Kapitel 71

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Tom POV

Ich wusste genau, wie die Jungs reagieren würden und als Luca zu uns hochgekrabbelt kam, stand ich langsam auf, rutschte aus dem Bett und beobachtete mit Genugtuung, wie die anderen Jungs sich ebenfalls nach oben robbten, sich an Jakob kuschelten und ihn nicht nur mit Worten, sondern auch mit liebevollen Berührungen versuchten davon zu überzeugen, dass er mit seiner Angst absolut falsch lag, dass niemand ihn weniger attraktiv finden könnte, wenn er denn auch mal der schwache Part in ihrer Beziehung war und auch mal nahm, statt nur zu geben.

"Ihr Lieben, ich denke ihr kommt allein klar. Ich muss los.", sagte ich und bekam ein mehrfaches "Danke Tom" zurück und grinste in mich rein. Das war doch besser gelaufen, als ich gedacht hatte und so würde ich nun ganz in Ruhe heim fahren und darauf warten, dass meine bessere Hälfte von der Arbeit zurückkam.

XXX

Jakob POV

"Das du dir wegen sowas Sorgen gemacht hast, tut echt weh.", hörte ich Luca irgendwann sagen, nachdem wir einfach still fast eine Stunde alle aneinander gekuschelt gelegen hatten.

"Das war nicht meine Absicht.", gab ich zurück, streichelte meinem Mann über den Kopf, hielt im Nacken an, kraulte dort weiter, weil ich wusste wie sehr er das liebte. "Ich hatte einfach nur diese furchtbare Angst, dass ihr den "neuen" Jakob nicht mehr so mögen würdet, wie den Alten. Schließlich habt ihr mich anders kennengelernt."

Nun war es Harry der sich räusperte, sich auf die Ellbogen stützte und mir direkt in die Augen sah. "Nun pass mal auf, großer Dom.", sagte er und schmunzelte dabei. "Mich hat man als Dom kennengelernt, als eifersüchtigen Idioten."... er stockte und ich wartete gespannt was nun kommen würde.

"Ein Idiot bin ich zwar zeitweise immer noch, aber ich bin auch ein zeitweise ein Sub, ich bin viel erwachsener geworden und habe meine Eifersucht im Griff. Ich habe mich also auch vom Wesen her verändert, aber ich habe nie bei einem von euch das Gefühl gehabt, dass ihr mich deshalb weniger mögt, oder?"

Ich schüttelte sofort den Kopf, während die anderen ihm lächelnd zustimmten.

"Siehst du und Lou ist das allerbeste Beispiel. Er hat für mich von uns allen den größten Schritt gemacht. Von der absoluten Zicke und Dramaqueen zu dem erwachsensten Menschen hier im Haus. Jemand mit Weitsicht und Ruhe, der nicht mehr einfach nur impulsiv handelt, sondern überlegt. Also auch ganz anders, als wir ihn alle kennengelernt haben. Mögen wir ihn deshalb weniger?"

Sofort wieder Kopfschütteln von uns allen. "Siehst du.", Luca drückte seinen Kopf gegen meine Schulter. "Wir alle verändern uns. Wir alle arbeiten an uns und das Leben zeichnet uns. Das heißt aber doch nicht, dass wir andere Menschen im Kern sind und dann nicht mehr liebenswert. Bitte, habe keine Angst, dass deine Veränderungen etwas an unseren Gefühlen dir gegenüber ändern. Das wäre vollkommener Quatsch. Wir lieben dich jetzt und auch wenn du plötzlich sagen würdest, ich will jetzt auch mal Sub sein. Das wäre uns vollkommen egal. Wir lieben dich, hier, das hier.", er hob mein Shirt hoch, küsste mich auf die Stelle der Haut, unter der mein Herz schlug. 

Es hatte gut getan, der Vormittag, den wir einfach im Bett verbracht hatten. Wir hatten viel geredet und erstmals gab ich auch Details der Sitzungen preis. Dinge, die ich bereits über mich selbst gelernt hatte und was noch alles vor mir lag. Jeder der drei versicherte mir glaubhaft, dass wir den Weg zusammengehen würden.

Einzig Harry war es, der uns alle wieder mit offenen Mündern zurückließ, als wir unsere Ziele für die Zukunft definiert hatten.

Nachdem ich sagte, dass ich mir wünschte, mich bei ihnen allen fallen lassen zu können, sagte er trocken. "Und ich wünsche mir für die Zukunft, dass du irgendwann so viel Vertrauen in uns hast, so sehr loslassen kannst, dass wir dich unten im Keller fixieren dürfen, dich nach Strich und Faden verwöhnen und dich Dinge fühlen lassen, die du noch nie im Leben gefühlt hast."

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt