Undercover Lies [Fortsetzung zu "Undercover Love", Teil 2] #LGBT, #GayRomance

CHAPTER 4

Nach diesem langen Gespräch mit Simone und Martin sowie Benjiro und dieser anderen, englischen Agentin war ich fix und fertig. Mir war zum Heulen zumute, sobald ich mir gedanklich vorstellte, dass ich schon in kurzer Zeit von Ryan getrennt sein könnte.

Die FBI-Agenten verabschiedeten sich von uns, sodass nur noch Jaqueline und Benjiro im Wohnraum der großen Suite zurückblieben, während ich es dort einfach nicht mehr aushielt.

Diese angespannte Stimmung und Anspannung war kaum zu ertragen und so verzog ich mich einfach ins Schlafzimmer, ohne mich großartig von dem ehemaligen CIA- Agenten und der fremden Frau verabzuschieden. Mir war dabei egal, was sie und Benjiro gerade über mich dachten.

Denn in diesem Augenblick wollte ich nur die Gesellschaft einer ganz bestimmten Person und diese lag schwer verletzt in meinem Bett, da ich ihn durch mein kindisches und unbedachtes Verhalten in Gefahr gebracht hatte.

Ich knallte wütend die Tür hinter mir ins Schloss und raufte mir meine dunklen Haare, während ich mich kurzerhand seufzend an Ryans Bettkante niederließ.

Auf einem beigen Sessel in der Ecke des Raumes lagen die schmutzigen Laken mit Ryans Blut und auch sein kaputtes Shirt, welches der französische Arzt in aller Eile kurzerhand zerschnitten hatte, um die Patrone der Pistole aus dem Oberarm des Verletzten entfernen zu können.

„Fuck...fuck...fuck!", brüllte ich lautlos, während sich der verwundete Ex- Navy Seal leicht regte und sich seine Augen flatternd öffneten. In seiner linken Hand steckte immer noch eine Infusionsnadel und der Verband an seinem anderen Oberarm würde morgen schon von dem verschwiegenen, französischen Arzt gewechselt werden.

Ob er sich wohl auch um die schmutzigen Laken kümmern und diese entsorgen würde? Oder sollte ich sie einfach dem Roomservice übergeben? Am besten fragte ich sicherheitshalber nochmal Simone und Martin, was damit geschehen sollte. Hoffentlich war das Personal hier im Ritz- Carlton verschwiegen, was solche persönlichen Angelegenheiten anging...

Gott... was würde Takashi Yamamoto nur mit meinem Alibi Ehemann anstellen, sobald er ihn in die Finger bekommen würde? Ryan benötigte doch gerade jetzt erst recht ebenfalls den Schutz des FBI und der Yakuza wusste wohl inzwischen nur zu gut, dass er über den Ex- Soldaten auch an mich herankommen würde.

Seine Stimme war trocken und rau und ich sah, dass er nach den richtigen Worten suchte, während seine hellblauen Augen mich schon ein Stück wacher als vor wenigen Stunden musterten.

„Hey... Leander... hast du etwa geweint?", flüsterte mein Fake Ehemann daraufhin vorsichtig und er fasste mit seinem gesunden Arm nach meiner Hand, was meine zurückgehaltenen Tränen erst recht zum Ausbrechen brachte: „Sie...sie wollen uns voneinander trennen, Ryan..."

„Leander... ich...", murmelte Ryan, jedoch ließ ich ihn nicht ausreden: „Nein...du verstehst das alles nicht... ich schaffe das nicht ohne dich... ohne dich an meiner Seite..."

Ich wimmerte und ich presste mir beide Hände vor die Augen, damit der Ex- Navy Seal meine Tränen nicht sah: „Ich habe solche Angst, Ryan...er...sie hätten uns beinahe in die Finger bekommen..."

„Hey... Leander...", meinte der muskulöse Ex- Soldat mit beruhigender Stimme und er setzte sich mühsam auf der Matratze auf, wobei ich sah, wie sehr ihn dies gerade in diesem Moment Kraft kostete: „Hey... pass bitte auf, Commander... noch einmal muss dich der Doktor hoffentlich nicht in naher Zukunft zusammenflicken..."

„Blödmann...", lächelte Ryan im nächsten Moment leicht und er streichelte mit seiner gesunden Hand über meine bebende Handoberfläche, was mich ebenfalls ein wenig zum Schmunzeln brachte.

Ich kuschelte mich vorsichtig an seine gesunde Seite und war darauf bedacht, dass er seinen verletzten Arm nicht belastete und auch auf die Nadel in seiner linken Hand aufpasste und ich murmelte leise: „Sie wollen, dass ich von nun an mit dieser Jaqueline zusammenarbeite... wie soll denn da unsere Legende bitte aussehen? Ich mache mir rein gar nichts aus Frauen..."