CHAPTER 1

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Es hätte wirklich ein nettes, kleines Kaffeekränzchen sein können, wie wir alle da verteilt auf der großen beigen Sitzgruppe der Suite saßen und den vom Room Service herbeigebrachten Kaffee sowie die kleinen Macarons und Baiser Teilchen austeilten.

Aber Martins und Simones stockernste Gesichter verrieten mir haargenau das Gegenteil. Unter dem strengen Blick von Ryans direkter Vorgesetzten rutschte ich unsicher auf dem weichen Polster hin und her, während mein Alibi Ehemann mit ebenso unlesbaren Gesichtsausdruck neben mir saß.

Seitdem uns Martin uns eben in dieser unmissverständlichen Situation erwischt hatte, hatte der Ex- Navy Seal kein einziges Wort mehr mit mir gewechselt und beinahe hatte mich diese Situation an unsere Anfangszeit in Lawrenceville erinnert. Dort hatte sich Ryan zu Beginn unserer Mission noch brummig und schweigsam gegeben... Und in den letzten Wochen hatte ich es langsam geschafft, den Schutzpanzer aus Stahl um Ryans komplizierte Gefühlswelt ein wenig zu durchbrechen... Nur, um direkt in diese Katastrophe zu laufen...wie hatten wir nur so dumm sein können und uns von Ryans Kollegen indirekt erwischen lassen können...

„Möchtest du uns etwa was sagen, Leander?", fragte mich die Blondine nun und ich verschränkte störrisch die Arme vor meiner Brust, während ich die FBI- Beamtin herausfordernd ansah.

Ich entgegnete ihr daraufhin: „Was wollen sie denn jetzt von uns hören?"

Mein Blick ging hilfesuchend in Ryans Richtung, welcher jedoch plötzlich das beige Barock Muster auf dem Polster offenbar sehr interessant fand und währenddessen stumm über Kennys Fell streichelte.

Martin wechselte einen leicht unbehaglichen Blick mit seiner Kollegin und er knetete die Hände in seinem Schoß, während er mir und meinem Fake Ehemann beinahe nicht mehr richtig in die Augen sehen konnte.

Simone seufzte im nächsten Moment und sie sagte vorsichtig zu mir: „Martin meinte eben zu mir, dass du und Ryan... also, dass ihr euch im Laufe der vergangenen Wochen ein wenig näher gekommen seid..."

Ich spürte, den brennenden, vorwurfsvollen und zugleich neugierigen der beiden Beamten des Federal Bureau of Investigation auf mir und ich hatte auf einmal das Bedürfnis, mich vor den beiden rechtfertigen zu müssen: „Du hast doch selbst Ryan damals indirekt befohlen, dass er mir gegenüber mehr Annäherungen machen soll...oder etwa nicht?"

„Du hattest es mir doch selbst gesagt..."

Martin zog nun die Augenbrauen in die Höhe und machte einen verdutzten Gesichtsausdruck, über den ich mich höchstwahrscheinlich in einer anderen Situation mehr als amüsiert hätte. Aber dies war jetzt eine ernste Situation...

Denn ich wollte nicht auch noch von Ryan getrennt werden...

Auch mein Fake Ehemann musterte mich daraufhin leicht geschockt, dass ich wohl über diese Tatsache haargenau Bescheid wusste und ich fragte mich, was er in Gedanken über unser momentanes Verhältnis dachte.

Am liebsten hätte ich dem stummen Ex- Soldaten in diesem Augenblick in die Seite gestoßen und ihm befohlen, dass er sich ebenfalls zu dieser Situation äußern sollte. Aber Ryan blieb stumm und kraulte stattdessen weiterhin durch Kennys Fell, welcher seinen Kopf wieder auf dem vernarbten Knie des Ex- Navy Seal abgelegt hatte.

„Leander... ich weiß, dass es schwer ist... aber ihr beide solltet dies schleunigst beenden...es könnte ansonsten Ryans Arbeit erheblich behindern...", probierte es Simone nun auf die einfühlsame Weise und lächelte mich mütterlich an, aber hierbei war sie bei mir an der falschen Adresse.

„Pah... machen sie sich etwa Sorgen, dass ich mich unsterblich in Ryan verliebt habe und ihm hier und jetzt einen kitschigen Heiratsantrag mache?", rief ich aufgebracht, da ich es hasste, dass man mich wie ein kleines, unflätiges Kind behandelte und ich schnaubte laut auf: „Man, Ryan und ich, wir zwei sind einfach nur zwei junge Männer, die zu viel Testosteron im Blut haben...wir schlafen nur miteinander zum Zeitvertreib..."

Undercover Lies [Fortsetzung zu "Undercover Love", Teil 2] #LGBT, #GayRomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt