PoV Taehyung
Ich verbeuge mich. Tief. Sehr tief. Denn langsam fällt es mir schwer mich auf den Beinen zu halten.
Ich meine wir haben gerade 2 Stunden gesungen und getanzt und wurden unter der Bühne hin und her gescheucht.
Dennoch stehe ich hier und kann das Lächeln auf meinen Lippen nicht verhindern. Ich liebe diesen Moment. Hier auf der Bühne zu stehen und in die tausenden Gesichter zu schauen, welche ihre Augen auf uns gerichtet haben, schreien und teilweise weinen, weil der Moment nun vorbei war.
Doch uns geht es ja nicht anders. Oder zumindest mir nicht. Ich liebe es einfach vom ganzen Herzen. Hier oben auf der Bühne fühle ich mich frei und erleichtert von all den Lasten die außerhalb dieser Bühne auf mich warten.
Und genau in diesem Moment geht das Scheinwerferlicht aus und meine Beine geben nach. Neben mir höre ich nur ein verächtliches Schnauben. Ich muss nicht mal hochgucken um zu wissen, dass mich alle ansehen als würde ich aus Hundekacke bestehen.
So hart es auch klingt, aber sie können mich nicht leiden. Alle sechs nicht. Ich weiß aber auch einfach nicht wieso. Ich weiß nicht was ich falsch mache. Aber nun nach diesen Jahren in denen wir zusammen arbeiteten habe ich es sowieso aufgegeben an dieser Situation etwas ändern zu wollen.
"Los steh auf Fettsack. Wir wollen nach Hause." Leise seufze ich und stehe mühsam auf. Meine Beine sind wackelig und ich habe Schwierigkeiten mein Gleichgewicht zu halten, denn mir war schwindelig. Das kommt aber sicher nur von der Anstrengung welche ich verspüre.
Ich gehe als letzter von der Bühne und in unsere Garderobe. Die anderen waren alle schon fast fertig. Sie wollen eben unbedingt nach Hause. Naja, es wird eher so sein, dass sie noch in ein Restaurante gehen und ich alleine zu Hause sein werde. So wie immer eben.
"Man jetzt beeil dich doch mal." Jimin sieht mich genervt an, als ich durch die Tür reinkomme. Ich nehme also meine Klamotten und gehe in den Umkleidebereich. Ich ziehe mich schnell um. Auch wenn ich nicht verstehe warum. Immerhin will keiner mit mir in einem Auto fahren, also fahre ich eh alleine und die anderen jeweils zusammen. Sie müssen also garnicht auf mich warten.
Ich gehe wieder zurück zu den anderen. Ich nehme meine Tasche und suche mein Handy mit meinen Kopfhörern raus. Eine eingeübte Routine, damit ich bei den Gesprächen meiner Bandmitglieder nicht zuhören kann. Denn das würde mir nur das Herz brechen.
"Lasst uns gleich zu dem neuen Japaner in unserer Straße gehen. Der soll richtig gut sein." Tja, Seokjin liebt ebend Essen. Ich stecke meine Kopfhörer rein und verlasse den Raum. Dabei sehe ich aber auf mein Handy, wodurch ich gegen eine starke Brust pralle. Na toll, dass hat mir jetzt noch gefehlt.
Ich sehe nicht auf, denn ich weiß, dass ich das bereuen würde. "Pass doch mal auf", presste Jungkook durch seinen angesprannten Kiefer. Ich verbeuge mich tief und wollte mich gerade entschuldigen doch kommt Jungkook mir zuvor. Er schubst mich sehr kraftvoll und ich falle zu Boden. Dabei stoße ich mit dem Kopf gegen den Türrahmen und zische auf durch den neuen Schmerz in meinem Kopf. Dieser merke ich wie die Stelle an meinem Hinterkopf warm wird und ich bin mir sicher, dass irgendwas daran hinunter läuft. Doch das interessiert mich gerade nicht. Ich höre nur das Lachen um mich herrum und stehe auf.
Ich hebe mein aus der Hand gefallenes und nun kaputtes Handy wieder auf und mache mich auf den Weg zum Auto. Auf dem Weg spüre ich die heißen Tränen in meinen Augen, doch ich muss sie unterdrücken. Noch ein kleines bisschen.
Meine Hand legt sich einmal kurz an meinen Hinterkopf und wie ich es befürchtet habe, blute ich dort. Na toll, der Schwindel wird auch nicht besser und ich stütze mich kurz an der Wand neben mir ab um meine Augen kurz zu schließen um dieses schreckliche Gefühl des Kontrollverlustes über meinen Körper weg zubekommen.
Ich atme tief ein und aus, ehe ich meinen Weg weiter fortsetze. Ich bekomme vom Staffpersonal immer mal wieder besorgte Blicke, welche an mir vorbei gehen oder sich in der Nähe unterhalten. Doch das ignoriere ich gekonnt. Immerhin mache ich das schon seit Jahren.
Im Auto angekommen lehne ich mich zurück und fahre mir frustriert und wütend auf mich selbst übers Gesicht. Kurze Zeit später höre ich ein fast schon verzweifeltes Schlurchzen durch meine Hände hervortrefen. Nun, nach dem Adrenalinschub von vorhin, wird der Schmerz nun noch viel deutlicher und macht es mir schwerer die Augen offen zu halten. Das Pochen hinter meinen Augen wird nur noch schlimmer.
Ich sehe kurz zum Fahrer. "Fahren Sie mich bitte nach Hause und sagen den Sicherheitsmännern bescheid, dass ein Arzt eintreffen wird." Er nickt nur und fuhr los. Ich gucke aus dem Fenster und sehe wie die sechs anderen in die anderen beiden Autos einsteigen und herzlichst lachen. Naja wenigstens geht es ihnen gut.
Ich seufze noch ein letztes Mal, ehe ich schweigend die Fahrt hinter mich bringe bis ich endlich aussteigen und in mein Bett konnte.
Naja, vorher sollte ich unseren Arzt nochmal anrufen. Immerhin ist mit Kopfwunden nicht zu spaßen und so wie sich das anfühlt hatte Jungkook sehr viel Kraft verwendet.
Als das Auto also zum Stehen kam, bedankte ich mich noch beim Fahrer und ging direkt zu den Fahrstühlen, während die gut gebauten Männer hinter mir sich noch kurz mit meinem Fahrer unterhalten. Wahrscheinlich zum Informationsaustasch. Immerhin müssen immer alle über alles informiert sein, um uns die bestmöglichste Sicherhwit bieten zu können.
Im Fahrstuhl angekommen lehne ich mich an die Wand. Gleich hatte ich es geschaft. Ich nehme mein Handy raus und wähle die eingespeicherte Nummer unseres Arztes.
"Hallo, hier spricht Herr Choi, was kann ich für Sie tun?", das war nicht die Stimme unseres Arztes. "Guten Abend. Ich bin Kim Taehyung und wollte Herr Ah bitten einmal bei mir vorbeizukommen. Nennen Sie ihm einfach meinen Namen und sagen Sie ihm, dass es sehr dringend ist." Schon habe ich aufgelegt und bewege mich durch die gerade geöffneten Türen des Fahrstuhls und stehe mitten in unserer Wohnung. Ich habe mein Zimmer in der entgegengesetzten Richtung von den Zimmern der anderen die in einem Flur waren.
Ich stelle meine Tasche in mein Zimmer und hole mir erstmal ein Glas Wasser. Das brauche ich jetzt dringend.
Es dauerte auch nur 10 Minuten bis es an der Tür klingelt und ich wusste, dass es Herr Ah war. Also gehe ich hin und gewähre ihm Einlass in den Fahrstuhl, damit er zu mir hochkommen konnte. Nur wenige Sekunden später und der besorgte und etwas ältere Arzt steht vor mir. Doch wie soll ich ihm erklären woher die Wunde kommt, die er sich gleich angucken sollte?
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You would never stop me, right? [KookTae]
FanfictionWas passiert, wenn man so sehr verletzt wird, dass es einem schwerfällt zu glauben, dass alles wieder gut wird? Und das alles nur wegen ihm. Und jetzt wird auch er mich nicht mehr stoppen können. Da bin ich mir sicher. Ich werde jedem zeigen, dass s...