Kapitel 63

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Jakob POV

Ich war so unendlich froh, als ich neben Luca auf der Couch lag, durch seine blonden Haare fahren konnte und die Hände an meiner Brust fühlte, die sich an mich klammerten.

Der letzte Tag war für mich der absolute Horror gewesen. Von dem Streit, über Lucas Abweisung hin zu diesem Vorboten für einen Schlaganfall. Auf einer Skala von 0-10 war dieser Tag eine 10.

"Was möchtest du denn gern essen?", Harrys Stimme riss mich aus meinen Gedanken.

"Nichts Besonderes. Ich möchte Euch einfach nur um mich haben.", sprach ich das aus, was mein Herz sagte und Harry seufzte.

"Dann mache ich nur schnell ein bisschen Pasta mit Gemüse.", sagte er, kam näher und küsste erst mich, dann Luca.

"Danke, Sunny.", sagte ich und er lächelte, sah zu Lou, der vertieft auf seinen Laptopbibdschirm starrte, scheinbar gar nichts mitbekam.

"Hilfst du mir?", fragte er in seine Richtung und als dieser noch immer nichts mitbekam griff er nach einem Kissen und warf es zu ihm rüber.

Erschrocken sah er auf, guckte zu Harry, der grinste. "Ich wollte dich fragen, ob du mir mal in der Küche assistieren könntest, beim Essen kochen.", wiederholte er und sofort nickte der Brünette, sprang auf und folgte seinem Mann in die Küche.

"Jakob.", als die beiden schon einen Moment weg waren, hob Luca seinen Kopf, sah mich direkt an. "Das mit gestern...", begann er und ich schluckte. Er wollte darüber reden und ich hatte tatsächlich gehofft, es hätte sich erledigt.

"Ich war nicht sauer, weil Du mit Harry rumgemacht hast. Also nicht wegen der Sache an sich.", ich nickte langsam. "Ich war sauer, weil du klar gesagt hattest, dass wir erstmal nicht spielen. Und dann, dann kommen wir dahin und Du hast Harry vor dir, deine Hände in seinen Haaren. Die Positionen klar verteilt.", ich atmete tief durch.

"Es war wieder, als hättest du mich zurückgesetzt, verstehst du?", er hielt den Blickkontakt, sucht in meinen Augen nach Bestätigung.

"Das sollte es aber nicht sein, es tut mir leid, dass du dachtest, dass es so ist.", sagte ich leise, strich ihm über die Wange und war froh, dass er die Berührungen in dem Moment zuließ.

"Ich weiß das eigentlich, trotzdem hat es sich mies angefühlt. Und dann...", er schüttelte selbst den Kopf.

"Dann hab ich es nur noch schlimmer gemacht, mit meinem Ausbruch.", vollendete ich seinen Satz und er nickte.

"Ja. Ich wollte dich wirklich nicht sehen. Es hat hier so weh getan.", er nahm meine Hand, legte sie auf seine Brust, wo ich sein Herz schlagen fühlen konnte.

"Es tut mir leid, ich, ich sagte ja es gibt eigentlich keine Worte mit denen ich das wieder gut machen kann.", ich fühlte die innere Unsicherheit in mir wieder deutlich.

"Nein, also doch. Es gibt etwas, wie du es wieder richten könntest.", erstaunt sah ich ihn an, hob die Augenbrauen.

"Alles was du willst.", sagte ich leichthin. Die Chance alles aus dem Weg zu räumen, diese Schmach vergessen zu machen würde ich nutzen.

"Ich will, ich will...", er schloss für einen Moment die Augen und es schien ihm schwer zu fallen, seinen Wunsch zu formulieren.

"Ich möchte besser gesagt, dass du ab sofort regelmässig mit Niclas arbeitest. Du musst lernen, dich im Griff zu haben, deine Gefühle einzuordnen. Wir wissen, dass du übst und das es schwer ist, für dich. Aber genau deshalb brauchst du professionelle Hilfe."

Ich hatte die Worte gehört, sah ihn einfach nur an. Therapie... Nein. ich wollte keine Therapie.

"Darf ich...", ich schob ihn sanft aber bestimmt von mir, setzte mich auf, griff nach der Wasserflasche und schüttelte den Kopf.

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt