Dipper spürte öfters Angst.
Er sollte keine Angst haben.
Angst zwang ihm dazu wegzurennen. Angst machte die stärksten Männer zu Verlierern und Angst ist äußerst unpraktisch zu haben, wenn er ein Monsterjäger sein will. Er hasste seine Angst.
Doch seltsamerweise, fast schon wie durch ein Wunder rannte er nicht weg, als die Kobolde anfingen „DER WALD“ rhythmisch zu rufen. Er machte nicht kehrt, wenn sie ihm die Augen verbanden und befielen zu gehen. Mabels Augen wurden nicht zugebunden, wohl bemerkt.
Er hatte noch Angst, sehr viel Angst. Mit Herzklopfen und Schweißhänden und sich wiederholenden Gedanken in der Art von Ich werde sterben ich werde sterben ich werde sterben.
Er rannte nur nicht. Nicht, das er überhaupt rennen konnte. Kobolde flatterten hinter seinen Rücken und piksten ihn mit spitzen Stöckchen. Dipper wollte sich nicht vorstellen was passieren würde, wenn sie alle auf einmal zustechen.
Sie greifen oft in Gruppen an um ihre mangelnde Größe wett zu machen.
Dipper sollte später das Wort Gruppen zu Armeen austauschen. Wenn es ein Später gibt natürlich.
Sie lenkten Mal nach Links, Mal nach rechts, Mal wieder nach rechts ein, und drei Mal im Kreis herum.Wenn er dachte, er würde sich übergeben, hörte Dipper den Befehl „Halt!“
„Nimm die Binde von deinen Augen, Mensch.“Sobald sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, erstreckte sich eine weite Lichtung vor ihm. Die buntesten Blumen und deftigsten Kräuter bildeten einen flauschigen, pittoresken Teppich. Die Bäume um die Lichtung herum schienen sich nach außen zu biegen um mehr Licht rein zu lassen. Unter näherer Betrachtung viel Dipper auf, das alle Pflanzen in einer Spirale wachsen.
Haben die Kobolde sie gepflanzt? Warum sind die Bäume krumm? Wie können die Blumen Anfang Winter blühen? Kann ich das alles später einzeichnen? All die Fragen flatterten ihm im Kopf, doch sein Mund war zu beschäftig offen zu sein von Staunen.
Mabel hatte eine ähnliche Reaktion. Ihre Augen weiteten sich und sie begann zu schnüffeln. „Was ist los?“ Entfuhr es Dipper.
„Kann ich nicht genau sagen. Hier ist etwas. Etwas Uraltes.“
Fantastisch.
„Was ist das für ein Ort?“ Richtete der Mensch sich an den Koboldkönig.
„Und was machen wir hier?“ Mabel zeigte leicht die Zähne.
„Dies ist ein heiliger Ort. Hier wird die Wahrheit gezeigt, und ihr werdet ihr euch stellen. Jedes Kind wird hier erwachsen. Jeder Krimineller wird hier dem ultimativen Test unterstellt. Jedes Tier weiß, dass es hier nicht grasen darf. Hier ist das Herz des Waldes.“
Thymian schnaufte fast vor Empörung. „Das Herz des Waldes ist nur für seine Bewohner! Haben sie vergessen, wessen Herz es früher war!? Sie schändigen die alten Regenten indem sie einen MENSCHEN und ein Monster unter Gehirnwäsche ihnen bringen!!!“.
König Jeff straffte seine Rücken und furchte die Augenbrauen zusammen. Er sprach ernst und ohne Kompromisse. Wie Dipper es von Ford und anderen Häuptlingen kannte.
„Du behauptest also zu wissen was die alten Regenten gewollt hätten, wenn wir schon dabei sind um ihre Entscheidung zu bitten?“
Der königliche Berater räusperte sich. „Ich finde nur, das diese Angelegenheit-“„Wie Sie diese Angelegenheit finden geht mir komplett am Arsch vorbei. Der Nachtschatten und Dipper der Hartnäckige von Tannenstein der I sind ein besonderer Fall,“
König Jeff fing an in der Lichtung zu kreisen. „Seit dem wir auf die Welt kommen, verstecken wir uns vor den Menschen und vor anderen Monsterstämmen wie vor Raubtieren. Dabei sind es Eltern, Krieger. Jäger. Könige und Kinder.“
Trine ergriff die Hände ihrer Kinder. Eine Koboldkriegerin neben ihr legte die Hand zärtlich auf Trinas Schulter.
„Wir leben in diesem Wald in der einfachen Hoffnung, das Furcht und Obskurität allein uns vor solchen Dingen wie den einäugigen König beschützen, doch wo bleibt die Garantie? Seit Dreißig Jahren kam ein Mensch in unser Reich, um das wieder gut zu machen was er als ein Verbrechen sieht.“
Die Menge der Kobolde schwieg nachdenklich. Die älteren wirkten misstrauisch, und die Jungen hörten interessiert zu.
„ Finden sie nicht, dass es viel zu viel Furcht ist? Ich kann nicht der einzige sein, der es satt hat ein fremdes Volkwesen zu sein?“
Ein Großteil der Menge wirkte noch nicht überzeugt.Jeff seufzte. „Betrachtet es als ein Experiment. Wenn Dipper die Prüfung überlebt, lassen wir ihn schwören dass er niemanden von uns erzählt. Wenn nicht, dann müssen wir uns darüber keine Sorgen machen.“
Das mochte das Volk eher. Dipper nicht.Was ist mit Gronkel Stan? Was ist mit Gronkel Ford? Was ist mit dem Versprechen, das er gegeben hat? Was ist mit all den Geheimnissen und Magie, die all die Jahre direkt vor seiner Haustür lagen?
„Und was ist, wenn ich sterbe?“ Fügte Mabel betrübt ein.
Was ist mit ihren Freundinnen? Ihrer Pflicht? Was ist mit dem Rest ihres Lebens?„Sie sind der Nachtschatten, die Prüfung des Waldes schaffen sie locker.“ Erwiderte König Jeff in einem aufmunternden Ton.
Mabels Blick viel auf ihre Prothese.
Natürlich, sie ist der Nachtschatten.
Was soll ihr schon passieren?
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Wie man (NICHT) einen Drachen tötet
FantasyDipper sollte einen Drachen töten. Er sollte seinen Onkel stolz machen. Er sollte der nächste Held seines Stammes werden. Er sollte ein Monstertöter werden. Stattdessen verbringt er seine Zeit damit sich mit diesem Drachen zu unterhalten, mit ih...