Kapitel 36

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Tom POV

Ich sah wie Tim mit sich kämpfte. Seine Zähne waren fest aufeinander gebissen, die Augen fest geschlossen. Sein Körper lag vollkommen verkrampft auf dem Bett und auch nach nun mehr einer Viertelstunde, vielen sanften Berührungen und liebevollen Worten war nicht mal ein Hauch von Entspannung zu sehen.

Mir war klar, dass es bei manchen Menschen dauerte, bis sie sich an dieses Gefühl der Hilflosigkeit gewöhnt hatten, dass es umso schlimmer wurde, umso mehr Kontrolle man sonst über sein Leben hatte und Tim war nun einer der, kontrollsüchtigsten Menschen, die ich kannte.

Dennoch wusste ich, dass er tief in seinem Inneren das hier wollte, dass er loslassen wollte, auch für sich selbst.

"Ich denke für heute ist es erstmal genug.", ich küsste ihn auf die gerunzelte Stirn, wollte gerade an die oberen Manschetten greifen, als er wild den Kopf schüttelte.

"Nein!", sagte er klar und hängte dann etwas verspätet ein "Sir.", dran.

"Wie nein?", ich legte meine Hand wieder auf seine Brust, spürte sein rasendes Herz unter meinen Fingern toben.

"Nein, ich gebe nicht auf. Das muss funktionieren, Sir.", noch immer hielt er die Augen geschlossen, die Hände waren nun zu Fäusten geballt und auch wenn ich als Sadist diesen inneren Konflikt, dieses Leiden eigentlich hätte genießen müssen, fand ich es in der Situation furchtbar.

"Tim, Liebling. Das hat doch keinen Sinn.", ich merkte wie meine Domstimme sich verabschiedete und mehr der "zivile" Tom durchkam. Ich wollte ihn hier nicht brechen, wollte eigentlich, dass er Spiele wie die hier mit mir genoss.

"Ich will es so. Bitte, Sir.", kam es und die Stimme klang energisch. Auch wenn er noch immer in der Subrolle war, so war auch er zu Tim geswitched, dem starken Polizisten, der sich die Butter nicht vom Brot nehmen ließ.

"Gut.", ich seufzte, streichelte ihm durch die Haare. "Aber du erinnerst dich daran, was ich dir vorhin über Grenzen gesagt habe?", fragte ich und sah ihn nicken.

"Manchmal muss man sie aber auch überschreiten, um einen Schritt nach vorn zu machen. Es gab viele selbstgesteckte Grenzen in meinem Leben und wenn ich die nicht überwunden hätte, wäre ich heute nicht an der Stelle, an der ich jetzt bin.", quetschte er angestrengt heraus und man konnte sehen, dass er von Minute zu Minute mehr mit sich kämpfte.

"Darauf kannst du auch stolz sein, Tim.", besorgt sah ich ihn an, sah wie seine Hände und Füße gegen die Manschetten zogen.

"Ich kann das. Ich will das. Verdammt!", schimpfte er und ab dem Moment lag er plötzlich ganz ruhig da. Ich beobachtete, wie er nun ganz bewusst atmete und tatsächlich wurde nun sein Körper von Minute zu Minute die ich neben ihm saß ruhiger.

Es war faszinierend gewesen zuzusehen, wie er mit seinem Starrkopf seinen inneren Schweinehund scheinbar tatsächlich zu überwinden schien und als ich auf die Uhr sah, diese nun schon eine Stunde, seit Beginn der Session anzeigte, öffnete er plötzlich die Augen, lächelte.

"Ruhig, Sir.", sagte er nur und ich ließ meine Hand, die ich zuletzt einfach nur auf seinem Bauch liegen hatte nach oben zu seiner Brust gleiten, spürte sein Herz ruhig und rhythmisch schlagen.

"Du hast es geschafft.", flüsterte ich und schüttelte leicht den Kopf, merkte wie meine Mundwinkel sich zu einem Strahlen hoben.

"Für uns, Sir.", sagte er leise.

XXX

Ich hatte ihn geküsst, sanft und liebevoll. Hatte ihm zeigen wollen wie stolz ich auf ihn war, wie beeindruckt ich von seinem Willen und seiner Durchsetzungskraft sich selbst gegenüber war.

Forever and ever (L.S.) 6. Teil der HeptalogieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt