Chapter 18

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Gin saß auf der Decke und schmiegte sich mit dem Rücken gegen Shanes Brust, während er sie in seinen Armen hielt und sich gegen den umgefallenen alten Baumstamm lehnte. Die Sterne über ihnen leuchteten miteinander um die Wette und ein Lächeln umspielte Gins Lippen, denn sie wollte nirgends lieber sein als hier mit ihm. Niemals hätte sie gedacht, dass sie einmal mit dem Mann ihrer Träume auf einer Lichtung sitzen und bei Nacht die Sterne betrachten würde. Und doch war es die Wirklichkeit. Sein warmer Atem streifte ihren Hals und sie kuschelte sich noch näher an ihn, was ihn schmunzeln ließ, denn er spürte, dass sie den Augenblick genau so genoss wie auch er es tat.

„Ist dir noch warm genug, oder möchtest du den Hoodie anziehen?", wollte er leise von ihr wissen.

„Solang du mich in einen Armen hältst ist alles okay", gab sie ebenso leise zurück und er lachte leise auf.

„Ich hätte noch einen Käsespieß im Angebot."

Grinsend nickte sie und Shane lehnte sich ein ganz klein wenig zur Seite, damit er nach einem Spieß greifen und ihn ihr reichen konnte, ehe er seinen Arm wieder um sie legte. Genüsslich zog sie mit den Zähnen den Käse von den Plastikspießen und spürte, wie Shane sanfte Küsse auf ihrer Wange verteilte.

„Schmecke ich denn?", wollte sie leicht amüsiert wissen und er gluckste leise.

„Sehr."

„Nicht dass du mich aufisst, dann hast du die längste Zeit eine Freundin gehabt."

„Keine Sorge... das wird nicht passieren. Ich koste nur."

Gin legte den leeren Spieß beiseite und seufzte wohlig auf. Shane strich sanft mit dem Finger über die Seitenlinie ihres Halses und beobachtete zufrieden, wie eine feine Gänsehaut sich auf ihrer Haut ausbreitete. Alles mit ihr fühlte sich so verdammt richtig an. War es das, wovon Madison und Nolan immer sprachen? Dass man spürte, wenn man angekommen und zu Hause bei einem Menschen war? Fühlte Gin genauso oder ging es ihr anders? Ein mulmiges Gefühl machte sich in seinem Bauch breit. Was wenn es bei ihr nicht so war und sie...

Hör auf es zu zerdenken. Du machst es dir nur unnötig schwer, was nicht sein müsste. Immerhin ist sie bei dir. Sie hatte die Geduld und hat dich das Tempo bestimmen lassen. Weshalb sollte es ihr also anders ergehen als dir?

Nur weil sie sich in einer Beziehung befanden, musste sie nicht exakt so denken wie er. Wenn sie ihn nicht als ihren Anker sah, dann konnte er daran schwerlich etwas ändern. Entweder fühlte sie auch so, oder eben nicht. Hier bestand eine fifty-fifty Chance. Doch wie bekam er am besten heraus wie sie ihm gegenüber empfand?

Frag sie doch einfach, du Leuchte.

Gin einfach fragen? Hey – du bist mein Anker, mein Zuhause und mein ein und alles... wie sieht es bei dir aus? Denkst du das selbe über mich? Ich frage für einen Freund.

Gott... du denkst viel zu komplex und handelst weniger. Geh nach deinem Bauchgefühl und nicht nach deinem Kopf. Denk nicht ständig über solch einfache Sachen nach. Agiere. Sprich mit ihr. Lass sie fühlen was du fühlst, wenn du nicht reden kannst oder willst. Wenn du nicht weißt wie.

„Du bist so still", bemerkte sie aufmerksam und er schluckte. „Ist alles in Ordnung?"

„Ja", erwiderte er mit belegter Stimme und räusperte sich leise. „Alles gut."

„Über was denkst du nach, hm?"

„Ich denke darüber nach, wie vollkommen zufrieden ich bin, wenn ich dich einfach nur in meinen Armen halten und deine Nähe genießen kann."

„Geht mir ähnlich. Nur dass ich dich nicht in meinen Armen halte, sondern mich in deinen Armen befinde und nirgends lieber wäre als hier", entgegnete Gin und er hörte das Lächeln heraus.

Photographer Heart [Buch 2]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt