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Eine Woche später erreichen wir das Hauptquartier. Müde, erschöpft und verdreckt von Blut und Dreck taumeln alle durch die Tore. Fast sofort ist Shinobu da. Sie und ihre Helfer nehmen die Verletzten unter ihre Fittiche. Also alle die da sind. Schließlich bleibe ich allein übrig. Seufzend drehe ich mich um und humple zu meiner Residenz. Stille und Leere begrüßt mich. Genauso wie ich mich fühle. Seufzend gehe ich ins Wohnzimmer. Der einzige benutzte Raum. Meine Krähe landet auf dem Futon und beobachtet mich. Aus einem Schrank hole ich ein paar Nüsse, welche ich ihr gebe. Schlurfend gehe ich ins Badezimmer. Zitternd ziehe ich mir meine Uniform aus. Meine Brust schmerzt so stark. Blinzelnd sehe ich an mir hinab. Blutergüsse zieren meinen gesamten Oberkörper, mein linkes Knie ist seltsam geschwollen und Schnitte zieren meinen gesamten Körper. Sabito wäre niemals so schwach gewesen, er hätte sich niemals diese Verletzungen zufügen lassen. Ich bin so müde. Seufzend krieche ich in meinen Futon.

„Ach Giyuu, wie schwach du bist!" „Warum stirbst du nicht einfach?" „Dich kann niemand leiden Tomioka-san!" „Wir hassen dich alle!" „Warum bist du eine Säule geworden, wenn du so nutzlos bist?" „Du bist eine Schande für uns alle!"

Zitternd fahre ich hoch und sehe mich panisch um. Es ist still. Draußen zirpen ein paar Insekten. Niemand ist hier. Keiner Lacht mich aus. Erleichtert seufze ich auf. „Krah! Versammlung morgen früh! Krah", sagt meine Krähe etwas leiser als sonst. Ich streiche ihr über den Kopf und lege mich wieder hin. Schlafen werde ich zwar nicht, aber zum aufstehen bin ich zu erschöpft. Gegen Morgen mache ich mich fertig. Ziehe meine Uniform an und nehme mein Katana in die Hand. Alle sind bereits da als ich zu ihnen stoße. „Da ist ja der Egoist!" Shinobu schaut genervt in meine Richtung. „WANN BIST DU MAL PÜNKTLICH HERR-ICH-BIN-BESSER-ALS-IHR-ALLE?" Sanemi stürzt sich auf mich. Müde weiche ich aus und lasse mich neben Rengoku und Tengen nieder. „Der Meister ist angekommen." Sofort sind alle still. Auf die Knie gehend zeigen wir ihm unseren Respekt. „Guten Morgen meine Kinder", begrüßt uns der Meister mit sanfter Stimme. Stumm lasse ich die anderen reden. Ob ich ihn bitten soll eine andere Wassersäule zu suchen? Niemand würde mich hier vermissen. „Ich möchte das ihr euch mehr um die Dämonenjäger auf den Missionen kümmert. Die Dämonen greifen sie vermehrt an." Niemand sieht sonderlich überrascht aus. „Tomioka, bleibst du bitte noch etwas länger", fragt der Meister nachdem das Treffen zu Ende ist. „Natürlich Meister", murmle ich mit rauer Stimme. Die anderen gehen langsam. Keinen Zweifel daran das sie Lauschen werden. „Ich spüre das es dir in letzter Zeit schlechter geht. Brauchst du Hilfe oder eine Pause", fragt der Meister sanftmütig. „Nein Meister, mir geht es gut. Kein Grund zur Sorge." „Wenn du meinst, du kannst jederzeit zu mir kommen, wenn etwas ist." „Da wäre schon etwas", nuschle ich leise. „Was denn?" Der Meister klingt besorgt. „Ich möchte als Säule zurück treten und meinen Platz jemand fähigerem geben." Stille. „Das kommt unerwartet. Warum möchtest du den gehen mein Kind?" „Ich... Mir geht es eventuell doch nicht so gut. Ich würde eine neue Wassersäule suchen und dann gehen. Mich hält hier nichts mehr", versuche ich zu erklären. „Das ist doch nicht schlimm. Aber bitte sei dir ganz sicher, ob du gehen möchtest, wenn du einen Nachfolger hast." „Natürlich Meister, danke Meister." Mich verabschiedend gehe ich zurück zu meiner Residenz. Nun muss ich nur noch einen Nachfolger finden und ihn ausbilden. Das sollte nicht allzu schwer werden. Seufzend betrete ich meine Residenz. Wie immer ist es leer und staubig hier drinnen. „Herr Tomioka-san? Sind Sie zu Hause?" Verwirrt drehe ich mich zur Tür um. Im selben Moment klopft es. Blinzelnd öffne ich sie. Das Mädchen von der Mission steht vor mir. „Ah, guten Morgen Tomioka-san!" „Was möchtest du hier", frage ich interessiert und mustere sie. „Ich wollte fragen, ob sie mich ausbilden! Sie sind so stark und ich so schwach", ruft sie und verbeugt sich tief vor mir. „Eh." Sie stellt sich wieder richtig hin und schaut erwartungsvoll zu mir. „Gut, ich nehme dich als Schülerin auf." Übers ganze Gesicht strahlend bedankt sie sich immer wieder bei mir. „Wo wohnst du? Ich werde dich abholen kommen", nuschle ich leise. „Ehm, ich lebe nirgendwo. Wenn ich auf Missionen bin, gibt es immer Schutzorte oder Tavernen." „Gut, du kannst bei mir wohnen, aber bei mir ist es sehr unaufgeräumt", murmle ich vor mich hin. „Wirklich? Das macht mir nichts aus! Danke Tomioka Sensei!" Blinzelnd nicke ich nur und sie läuft an mir vorbei in meine Residenz. „Wow, das ist alles so groß hier, und staubig." „Wo sind Putzmittel?" Blinzelnd deute ich auf eine kleine Kammer und schließe die Tür hinter mir. „Du wohnst ganz allein hier, oder?! Das geht ja gar nicht, man braucht doch Gesellschaft!" Das Mädchen fängt an zu putzen. Beschämt sehe ich weg. Ich habe nur einen Futon hier, ich müsste für sie noch einen kaufen. „Tomioka-sensei?!" „Hm?" „Können meine Geschwister hier auch einziehen?" Perplex sehe ich zu ihr. „Es sind meine jüngeren Geschwister. Kaori, Riman, Thoma und Yu." Also vier weitere Futons. Warte mal, habe ich gerade entschieden das sie hier leben dürfen. Dann muss ich noch mehr Lebensmittel kaufen. „Herr Tomioka-sensei?" Blinzelnd sehe ich zu ihr. „Ehm ja." Strahlend läuft sie aus der Residenz. Wahrscheinlich um ihre Geschwister zu holen. Wie heißt sie eigentlich? Seufzend gehe ich ins Esszimmer und schaue mich nach verwendbaren Lebensmitteln um. „Hier sollen wir wohnen Dara?" „Ist das wirklich die Residenz der Wassersäule?" „Bist du sein Schüler?" „Ich habe gehört das er arrogant ist." Blinzelnd drehe ich mich um und gehe langsamen Schrittes in den Flur. Das Mädchen ist mit vier weiteren Kindern hier. Alle tragen die Uniform der Dämonenjäger. „Hallo Tomioka-sensei!" Ich nicke ihr zu und betrachte ihre Geschwister. „Das sind Kaori und Riman unsere Zwillinge. Beide sind sechzehn, das ist Thoma, er ist fünfzehn und zum Schluss Yu sie ist vierzehn." Ich nicke verstehend. „Habt ihr eigene Futons?" Allgemeines Kopfschütteln. „Okay, ich gehe sowieso einkaufen. Wer kommt mit", frage ich leise. Thoma hebt aufgeregt seine Hand. Ich nicke. „Lass uns aufbrechen, das nächste Dorf ist weiter weg", sage ich und laufe los. „Er ist gruselig, so monoton." „Das wird schon Thoma, na los. Geh ihm schnell hinterher." Schritte nähern sich mir hastig. Schweigend laufen wir nebeneinander. Im Dorf kaufen wir neue Futons und ich lasse Thoma die Lebensmittel aussuchen. Auf dem Rückweg ist die Stille nicht mehr so unangenehm. „Du Tomioka-sensei?" „Hm?" „Kannst du mich auch Trainieren? Ich will den anderen nicht hinterher hängen", fragt er nervös. Warum ist er nervös. „Okay." „Danke Tomioka-sensei!" Nickend laufe ich weiter. In der Residenz angekommen bleibe ich erstaunt in der Haustür stehen. Drinnen ist alles blitzsauber. „Da seid ihr ja wieder", strahlt Dara. Nickend trete ich ein und laufe in die Küche. Selbst hier ist alles sauber. Die Einkäufe abstellend sehe ich Kaori und Riman im Garten arbeiten. „Ihr müsst hier nichts sauber machen", stelle ich klar. „Das ist doch egal, außerdem wohnen wir nun auch hier!" Seufzend nicke ich und beginne die Lebensmittel einzuräumen. Thoma gibt Dara die Futons und sie verschwindet im Haus. Summend beginne ich das Mittagessen zu kochen. Es wird Udon geben, außer Lachs Daikon und ein paar Suppen kann ich nichts kochen. „Ah Tomioka-sensei." „Hm?" „Ich habe ihre Sachen in ein anderes Zimmer gebracht, auch die Gemälde und Fotos." Überrascht drehe ich mich um. Sie hat die Gemälde gefunden? Schließlich nicke ich nur und koche weiter. Den Tisch deckend sehe ich raus in den Garten. Die Geschwister bauen Trainingspuppen auf. „Mittagessen", rufe ich hörbar aus dem Fenster. Sofort kommen alle. Ich serviere und setze mich zu ihnen an den Tisch. „Itadakimasu", murmle ich und fange an zu essen. „Hm das schmeckt köstlich", sagt Thoma und verschlingt seine Portion im nu. Warm beobachte ich sie beim Essen. Es scheint ihnen zu schmecken. Während die Geschwister weiter im Garten die Trainingsgeräte aufbauen und beginnen zu benutzen, wasche ich ab und gehe in mein neues Zimmer. Sie haben die Gemälde an die Wand gehängt und die Farben auf dem Regal drapiert. Meine anderen Malwerkzeuge sind dort auch zu finden. Wird Zeit einen Trainingsplan zu erstellen. Gegen Abend koche ich Lachs Daikon zum Essen. Den Kindern schmeckt es tatsächlich. Ich bringe sie noch ins Bett und mache dann den Abwasch. Seufzend gehe ich in den Garten. Die Kinder haben gut die Trainingspuppen aufgebaut. Dazu baue ich noch ein paar Trainingsdinge auf. Morgen werde ich sie früh wecken.

Demon Slayer Giyuu sad FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt