Kapitel 10

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Jakob POV

"Meine Güte, welch ein Chaos.", Harry stand in unserem neuen Wohnzimmer inmitten von Kartons, sah sich mit großen Augen um.

"Das kannst du wohl laut sagen. Das Auspacken wird Tage dauern.", seufzte ich und ließ mich auf die neue Couch fallen, rieb mir über die Augen. Es war ein verdammt langer Tag gewesen, bis die Möbelpacker wirklich alles von einem Ort zum anderen gebracht hatten, die Möbel die wir mitgenommen hatten, wieder aufgebaut waren.

"Wir sind ja da und helfen euch. Mach dir keine Sorgen und ihr schlaft erstmal bei uns, bis hier Ordnung eingekehrt ist.", er lächelte mich an, ließ sich neben mich fallen und reichte mir ein Bier, was er bis eben noch in der Hand gehalten hatte.

"Gut, dass die Mädels aus der Schusslinie sind. Stell dir vor, die Mäuse in all dem Chaos.", ich nahm einen großen Schluck, ließ dann den Kopf nach hinten auf die Lehne sinken.

"Allerdings. Lottie hat sich gefreut, dass sie euch endlich mal wieder mit Hüten dran war. Was meinst du, wollen wir Kartons Kartons sein lassen und rüber gehen?", er deutete auf die Tür, doch ich schüttelte den Kopf.

"Nein, ich will zumindest anfangen. Oben das Ankleidezimmer einräumen, damit wir an die Klamotten können.", der Jüngere nickte, lächelte.

"Ich helfe dir. Wo sind eigentlich unsere Männer?", ich zuckte mit den Schultern. Hatte keine Ahnung, wohin sich die beiden abgesetzt hatten.

"Ist ja auch egal. Komm, lass uns die Sachen ausräumen und dann ist Feierabend für heute.", er reichte mir die Hand, zog mich von der bequemen Couch nach oben und so schleppte ich mich die neue Treppe nach oben.

Es war merkwürdig und trotzdem schön. Der neue Hausteil war wirklich toll, alles war modern, roch neu und war nach unseren Wünschen gestaltet und dennoch spürte ich erneut die Wehmut, die mich erfasste, als ich an die immer mal wieder knarzende Treppe dachte, in meinem alten Haus.

Als ich dir Tür zum Schlafzimmer öffnete, machte ich große Augen.

"Nicht doch, ihr seid zu früh.", Luca schob seine Unterlippe beleidigt vor, sah zu Lou, der gerade die Kissen auf dem Bett richtete.

"Wir dachten, wir machen zuerst das Schlafzimmer fertig.", sprach er weiter, sah sich im Zimmer um, was tatsächlich schon fast fertig eingerichtet zu sein schien.

"Eure Garderobe haben wir auch schon verräumt. Ich hoffe, es ist so zu deiner Zufriedenheit.", Lou sah mich an und ich merkte, wie meine Mundwinkel nach oben gingen.

"Ihr seid die Besten.", sagte ich, sah kurz zu Harry, bevor ich meine Arme öffnete und alle drei innerhalb von Hundertstel Sekunden an mir klebten.

"Weißt du, wir dachten, wir könnten die erste Nacht hier alle gemeinsam...", Luca sah mich mit seinen grauen Augen bettelnd an, doch da schüttelte Harry den Kopf.

"Nein, Luca. Wann anders gern. Wenn ihr heute schon hier schlafen wollt, dann werdet ihr das als Paar allein machen. Es ist euer Hausteil und dieses Schlafzimmer ist euer Reich, um euch zurückzuziehen. Sicher werden wir in Zukunft auch mal hier schlafen, oder ihr drüben, aber ich fände es richtig, wenn ihr den Zauber der ersten Nacht hier dann allein habt."

Mir klappte der Mund auf und ich war wirklich überrascht, dass Harry diese Worte sprach, nachdem was vor Kurzem gewesen war. Wieder ein Hinweis darauf, dass er in seiner Entwicklung erneut ein Stück weiter gekommen war.

"Ich finde es schade, kann es aber verstehen.", Lou lächelte mir zu, streichelte Luca über den Rücken. 

"Sunny, danke.", sagte ich nur, zwinkerte ihm zu und er grinste breite. 

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt