❝Mit den Menschen ist es wie mit den Autos - Laster sind schwer zu bremsen.❞
(Heinz Erhardt)
❮ LINA ❯
Die Frustration ist uns beiden ins Gesicht geschrieben und der Besitzer der Stimme kann froh sein, dass ich ihn nicht mit einem der Lederbänder, das sich langsam aber sicher in meine Oberschenkel schneidet, erdrossle.
„Fünf Minuten", ruft Matty nach draußen und ich muss kichern. Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht er mich an. „Also ich kann's auch wirklich nicht erwarten", eindeutig lustvoll lasse ich meine Augen einmal über seinen gesamten Körper wandern. „Aber ich habe mir schon mehr als fünf Minuten erhofft."
Meine Finger in seinem Nacken verschränkend ziehe ich ihn zu mir runter und küsse ihn. Er grummelt, ich grinse und er hört einfach auf. „Ey", empöre ich mich, nicht wirklich gespielt sondern langsam aber sicher ziemlich ungeduldig.
Matty lächelt mich an, nimmt meine Hände in seine und lehnt seine Stirn gegen meine. „Du weißt gar nicht, wie sehr ich das auch will und wie unfassbar gerne ich hier alles auf Stopp stellen und Ross eine ballern würde." Daraufhin kann ich mir kein Lachen verkneifen.
Sein Bühnenoutfit ist sehr eng, ich brauche mir gar nichts vorstellen. Ich sehe und spüre es. „Willst du hier auf mich warten?" Sofort schüttle ich meinen Kopf. „Auf keinen Fall."
Mit dieser Reaktion hat er nicht gerechnet, der Ausdruck in seinen Augen verändert sich. „Ich habe dich noch nie live gesehen und ich kann gar nicht auf so viele Taylor Swift Konzerte gehen, um das für Tammy wieder gut zu machen, wenn ich sie da draußen einfach alleine lasse."
Sichtlich erleichtert atmet er aus und lässt seine Stirn zurück an meine sinken. „Gut, wir spielen ‚Chocolate' und als letztes ‚The Sound'. Zwischen den beiden Songs suchst du Mark. Der Schrank, der dir vorhin die Tür aufgemacht hat", führt er aus, als er meinen fragenden Blick bemerkt. „Er weiß Bescheid und bringt dich zu mir, ja?" „Okay."
„Wünsche dir noch schnell was, bevor ich zur Arbeit gehe." Nun bin ich diejenige, die ihn mit erhobenen Augenbrauen ansieht. „Na, siehe es einfach als deine Käse-Sahne-Torte an", beginnt er zu grinsen.
Mit einem knappen ‚Trottel' und einem leichten Schlag gegen den Oberarm will ich ihn eigentlich abspeisen. „Ich meine es ernst. Sag mir, was du hören willst und ich packe es auf die Setlist." „Geht das so einfach?" Flink zuckt er mit den Schultern. „Das hat zu gehen, da müssen die Jungs durch."
Während ich ihn dabei beobachte, wie er die Überreste meiner Bluse aufsammelt und einfach in den kleinen Papierkorb unter dem improvisierten Schminktisch stopft, überlege ich. Mein Blick wandert durch das Zimmer, als stünde hier irgendwo die Antwort geschrieben, denn mein Hirn ist derart benebelt, in meinem Oberstübchen ist gar nichts mehr los. Dummerweise hat Matty aber bis dato keine Songs über rote Samtsofas, Hängesessel oder Garderoben geschrieben.
Magazine liegen auf dem Tisch und als mein Blick auf ein Clipper-Feuerzeug fällt und ich eine eindeutig aussehende, durchsichtige aber bereits leere Tüte sehe, macht es ‚Klick'. „Spiele mir ‚Medicine'."Matty hält inne. Das weiße Hemd, welches er eben noch von einem Bügel gezogen hat, fällt auf den Boden und er sieht mich an. Der Ausdruck in seinen Augen ist nicht zu deuten und als er einfach nichts sagt, bin ich versucht zurück zu rudern, mir irgendwas Anderes zu wünschen oder einfach die Songauswahl zu Googeln.
Gerade als ich nach meiner Tasche greifen will, die es in unserem überstürzten in den Raum stolpern gerade mal auf eines der beiden Sofas geschafft hat, kommt er auf mich zu. Er nimmt mein Gesicht in seine Hände, presst mich mit dem Rücken gegen die Tür und küsst mich.

DU LIEST GERADE
the city
Fanfiction» Don't know where you're laying Just know it's not with me. Don't know what I'd tell you if I passed you on the street « ☹ Fehler zu begehen gehört wohl einfach zum Mensch sein dazu. Immer und immer wieder denselben Fehler zu begehen, nicht daraus...