CHAPTER 3

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Ich wollte schon geradewegs zurückrennen, um meinem Alibi Ehemann zur Hilfe zu kommen, als mich Benjiro beharrlich am Arm packte und mit sich zog. Denn Takashi Yamamotos Männern kamen uns immer näher und hatten uns beinahe schon eingekesselt. Auch ein Großteil der anderen Fahrgäste hatte schon die Flucht vor den unbekannten, bedrohlichen Männern in den schwarzen Mänteln ergriffen, während ich mich vor Angst und Sorge um meinen Fake Ehemann beinahe nicht von der Stelle rühren konnte. Meine Füße wirkten wie festgeklebt an dem grauen Linoleum Boden der Pariser Métro.

Und ich würde Ryan hier nicht einfach so zurücklassen... das konnte Benjiro vergessen, dass ich hier einfach feige die Flucht ergriff!

„Nein... verdammt... lass mich...", keuchte ich angestrengt und versuchte mich natürlich aus seinem festen Griff zu befreien, was mir jedoch nicht gelang. Für seine schlank und hochgewachsene Gestalt schien der ehemalige CIA- Agent wohl sehr gut trainiert zu sein, denn ich kam einfach nicht gegen ihn an, gleich wie viel ich mich wehrte und in seiner festen Umklammerung um mich los: „Lass mich verdammt nochmal los, Benjiro..."

„Psst... Leander... beruhige dich... wir müssen hier weg...", flüsterte mir der Halbjapaner dabei ins Ohr und versuchte mich ins andere, weit entfernt von Takashi Yamamotos Handlangern gelegene Abteil der U- Bahn zu befördern, während mein Blick allein Ryan galt.

„Ryan... Mist... bitte... bitte tun sie ihm nichts!", rief ich angestrengt und beobachtete, wie sich der ehemalige Navy Seal auf dem Boden krümmte und sich dabei seinen blutverschmierten Oberarm hielt.

„Nein... nein...lassen sie ihn in Ruhe!", schrie ich dann, als der Anführer der schwarzen Männer näher an den Ex- Soldaten herantrat und schmunzelnd auf den Verletzten hinunterblickte: „Du hättest wohl nicht gedacht, dass wir uns so schnell wiedersehen, oder Ryan?"

Der mir unbekannte Mann grinste meinen Alibi Ehemann nun gewinnend an und es wirkte beinahe so, als hätten sie in der Vergangenheit schon mal miteinander Kontakt gehabt...aber das konnte ja gar nicht sein, oder? Weshalb sollte Ryan denn mit der japanischen Mafia zu tun haben?

„Bitte...wir müssen ihm doch helfen... Benjiro...", rief ich aufgeregt, als mich der ehemalige CIA- Agent immer weiter weg von Ryan und dem fremden Mann mit der Pistole wegbeförderte. Es sollte wohl zu meiner eigenen Sicherheit sein, jedoch dachte ich in diesem Augenblick gar nicht mehr daran, auf ihn zu hören.

Der Wortführer von Takashi Yamamotos Männern verpasste Ryan grob einen solch heftigen Schlag in die Seite, dass sich mein Fake Ehemann stöhnend am Boden wand und sich dabei seinen verletzten Oberarm hielt. Der graue Boden der U-Bahn sammelte sich immer mehr mit Ryans Blut und ich hatte solch eine Angst, dass wir nicht rechtzeitig Hilfe holen könnten und er eventuell aufgrund des hohen Blutverlusts verbluten würde.

Währenddessen bellte Kenny an unserer Seite wie verrückt und Benjiro hatte dabei alle Mühe, sowohl mich als auch den aufgeregten Schäferhund mithilfe der Leine in seiner Hand zurückzuhalten.

Das erneute Klicken einer Pistole riss mich aus meiner kleinen Rangelei mit Benjiro und als der unbekannte Mann die Waffe erneut auf meinen hilflos am Boden liegenden Alibi Ehemann richtete, schrie ich in Richtung des Anführers der schwarzen Männer:

„Nein... nein... bitte nicht... tun sie ihm nichts!"

„Hey...sie wollen doch mich, oder? Und nicht ihn!" Ich deutete mit dem Zeigefinger auf mich und ich spürte, wie mich Benjiro erneut heftig am Arm packte und außer Reichweite der schwarz gekleideten Männer riss.

„Das kommt drauf an, Leander...", richtete der unbekannte Mann nun das Wort an mich und schon wieder lächelte er hinterhältig in meine Richtung: „Aber für ihn hier haben wir wirklich keinerlei Verwendung mehr..."

Undercover Lies [Fortsetzung zu "Undercover Love", Teil 2] #LGBT, #GayRomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt