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Gähnend öffnete meine ich meine Augen. »Ich will nicht aufstehen«, murmelte ich müde vor mich hin. Ich schloss wieder meine Augen, als ich plötzlich spürte wie ein Kissen mein Gesicht traf. »Aua, spinnst du!«, schrie ich Josie an, die grade lächelnd ein Kissen in der Hand hielt.

»Das sehe ich als Revanche dafür an, dass du mich aus einem wundervollen Traum gerissen hast«. Sie legte das Kissen auf meinem Bett ab und zog mir die Decke vom Körper. »Hey!«, rief ich und setzte ein Schmollmund auf. Josie fiel in lautes Gelächter aus, als sie mein Gesicht sah. »Jetzt weißt du wie ich mich jeden Morgen fühle.« Seufzend stand ich auf. »Ich geh kurz ins Badezimmer, ok?«. Sie nickte. »Ja klar, mach nur«. Ich lächelte sie noch kurz an und verschwand dann im Bad. Ich duschte mich schnell ab und kämmte dann noch ficks meine Haare. Als ich in den Spiegel sah, kamen die Erinnerungen von letzter Nacht hoch. Wie mich die roten Augen, meine roten Augen angeguckt haben. Ich bekam Gänsehaut als ich an diesen Moment dachte.

Es hatte so surreal gewirkt. Ich guckte mein Spiegelbild an. Meine Augen waren blau, wie immer oder naja wie sie meistens waren.

Hatte ich das ganze vielleicht doch geträumt? Moment mal! Das konnte man doch ganz leicht heraus finden. Ich ging aus dem Bad raus. Die Fenster standen offen. »Hast du die Fenster auf gemacht?«, fragte ich Josie, die sich grade umzog. »Ne, denkst du ich mache Anfang September noch die Fenster auf. Apropo, wenn du da grade stehst, kannst du sie vielleicht zu machen, es ist ein bisschen kalt hier drinnen«. »Ja klar«, sagte ich und versuchte währenddessen ruhig zu bleiben. Ich hatte es nicht geträumt, alles was ich an diesen Abend gesehen hatte war real.

Ich zog mir noch schnell ein paar Sachen drüber und dann machten wir uns schon auf den Weg.

P.o.v Elena

Ich saß grade am Esstisch und stocherte mit meiner Gabel in den Erdbeeren herum, als Ich Lucy mit Josette durch den Eingang sehen sah. Mein Bauch zog sich merklich zusammen als ich sie sah.

»Was meinst du Elena?«, fragte mich Gill und riss mich somit aus meinem Gedanken. Ich drehte meinen Kopf zu ihnen. »Was meinst du?«, fragte ich verwirrt. Sie verdrehte die Augen. »Boah, kannst du nicht einmal zuhören. Wir reden grade darüber das Mia heute ihre Prüfung in Feuer-Bändigen hat. Ich meine ja, dass sie toll abliefern würd, aber sie - Miss Streber von Beruf - deckt, dass sie verkacken wird. Was denkst du?«. Ich zuckte mit den Augen und Gill stöhnte auf. »Echt, mit dir kann man echt nicht normal reden.«, sagte sie genervt und wendete sich wieder den anderen zu. Ich wusste selber nicht warum wir unseren Eltern nicht sagten, dass wir uns nicht mochten, obwohl „nicht mögen" da schon untertrieben ist.

Ich wendete meinen Blick wieder zu Lucy. Sie hatte sich mit Josette zu Max gesetzt und jetzt lachten sie ausgelassen. Ich wünschte, dass ich so mit ihr reden könnte, aber seit dem Vorfall in den Toiletten gehen wir uns aus dem Weg. Es hatte sich so schön angefühlt, als wir so nah bei aneinander waren. Wie kann etwas was sich so richtig anfühlt, verboten und falsch sein?

Mein Blick huschte in Richtung Uhr. 7:49.
Ich beeilte mich mein Frühstück noch schnell aufzuessen, in dem ich die ganze Zeit rumgestochert habe.

Meine „Freunde" beachtet mich nicht mal, als ich meine Tasche nahm und aufstand. Ich warf nochmal einen Blick auf Lucy und ihre Freunde, die wir immer auf ihrem Platz in der Mitte des Raumes saßen.

Ich ging aus dem Speisesaal raus und bewegte mich schnurstracks zum Schulgarten, wo mein eigener geheimer Rückzugsort ist. Ich ging über ein paar Trampelpfade und Brücken, bis ich schlussendlich an einem kleinen Felsvorsprung stehen blieb. Seit dem ersten Tag hier hatte ich gespürt, das ich hier nicht so reinpasse wie ich s eigentlich sollte, also hab ich mir mit Holzbrettern, Kissen, Decken und kleinen Topfpflanzen aus meinem Zimmer einen kleinen Unterschlupf gebaut. Ich setzte mich mit dem Rücken gegen die kalte Felswand, auf eines der Kissen und holte mein Handy heraus. Das WLAN war zwar hier, am hintersten Teil der Schule extrem schlecht, aber für ein paar Sachen reichte es.

Die Geschichte der Elemente Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt