12

37 7 182
                                    


Draco war sich nicht sicher gewesen ob er jemanden von seinem nächtlichen Erlebnis erzählen sollte. Aber letzten Endes waren Crabbe und Goyle seine besten Freunde.

„Wooah! Das war bestimmt mega spannend!"

Crabbe und Goyle hielten die Begegnung mit dem Monster offensichtlich für ein total spannendes Abenteuer und auch Draco musste sich eingestehen, dass er Gefallen an dem Gedanken fand, in einem Abenteuer gelandet zu sein, etwas Spannendes herausfinden - etwas Verbotenes.

Draco erzählte ihnen von dem Päckchen, das offenbar von Gringotts nach Hogwarts gebracht worden war, und sie zerbrachen sich die Köpfe darüber, was denn mit so viel Aufwand geschützt werden musste.

„Entweder ist es sehr wertvoll oder sehr gefährlich", sagte Crabbe.

„Oder beides", sagte Goyle.

Draco nickte.

Doch weil sie über das geheimnisvolle Ding nicht mehr wussten, als dass es gut fünf Zentimeter lang war, hatten sie ohne nähere Anhaltspunkte keine große Chance zu erraten, was in dem Päckchen war.

Draco fühlte sich erstaunlich gut. Crabbe, Goyle und er hatten ein neues Lieblingsthema und sie verbrachten Stunden damit, über das Päckchen und dessen Inhalt zu rätseln.

Draco fand richtiges Vergnügen daran, wieder mehr mit seinen Freunden zu unternehmen.

Und trotzdem ließ ihn das ungute Gefühl, Potter und Weasley würden ihm heimzahlen wollen, dass er scheinbar nicht zu dem Duell aufgetaucht war, dass er sogar mit Absicht Filch auf sie gehetzt hätte, nicht los.

Und dieses Gefühl hatte ihn nicht getäuscht. Das Vergnügen, Potter und Weasley Seits kam sie eine Woche später per Post.

Die Eulen flogen wie immer in einem langen Strom durch die Große Halle, doch diesmal schauten alle sogleich auf das lange, schmale Paket, das von sechs großen Schleiereulen getragen wurde.

Draco war genauso neugierig darauf wie alle anderen, was wohl in diesem großen Paket stecken mochte, und staunte nicht schlecht, als die Eulen herabstießen und es vor Potters Nase fallen ließen, so dass das Frühstücksspeck vom Tisch rutschte.

Sie waren kaum aus dem Weg geflattert, als eine andere Eule einen Brief auf das Paket warf.

Potter riss den Brief auf und Draco konnte deutlich ein erstauntes, aber erfreutes Grinsen über das Gesicht des Jungen huschen sehen.

Doch Potter packte das Paket nicht aus. Nachdem er dem Rothaarigen den Brief gereicht hatte und dieser mindestens genauso gestaunt hatte, verließen sie rasch die Halle.

Draco konnte sich denken, was in dem Paket sein konnte und trotzdem hasteten Crabbe, Goyle und er ebenfalls aus der Halle.

Sie waren schneller. In der Eingangshalle versperrten Crabbe und Goyle den beiden Jungen den Weg an der Treppe. Und kaum war Potter bei ihnen angekommen, riss Draco ihm das Paket aus den Händen und betastete es.

Er brauchte kein schlechtes Gewissen zu haben, es war offensichtlich, dass Potter Draco verachtete, gar verabscheute. Warum sollte es Draco also anders ergehen.

Er gab sein Bestes, den Jungen kühl anzusehen und wenigstens einen Hauch von Hass in seine Stimme zu legen.

„Das ist ein Besen", sagte er und warf ihn Potter zurück, eine Mischung aus Eifersucht und Häme huschte über sein Gesicht.

Dann schaute er wieder ganz kalt.

„Diesmal bist du dran, Potter, Erstklässler dürfen keinen haben."

Malicious MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt