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»Bye Mum«, rief ich meiner Mutter zur Verabschiedung, bevor ich mich auf den Weg zur Schule machte. Ich schloss die Tür hinter mir und ging zum Haus gegenüber, das Haus meiner Jahrelangen besten Freundin Mia. Ich klingelt und sofort wurde mir die Tür geöffnet. »Morgen,  Lucy. Wir können direkt los, ich bin fertig«. »Super«, sagte ich noch ein wenig verschlafen. Wir machten uns auf den Weg zur Schule. Währenddessen quatschten wir ein bisschen, vielleicht auch ein bisschen zu viel, denn wir passten nicht auf was um uns herum geschah. Wir gingen grade über die Straße, als plötzlich eine Bus um die Ecke auf uns zu schoss. Überrascht schauten wir zu Seite als er hupte. Mia sprang sofort zu Seite, doch ich stand wie angewurzelt vor Angst da, unfähig meine Beine zu bewegen. Als der Bus näher kam hielt ich schützten die Arme vor mich und schloss die Augen. Ich erwartete, dass der Bus mich in jeder Sekunde treffen würde, doch ich hörte nur ein dumpfes Geräusch wie bei einem Autounfall. Langsam und vorsichtig öffnete ich die Augen. Vor mir stand der Bus , doch anders als vorher war die ganze Vorderseite des Fahrzeuges beinahe komplett zerstört. Ungläubich guckte ich  an was ich sah. Mittlerweile hatten sich auch schon mehrere Fußgänger zu uns gesellt. Ich guckte rüber zu Mia. Komischerweise guckte sie nicht den Bus an sondern mich. Sie hatte die Augen weit aufgerissen, als wäre ich ein Alien oder so. Ich ging zu ihr und berührte ihren Arm. »Mir gehts gut, keine Sorge«, sagte ich zu ihr. »Du hast d-den B-us angehalten«, stotterte sie. Jetzt war ich es die, die sie anstarrte. »Was, nein«. Ich sollte den Bus „angehalten" hab. Ich meine, wie? »Komm«, sagte ich, »gehen wir weiter, wir müssen zur Schule, sonst kommen wir    zu spät«. Mia nickt langsam und wir liefen weiter.

Ich dachte noch den ganzen Tag weiter an das Ereignis. "Du hast den Bus angehalten". Dieser Satz klebte die ganze Zeit wie Kaugummi in meinem Kopf. Wie in Teufels Namen sollte ich den Bus angehalten haben und wir ist dann diese riesige Delle in Vorderseite gelangt? 
Ich hatte meine Eltern schon angerufen und ihnen alles erzählt. Sie waren am Anfang natürlich geschockt gewesen, doch im Endeffekt waren sie einfach nur glücklich das mir nichts passiert ist. Doch was mir mehr Sorgen bereitete war Mia. Sie verhielt sich seit den "Unfall" so komisch in meiner Nähe und hielt so weit wie es geht Abstand von mir. Und auf den Weg nach Hause sprach sie kein Wort mit mir, sie schaute mich nicht mal an. Ich wusste nicht was ich falsch gemacht hatte oder ob sie einfach immer noch geschockt von dem Vorfall heute war.

                                        ~•~

Auch am nächsten Tag redete Mia kein Wort mit mir und verbrachte die ganzen Pausen. Nach einer weiteren Stunde - in der ich abermals dieses Tages einschlafen hätte können - nahm ich mir sie zu Seite. »Hey, du redest jetzt schon den ganzen Tag nicht mit mir und gestern warst du genauso komisch. Was ist los? Was hab ich falsch gemacht?«. Sie schnaubte nur und wollte sich an mir vorbei drängeln doch ich hielt sie auf. »Beantragte meine Fragen. Was ist bei diesen Unfall passiert, Mia?«, fragte ich, diesesmal ein wenig lauter. Sie blieb stehen und schaute mir direkt in die Augen. »Das hab ich dir doch schon gesagt«, schnäuztet sie mich endlich an, »du hast irgendwas mit diesem Bus angestellt. Du willst es nur nicht zugeben«. Ich schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein und das weißt du selber. Es ist UNMÖGLICH! Man Mia Check das doch endlich, ich hab nichts getan!«. Sie guckte mich angeliefert an. »Dich, das hast du. Ich dachte wir hätten keine Geheimnisse vor einander. Naja, du kannst ja wieder mit mir reden wenn du dich unentschieden hast.«, und damit fing sie weg. Was war mit ihr los? Womit, WOMIT habe ich sie so verärgert? 

Ich weiß es nicht und wenn nicht bald ein Wunder geschieht und sie sich nicht von jetzt auf gleich umentscheidet, werde ich es wohl auch nie
erfahren. Ich wollte sie aber auch nicht als Freundin verlieren. Wir kannten uns seit Anfang der Middelschool und waren seit dem beste Freundinnen. Jedoch dachte ich die ganze Zeit, das sie genauso empfand.

                                 
                                      ~•~

Während dem Rest des Schultages sah ich Mia nicht mehr und das war mir auch irgendwie recht so. Mehr Stress mit ihr brauchte ich heute wirklich nicht. Auch ging ich heute allein nach Hause. »Du bist heute alleine nach Hause gegangen, habt Mia und du euch irgendwie verstritten?«, fragte sie mich während des Mittagessens. »Nein«, log ich, »wir hatten heute verschiedene Kurse in der letzten und ich hab sie danach nicht mehr gefunden«. Meine Mum musste sich auch noch nicht mit unseren Streit beschäftigen. Ich verstand die ganze Scheiß ja nichtmal selber.

Die Geschichte der Elemente Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt