Photographer Heart [Buch 2]

Chapter 26

Mit einem nachdenklichen Blick starrte Destiny an Gin vorbei die Wand an und nippte an ihrem Wein, den sie in der rechten Hand hielt. Bisher hatte sie noch keinen Ton über Cole und die ganze Situation verloren und Gin überlegte wie sie es am geschicktesten anstellte. Frei heraus und Attacke, oder vorsichtig herantasten und nachforschen was los war?

„Des...", setzte sie an und stockte, als ihre Freundin zeitgleich anfing zu sprechen.

„Ich glaube dass Cole und ich nicht zusammenpassen würden."

„Warte, was?"

Ein leises Seufzen kam über Destinys volle Lippen und sie stellte das Weinglas langsam vor sich auf dem Tisch ab, ehe sie den Blick auf Gin richtete und die Finger ineinander verschränkte.

„Er möchte direkt in die Vollen starten und das komplette Programm durchziehen. Daten, kennenlernen, der erste Kuss... und so weiter."

„Und was genau ist daran so schlimm? Er sagt und zeigt doch damit dass er es absolut ernst mit dir meint und nicht nur ein oder zweimal mit dir durch die Laken schnackseln will", fragte Gin irritiert nach und aß eine Salzstange während sie die Stirn runzelte.

„Es gibt da einen guten Grund und diesen kennst du. Wie soll ich ihm das erklären?", verzieht Destiny den Mund und ließ sich rücklings in die Sofakissen fallen. „Es ist so unglaublich kräftezehrend ihn auf Abstand zu halten, obwohl ich am liebsten sofort aufspringen und ihn sehen will."

„Wenn du ihm in einer ruhigen Minute erklärst was dir am wichtigsten ist, dann wird er Verständnis für dich zeigen, dessen bin ich mir absolut sicher", versuchte Gin ihre Freundin zu beruhigen und lächelte. „Mittlerweile kenne ich ihn ganz gut und kann dir versichern dass er gewisse Dinge absolut ernst nimmt und sich Gedanken darüber macht."

Destiny seufzte leise und schloss für einen Moment ihre Augen.

„Gin... ich wünschte es wäre so einfach. Ich weiß nicht wie ich dieses Gespräch anfangen soll. Wie ich es führen soll... und überhaupt."

Unsicher spielte sie mit dem Saum ihrer dunkelgrünen Tunika und sah ihre rothaarige Freundin von der Seite an.

„Mach einen neutralen Treffpunkt aus und trinkt einen Kaffee zusammen. Dann kannst du dich langsam an das Thema herantasten und dann erzählen worum es geht und warum du ihn auf Abstand gehalten hast, beziehungsweise noch immer hältst. Und glaub mir, Süße, er wird es dir nicht krumm nehmen sondern Verständnis für deine Situation zeigen. Ganz sicher."

Sie sah wie Destiny sich auf die Lippen biss und dann die Atemluft ausstieß, um sich dann zu ihr auf die Seite zu drehen und sie aus verzweifelten Augen anzuschauen.

„Meinst du das wirklich so wie du es sagst?"

„Absolut. Vertrau mir und mach es kurz und schmerzlos. Keine großen Reden schwingen. Thema auf den Tisch, deine Anforderungen klar und deutlich formulieren und dann abwarten was er dazu sagt. Ich schwöre dir Stein und Bein – er wird einwilligen, denn er hat nur dich im Kopf", zwinkerte Gin ihr verschwörerisch zu und trank noch einen Schluck von dem Rotwein. „Im Tattoo-Studio hat er sich im Vorlagenordner ein Motiv angeschaut welches verdammt nach dir aussah."

„Nach mir?", fragte die Dunkelhaarige verwundert und zog die Brauen in die Höhe.

„Ein verschnörkeltes ‚D' mit einem Herzchen. Er hat den Buchstaben mit dem Zeigefinger nachgemalt und ziemlich verträumt aus der Wäsche geschaut. Aber er verliert langsam die Hoffnung auf ein Date mit dir, weil du ihn entweder vertröstest oder ghostest."

„Ich habe auch ein ziemlich schlechtes Gewissen deswegen", gestand Destiny kleinlaut.

„Dann gib dir einen Ruck, hm?", stieß Gin sie mit dem Finger sanft an und lächelte. „Ich zeige dir dafür auch mein Tattoo. Aber nur wenn du Cole direkt schreibst und ein Date mit ihm klarmachst. Shane und Nolan sind heute bei ihm und werden ihm Beine machen wenn er nicht direkt einwilligt."