CHAPTER 7

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Am nächsten Morgen trafen wir uns alle in dem großen Speisesaal der herrschaftlichen Villa und allesamt wirkten wir wie gerädert, als wir uns von den zahlreichen Hausangestellten bedienen ließen.

Ich musterte über die riesige Mahagoni Tischplatte die mehr als reichhaltige Frühstücksauswahl und eigentlich liebte ich das Frühstück als die wichtigste Mahlzeit des Tages. Heute aber wollte sich bei mir kein richtiges Hungergefühl einstellen.

Stattdessen hatte ich gefühlt einen meterdicken Knoten im Magen, während ich vorsichtig an dem hohen Kristallglas mit dem frisch gepressten Orangensaft nippte und dabei versuchte, Ryans leicht besorgten und zugleich musterndem Blick über den Tisch hinweg auszuweichen.

Anstelle widmete ich mich lieber Kenny, welcher direkt neben meinem Stuhl zu meinen Füßen saß und mit großen Augen die riesige Schale an frisch gebratenem Speck auf dem Tisch beobachtete.

Ich griff danach und wollte dem ungeduldig wartenden Schäferhund hiervon schon heimlich etwas geben, jedoch hatte der Ex- Navy Seal meine Aktion natürlich direkt durchschaut: „Hey... Leander...gib ihm das besser nicht...das ist nicht gut für ihn..."
„Ach komm schon, Ryan...sei doch nicht immer so streng mit ihm...", meinte ich daraufhin zu ihm und mein Alibi Ehemann antwortete mir darauf: „Dann kriegt er wieder Magenschmerzen, Leander... „Das kann doch meine Entscheidung sein, Ryan, oder?"

„Und wer muss dann wieder mit ihm rausgehen?", wandte Ryan darauf leicht grimmig ein und Benjiro lachte im nächsten Augenblick schallend, während er das metaphorische Schachspiel zwischen mir und dem muskulösen Ex- Navy Seal beobachte, während er munter an seinem Kaffee nippte: „Man...Leute... das ist schon echt witzig mit euch beiden...ihr verhaltet euch wie ein altes Ehepaar..."
„Tun mir gar nicht!", entgegneten Ryan und ich dem CIA- Agenten hierauf ausgerechnet noch beinahe im Chor und dies brachte den Halbjapaner gerade noch mehr zum Grinsen, während Martin unsere Interaktion nicht einmal halb so lustig fand.

Er bedachte uns mit einem ernsten Blick, wobei seine tiefbraunen Augen insbesondere an mir und einem gewissen, dunkelblonden Ex- Soldaten hängenblieben:

„Ich hoffe ja, dass ihr euch gestern schon zumindest ein wenig die Aufzeichnungen zu euren neuen Alibi Identitäten durchgelesen habt... ihr wisst ja, eure Sicherheit steht auf dem Spiel, sobald auch nur jemand Wind davon bekommt, wer ihr in Wirklichkeit seid...", schärfte uns Martin noch einmal ein, bevor er sich noch ein neues Brötchen nahm und bei einem Hausmädchen noch eine neue Kanne des schwarzen Gebräus bestellte.

„Martin...", sprach Benjiro nun den Beamten des FBI direkt an und dieser hob verwundert seinen Kopf in Richtung des Halbjapaners: „Was gibt es denn, Benjiro?"

Er räuspert sich leicht, bevor er den FBI-Beamten vorsichtig fragte: „Wäre es denn möglich, dass wir einen kleinen Ausflug in die Stadt..."

Jedoch kam Benjiro gar nicht mehr dazu, seinen Satz zu vollenden, denn Jacqueline fiel ihm sogleich ins Ohr, während sie ihn leicht spöttisch von der Seite her musterte: „Von was träumst du denn nachts?"


„Natürlich nur von dir, Jackie-Schatz...", säuselte Benjiro im nächsten Moment ironisch und ich musste innerlich schmunzeln, wie die blonde Agentin daraufhin leicht drohend ihr silbernes Buttermesser in seine Richtung hielt.

„Niemand verlässt das Grundstück ohne meine oder Simones ausdrückliche Genehmigung...damit wir uns hier verstehen?", schärfte uns Martin nochmals ein und blickte uns nach der Reihe eindringlich in die Augen. Wir nickten allesamt und zum Glück beließ es der ältere FBI-Beamte damit.

Ich wechselte über den Tisch einen stummen Blick mit Ryan, welcher ebenso wie ich gedanklich abwesend wirkte und gedankenverloren durch Kennys weiches Fell kraulte, während er wohl schon sein Frühstück beendet hatte.

Undercover Lies [Fortsetzung zu "Undercover Love", Teil 2] #LGBT, #GayRomanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt