Die Braut des Dämons - Kapitel 5

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Charun betrachtete Mot. „Also hat dich deine Braut aus dem Spiegel geholt. Du hast dich mit einem jungen Mann aus der Menschenwelt verbunden", sagte Mot.

Er nickte. In der letzten halben Stunde hatten sie viel besprochen und er hatte ihm von Nick erzählt. Es war nur eine Frage der Zeit, dann würde er ihn einführen müssen. Charun erhoffte sich von Mot einen Rat, wann der beste Zeitpunkt war. Er machte sich zunehmend Sorgen wegen Draug und Mot verstand es.

Draug und Charun sind so lange Rivalen. Mot vermutete, dass die Hexe, die Charun verflucht hatte, von Draug geschickt worden war, doch es gab keine Beweise. Wenn Draug erfahren sollte, dass Charun eine Braut hatte, so bestand die Gefahr, dass er sich diese Schwachstelle zu nutze machte. „Charun. Sobald du dein Braut eingeführt hast, darf Draug ihr nicht schaden, so lauten unsere Gesetze. Ich denke, du solltest ihn so früh wie möglich einführen, denn nicht einmal Draug riskiert, geächtet zu werden."

Die Braut eines Dämons war ein wertvoller Schatz, doch in der Vergangenheit hatte man diese immer wieder getötet, um deren Gemahl zu töten. So wurde ein Gesetz erlassen, dass die Braut eines Dämons unantastbar war, denn die Furcht, sein Herz zu verlieren, hatte zu Misstrauen und zahlreichen Präventivmorden geführt.

Charun nickte. Ich denke, er hat recht. Nick machte gute Fortschritte und war bald so weit.

Mot betrachtete seinen Freund, der so lange an der Spitze stand, länger als er selbst. Endlich hast du sie gefunden.

Mit einem Mal versteifte sich Charun. Mot konnte sehen, wie dieser nach Luft schnappte und sich an die Brust griff.

Ein tiefer Schmerz schoss durch Charuns Brust und sein Bein brannte. Angst breitete sich in ihm aus. „Nick", keuchte er.

Mot sah die Panik in den Augen des Dämons und wusste, dass etwas nicht stimmte. Seine Braut.

Panisch sprang Charun auf und stürmte davon. Eine solche Reaktion konnte nichts Gutes bedeuten. Mot befürchtete das Schlimmste. Verdammt.

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Draug schritt zu der Person in dem weißen Gewand, die auf dem Boden lag und sich nicht mehr rührte. Sie hatte die Dämonin zur Seite gestoßen und war von der Druckwelle erfasst worden. Das hatte er nicht kommen sehen. Er ging vor ihr auf die Knie und drehte sie, sodass er ihr Gesicht erblicken konnte. Für einen Moment sog er scharf die Luft ein. Helle, weiche Haut, ein liebliches Gesicht und braune Locken, die bis zu den Schulterblättern reichten. Eine Blutspur lief von den roten Lippen über die Wange und aus der Nase. Seine Arme fuhren unter den Körper dieses Juwels und hoben es hoch.

„Lasst ihn", hörte er eine schwache Stimme und schaute nach links. Die Dämonin streckte die Hand aus, doch sie konnte nicht aufstehen.

Stumm breitete er die Flügel aus und stieß sich vom Boden ab, tauchte in ein weiteres Portal ein.

Die Umgebung verschwamm und die Mauern seines Anwesens erschienen. Zügig lief er mit seiner Geisel in den Krankenflügel, wo er die Heiler zusammenrief. Er legte die Person ab und sofort begannen diese sie zu entkleiden, legten deren Wunden frei. Als sie das Mal auf der Brust des jungen Mannes entdeckten, hielten sie inne, schauten ihren Fürsten unsicher an.

„Heilt ihn. Er darf nicht sterben, oder eure Leben sind verwirkt."

Der oberste Heiler hatte einen ernsten Ausdruck, seine Hand fuhr über die Brust, tastete den Körper mit seiner Magie ab. „Blut ist in seiner Lunge, er erstickt." Das war nicht gut.

Er presste Daumen und Zeigefinger auf den Bereich, unter dem die Lunge lag, die zu kollabieren drohte. Die andere hielt er in etwas Abstand über den Mund des Verletzten. Seine Fingerkuppen begannen zu leuchten und nach kurzer Zeit strömte ein kleiner Blutstrom aus dem Mund des jungen Mannes in die Hand über dessen Gesicht. Der oberste Heiler leitete es in eine Schale, zog das Blut aus der Lunge, sodass der Junge wieder atmen konnte. Es war knapp, doch er schaffte es und eine regelmäßige Atmung stellte sich ein, nachdem er den Riss in der Lunge geheilt hatte.

Der Dämon im Spiegel Teil 1 & 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt