Kapitel 10

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Ein sanftes Streicheln weckte mich auf. Doch dann kam alles wieder hoch. Die Entführung, Jaylon wie er mich erwürgte und Mr. Blair wie er mir gesagt hatte, ich müsste diesen geisteskranken heiraten.

Ich müsste eingeschlafen sein. Warte. Das Streicheln. Ich riss meine Augen auf. Jaylon. Er saß auf dem Boden und streichelte mich. Ja genau. Ich war auf dem Boden eingeschlafen. Ich schlug ihm die Hand weg. Er sollte mich nicht anfassen.

Fuck. Das war ein Fehler gewesen. Sein Augen verfinsterten sich und ich hatte Angst, dass das gleiche wie vorhin passieren würde. „Mach mich nicht wütend, Felicia." warnte er mich. „Fahr zur Höhle." ich werde mich nicht so einfach von diesem Monster schikanieren lassen. Sein Kiefer spannte sich an.

Okay. Falsch gedacht. Ich müsste akzeptieren, wer von uns der überlegenere war. Er packte mich an meinen Haaren und zog mich hoch. Danach erreichten wir das Bett und er schmiss mich darauf. Ich versuchte weg zu kriechen. „Es tut mir leid. Es tut mir leid." schrie ich. Doch er packte mein Bein und zog mich zu sich. Ich wurde von seinen Händen gegen das Bett gedrückt. Sein Mund kam an mein Ohr. „Eigentlich wollte ich mit dir Mittagessen, aber wenn du von mir verprügelt werden möchtest, dann kann ich das gerne vorziehen." drohte er mir. Ich sagte nichts und wehrte mich nicht mehr.

„Gut." er ließ ab von mir. Ich atmete erleichtert aus und schloss meine Augen. Ich blieb so liegen. Ich wollte mich nicht bewegen. „Zieh dich um. Deine Klamotten stinken nach Schweiß und Tränen." befiel Jaylon mir kalt. Wann hört dieser Alptraum endlich auf? Ich setzte mich auf und kroch vom Bett. Neben dem Badezimmer, hatte ich auch noch einen Kleiderschrank. „Die Kleidung in dem Schrank, passt mir?" fragte ich ihn normal, als wäre nichts passiert. „Probier es an. Wir haben die kurzfristig Besorgen müssen, weil du länger bleiben wirst." erklärte er mir Dinge, die ich schon längst wusste.

Ich ging zum Schrank und bemerkte das er mir folgte. Fuck. Wird er mir zusehen? Nein. Ich kann das nicht.

Ich öffnete die Tür. Eine Menge Kleidung. Vermutlich auch teure Kleidung. Dabei entging mir nicht, das alles so knapp war. Er wollte das ich dem Bild »Schlampe« schon ziemlich nah kam. Meine Brüste waren nicht riesig, aber auch nicht klein. Soviel Teile mit krassem Ausschnitt. „Zieh dir ein Kleid an. Das mag ich am liebsten." Interessiert wen? Ferkel. „Okay, aber lass mich bitte allein." ich klang nett. Er sollte nicht schon wieder ausrasten. „Du bist meine zukünftige Ehefrau. Ich darf dir zusehen." Das glaub ich nicht. Er wird irgendwann alles zurück bekommen im leben oder? Er blieb standhaft und senkte seinen Blick auf meine Oberweite. Es bannten sich wieder Tränen in mein Auge. Ich würd jetzt nicht heulen. Nicht schon wieder. Aber nur der Gedanke das er mich anfasst gegen meinen Willen.

„Ich werd mir was aussuchen und dich damit überraschen. Nur sollst du davor nicht sehen was es ist." Komm schon das muss klappen. „Na schön. Aber es muss etwas sein, was mich dazu bringt nicht zurückhaltend zu sein." Ich schluckte und nickte. Danach ging er aus dem Zimmer. Wird es wirklich soweit kommen, dass er mich vergewaltigt? Wo war Kai? Ich würde am liebsten bei ihm sein.

Ich suchte mir ein knappes Kleid aus, doch eines mit wenig Ausschnitt. Er wird mich misshandeln. Ich hatte mein leben lang Angst davor, dass mir ein Mann zu nahe kommt und es wird soweit kommen. Ich sehe es schon vor meinen Augen.

Okay tief durchatmen, Felicia. Es ist nur ein Mittagessen und vielleicht läuft uns Kai über den Weg und entschärft die Situation. Oder war Kai gar nicht so nett, wie er normalerweise war, wenn wir allein waren?

Ich öffnete die Tür, vor der ich schon 2 Minuten stand. Ich hatte mir ein Fluchtplan überlegt, aber vermutlich würde mich das nur in Gefahr bringen, also war das keine Option - noch nicht.

Er wartete vor meinem Zimmer und war am Handy. Doch als ich rauskam bemerkte er mich und sah mich von oben bis unten an. Ein widerwärtiges Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Es wird alles gut. Nur ein Mittagessen. Wusste mein Dad schon, wo ich war? Wird er weglaufen, wie Jaylon es gesagt hatte? Was redete ich da! Jaylon war einer Person, der man nicht vertrauen kann. „Du bist wunderschön, Baby." Ich schluckte. Er war so eklig. Er war so fucking eklig. Wie kann so ein ekliger Mensch mit einem so netten Mensch verwandt sein. Kai wo bist du nur?

Bereue ES.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt