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Draco konnte es kaum fassen, als ihm klar wurde, dass er schon seit zwei Monaten in Hogwarts war.

Er beobachtete wie Potter drei Abende die Woche zum Quidditch-Training ging, während er sich selbst mit all den Hausaufgaben abmühte.

Trotzdem ging die Zeit erstaunlich schnell vorbei. Im Schloss fühlte er sich mehr zu Hause als jemals in Wiltshire. Auch der Unterricht wurde nun, da sie die Grundlagen beherrschten, immer interessanter.

Als sie am Morgen von Halloween aufwachten, wehte der köstliche Geruch gebackener Kürbisse durch die Gänge. Und es kam noch besser: Professor Flitwick verkündete im Zauberunterricht, sie seien nun so weit, Gegenstände fliegen zu lassen.

Die Augen aller Schüler glänzten und einige hauchten ein bewunderndes uhh und aufgeregtes ahh und woahh. Auch Draco freute sich auf die Stunde, mindestens seit er gehört hatte, wie Professor Flitwick wohl Longbottoms Kröte hatte fliegen lassen.

Für die Übungen stellte Professor Flitwick die Schüler paarweise zusammen. Dracos Partner war Blaise Zabini. Er schaute hinüber zu Crabbe und Goyle, die gespannt nach vorne zu dem kleinen Professor starrten.

„Also, vergesst nicht diese flinke Bewegung mit dem Handgelenk, die wir geübt haben!", quiekte Professor Flitwick, wie üblich auf seinem Stapel Bücher stehend.

„Wutschen und schnipsen, denkt daran, wutschen und schnipsen. Und die Zauberworte richtig herzusagen ist auch sehr wichtig - denkt immer an Zauberer Baruffio, der ›r‹ statt ›w‹ gesagt hat und plötzlich auf dem Boden lag - mit einem Büffel auf der Brust."

Es war nicht einfach. Draco und Blaise Zabini wutschten und schnipsten, doch die Feder, die sie himmelwärts schicken sollten, blieb einfach auf dem Tisch liegen.

Zabini wurde so ungeduldig, dass er sie mit seinem Zauberstab anstachelte, worauf sie anfing zu brennen - Flitwick kam herüber gerannt, so schnell, wie es seine kurzen Beine zuließen, und löschte das kleine Feuer mit einem eleganten Schwung seines Zauberstabs.

Crabbe und Goyle, am Tisch nebenan, erging es auch nicht viel besser. Sie fuchtelten mit den Armen wie große Vögel.

„Wingardium Leviosa!", Draco richtete seinen Zauberstab wieder auf die Feder, die wieder weiß leuchtete, als hätte sie nie auch nur ein Funke berührt.

„Wing-gar-dium Levi-o-sa", er fokussierte sich auf die exakte Bewegung aus dem Handgelenk und die genaue Aussprache. Blendete seine Umgebung aus, die leisen Flüche über Missgeschicke, das Stimmengewirr und Zabinis genervten Blick.

Er betonte das ‚gar' besonders lang und sein Zauberstab glitt durch die Luft, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht.

Die Feder erhob sich vom Tisch und blieb gut einen Meter über ihren Köpfen in der Luft schweben.

„Oh, gut gemacht!", rief Professor Flitwick und klatschte in die Hände.

„Alle mal hersehen, Mister Malfoy hat es geschafft!"

Zum Ende der Stunde hatte Draco ein breites Lächeln im Gesicht.

„Die Stunde war lustig", sagte Crabbe, als sie hinaus in den belebten Korridor drängten, „hast du gesehen, wie Goyle die Feder zerrupft hat?"

„Du hast sie beinahe in Staub verwandelt", entgegnete Goyle kichernd.

Den ganzen Nachmittag lang lachten sie über verschiedenste Missgeschicke in den unterschiedlichsten Unterrichtsfächern und redeten über Dracos Erfolg, er war doch ein sehr begabter Schüler.

Auf ihrem Weg in die Große Halle zum Halloween-Festessen ließ Draco ein Paar Süßigkeiten vor ihren Nasen herschweben und sie liefen fast in den falschen Korridor des Labyrinths der Kerker Gänge.

Malicious MalfoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt