10

7 3 0
                                        

P.o.V. Lucy

*ein bisschen später*

»So, wie ich sehe seid ihr schon alle da«, sagte Mr. Wood, unser Lehrer in Kampfkunst. »Geht bitte in die Zweiergruppe von letzter Woche und macht euch warm, also keine zu schnellen Bewegen und Angriffe.« Dann wendete er sich mir und einem kräftig gebautem Jungen, der anscheinend auch keinen Partner hatte. Moment mal heißt das etwa... »So Lucy, du kämpfst mit Jacob, ihr beide habt ja noch keinen Partner.« Der hatte doch nicht alle Tassen im Schrank! Dieser Typ, Jacob, wog mindestens 30 Kilo mehr als ich und  war gefüllt 2 Köpfe größer. Neben dem sah ich ja aus wie ein Hobbit! Er nickte nur stumm und wendete sich dann mir zu. »Kommst du?«, fragte er mich auffordernd und ging mit mir zu einer der freien Matten wo auch die anderen kämpften. Er ging in Kampfposition und ich tat es ihm gleich. Aus dem nichts sprang er nach vorne und versuchte mich am Arm zu packen. Überrascht sprang ich zu Seite und nahm den Arm so mit, das ich ihm einen Faustschlag in die Magengrube verpasste. Jacob krümmt sie kurz, stand jedoch gleich wieder sicher auf den Beinen. Erneut griff er an, dieses Mal mit Magie. Hey, das ist unfair, das kann ich noch nicht. Erstaunt und gleichzeitig ein wenig verängstigt beobachtete ich wie er mit seinen Händen ein kräftig Windstoß erschaffte und auf mich lenkte. Ungelogen, ich flog mindestens 4 oder 5 Meter weit, jedoch spürte ich zu meiner Überraschung keine Schmerzen. Ich rappelte mich auf und plötzlich spürte ich ein Rucken in mir und ich fühlte mich als ob ich nicht mehr so Kontrolle darüber hätte was ich tat.

Meine Beine bewegte sich auf den Jungen zu, ohne das ich etwas machte, jedoch fühlte es sich ungewöhnlich vertraut an. Mein Körper wusste genau was er machte, als er auf Jacob zusteuerte und ihm einen Kinnhacken gab. Es kam mir so richtig vor... und es fühlte sich gut an. Er taumelte nach hinten, doch bevor er sich wieder richtig fangen konnte, war ich schon wieder bei um um erneut anzugreifen. Ich oder besser gesagt meine Hand packte ihm an Nacken und drückte ihn auf dem Boden. »Drei, zwei, ein«, zählte ich runter und lies ihn los. Ich spürte wie sich etwas in mir löste, wie eine Last die von einem fällt. Schnell stand er auf und guckte mich entgeistert an. »Wie hast du das gemacht?«, fragte er mich außer Atem. Ich versuchte Worte zu finden. »Was... m-meinst d-u?«. Er schnaufte. »Ich wurde noch nie in einem Kampf besiegt. Nicht mal von Drittklassigen.«

Er rieb sich sein Kien. Ich erschrak, als ich sah das es blutete. Ich musste es bei den Kinnhacken aufgeschlagen. Wir riefen Mr. Wood und Jacob wurde für die restliche Stunde erstmal ins Krankenabteil gebracht, damit er verarztet werden konnte. Ich saß so lange auf der Bank und dachte über all die komischen Sachen aus den letzten zwei Tagen nach. Denn neben dem ganzen „normalen" Kram waren schon ein paar echt abstrakte Sachen passiert. Ich meine allein das, was in Luft-Bändigen gestern passiert ist war sagen wir mal... nicht richtig. Und dann noch heute und das was beim Fechten passiert ist. Ja, hier an diesem war irgendwie alles nicht ganz normal, aber das? Ich ahnte etwas, aber was da noch kommen würde, hätte ich mir niemals erträumt...

                                         ~•~

Der restliche Tag verlief halbwegs normal. Das einzige was mich manchmal aus der Bahn warf, war das schüchtern und verschwörerische Lächeln von Elena, das sie mir immer zuwarf wenn ich an ihr vorbeikam. Was im Teufels Namen fand dieses Mädchen nur an mir?! Konnte die sich nicht mal um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern?

Mit einem Seufzen lies ich mich aufs Bett fallen und schloss die Augen. Ich liebte mein neues hier, jedoch war der ganze Magie Kram für mich noch schwer zu verstehen. Ich guckte auf die Uhr. 16:34.

Ich seufze vor Langeweile. Die Schule war aus und mit Josie konnte ich auch nichts machen. Sie wurde zu meinem - und ihren - Bedauern, für den Küchendienst diese Woche verdonnert, was im Umkerschluss hieß, dass ich in meinen Nachmittag nichts mehr groß zu tun hatte, außer rumzuliegen und Handy zu gucken.

Die Geschichte der Elemente Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt