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Strahlend hell und kalt zog der Morgen herauf. Die Große Halle war erfüllt mit dem köstlichen Geruch von Bratwürsten und dem fröhlichen Geschnatter all derer, die sich auf ein gutes Quidditch-Spiel freuten.

„Warum isst du nichts Malfoy?", Draco schaute hoch. Zabini nickte hinüber zu einem Haufen Toast.

Draco schüttelte den Kopf. Er hatte keinen Hunger. Sein Kopf tat weh, seine Augen drohten jeden Moment zu zufallen und die Müdigkeit schien ihn zu überholen. Er hatte die Nacht nicht vernünftig schlafen können.

Als er zu Bett gegangen war, surrte ihm diese Frage durch den Kopf. Hatte Potter recht? Aber Draco wollte nicht glauben, dass Snape etwas mit dem Vorfall zu tun hatte, er war sich geradezu sicher, dass Snape gut war.

Crabbe hatte laut geschnarcht, doch Draco hatte ohnehin nicht schlafen können. Er hatte versucht, die Gedanken daran zu vertreiben - er brauchte Schlaf. Doch den Ausdruck auf Snapes Gesicht, nachdem Potter sein Bein gesehen hatte, konnte Draco einfach nicht vergessen.

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Um elf schien die ganze Schule draußen auf den Rängen um das Quidditch-Feld zu sein. Viele Schüler hatten Ferngläser mitgebracht. Die Sitze mochten zwar hoch oben angebracht sein, doch manchmal war es trotzdem schwierig zu sehen, was vor sich ging.

Ein ohrenbetäubendes Getose ging los, als die beiden Mannschaft in ihren glänzenden Quidditch-Umhängen - Slytherin in Smaragdgrün, Gryffindor in Scharlachrot - auf das Feld gelaufen kamen.

Madam Hooch war die Schiedsrichterin. Sie stand in der Mitte des Feldes, ihren Besen in der Hand, und wartete auf die beiden Mannschaften.

„Hört zu, ich will ein schönes, faires Spiel sehen, von allen", sagte sie, als sich die Spieler um sie versammelt hatten.

Draco fiel auf, dass sie dabei vor allem den Kapitän der Slytherins, Marcus Flint, anschaute, einen Fünftklässler.

Draco hatte schon, als er Flint kennengelernt hatte, die starke Vermutung gehabt, dass er ein wenig Trollblut in den Adern hätte. Er blickte über die Menge um das Feld, schräg gegenüber ein flatterndes Transparent, das Potter vor - für Gryffindor verkündete.

Er schaute hinunter zu dem Jungen, der kleinste der Roten. Potter.

„Besteigt eure Besen, bitte."

Potter kletterte auf seinen Nimbus Zweitausend. Madam Hooch hob ihre silberne Pfeife an den Mund und ließ einen gellenden Pfiff ertönen.

Fünfzehn Besen stiegen in die Lüfte empor, hoch und immer höher. Es konnte losgehen.

„Und Angelina Johnson von Gryffindor übernimmt sofort den Quaffel - was für eine glänzende Jägerin dieses Mädchen ist, und außerdem auffallend hübsch -"

„JORDAN!"

„Verzeihung, Professor."

Der Freund der Weasley-Zwillinge, Lee Jordan, machte den Stadionsprecher unter den strengen Ohren von Professor McGonagall.

„Und sie hat wirklich ein Höllentempo drauf da oben, jetzt ein sauberer Pass zu Alicia Spinnet, eine gute Entdeckung von Oliver Wood, letztes Jahr noch auf der Reservebank - wieder zu Johnson und - nein, Slytherin hat jetzt den Quaffel, ihr Kapitän Marcus Flint holt sich ihn und haut damit ab - Flint fliegt dort oben rum wie ein Adler - gleich macht er ein To...

- nein, eine glänzende Parade von Gryffindor-Torwart Wood stoppt ihn, und jetzt wieder die Gryffindors in Quaffelbesitz - das ist die Jägerin Katie Bell von Gryffindor dort oben, elegant ist sie unter Flint hindurchgetaucht und schnell jagt sie über das Feld und - AU - das muss wehgetan haben, ein Klatscher trifft sie im Nacken - der Quaffel jetzt wieder bei den Slytherins - das ist Adrian Pucey, der in Richtung Tore losfegt, doch ein zweiter Klatscher hält ihn auf -

Malicious MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt