare. Vorhin noch hatte es sich gut angefühlt, richtig, doch dann kamen Gedanken dazwischen. Ein schlechtes Gewissen, gegenüber Louis und Harry, mit dem nichts von dem hier abgesprochen war.

Das Letztens war etwas ganz Spontanes gewesen, etwas, was irgendwie aus der Situation heraus entstanden war. Aber das hier heute, geplant?

"Vertraust du mir nicht? War ich letztes Mal zu...", sofort schüttelte ich den Kopf, lächelte meinen besten Freund und Mentor an.

"Um Himmelswillen, nein!", sagte ich nachdrücklich, sah zu Luca, der ebenfalls heftig nickte, dann aber wieder den Kopf senkte und zu Boden sah.

"Was ist es dann?", hakte der Ältere nach und ich seufzte.

"Na ja, begehen wir nicht irgendwie Betrug an Harry und Louis?", ich räusperte mich und sah mich einem geschockten Gesicht gegenüber.

"Moment, Moment.", Tom setzte sich nach vorn an den Rand des Sessels, stützte seine Hände auf die Knie und fixierte mich. "Die beiden wussten nichts davon und wissen auch heute nichts?"

Ich schüttelte langsam den Kopf und merkte an seiner Reaktion, dass mein Gewissen nicht umsonst Alarm geschlagen hatte.

"Es ist eure Sache.", ich merkte wie er sich sammelte, versuchte innerlich einen Gang zurückzuschalten, auch wenn ich es in seinen Augen lodern sah. "Aber als dein bester Freund... Bist du irre oder was?", platze es aus ihm heraus, mit einer Wortwahl, die ihm so gar nicht ähnlich sah.

"Ich... ich...", ich fuhr mit einer Hand in meinen Nacken, rutschte unwohl auf meinem Platz umher.

"Das war fahrlässig, total bescheuert und unverantwortlich. Jakob, was ist mit dir los? Ihr seid in einer Beziehung. Du kennst Harrys Eifersuchtsvergangenheit. Du...", er schüttelte immer noch den Kopf, rutschte wieder zurück und verschränkte die Arme.

"Ich bin echt überrascht und das nicht positiv.", schlug er weiter auf mich ein und ich hatte das Gefühl, dass ich immer kleiner wurde.

"Ich habe auch nicht drüber nachgedacht. Gib ihm nicht allein die Schuld.", Luca sprang von seinem Kissen auf, setzte sich neben mich, drückte sich an mich. "Wenn sind wir beide Schuld. Und du, du hast ja auch nicht danach gefragt, oder? Du bist mit ihnen ja auch befreundet.", mir stand der Mund offen, wie Luca mit Tom sprach und auch seine Augen waren geweitet, vor absoluter Überraschung.

"Ich bin davon ausgegangen, dass ihr das abgesprochen habt. Jakob ist doch sonst immer so verantwortungsvoll und macht nichts, was gegen Regeln verstösst, irgendjemand Schaden zufügen könnte.", er überging Lucas Ausbruch einfach, denn hier saßen jetzt nicht mehr Dom und Sub, sondern die Freunde Tom, Luca und Jakob.

"Scheiße.", murmelte ich, ließ meinen Kopf in die Hände sinken, ärgerte mich über mich selbst.

"Zum Glück haben wir ja noch die Kurve bekommen.", sagte Tom, nachdem er noch ein paar Mal tief durchgeatmet hatte. "Aber ihr müsst ihnen den Fehltritt gestehen. Müsst ihnen sagen, was da war, sonst tue ich es.", kam es ernst und mit einer Stimmlage, die selbst mir Gänsehaut machte.