Kapitel 12

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Heute morgen bin ich schon ziemlich früh wach. Ich freue mich darauf Harry seine Kinder zu zeigen. Er war schon gespannt und hat mir eine echt niedliche Nachricht geschrieben. Es schien als wäre das letzte Jahr nicht gewesen, aber ich kann es nicht vergessen, so sehr ich es möchte. Wenn es eine Möglichkeit gibt, Harry an meiner Seite zu haben und meine Gefühle wie früher erwidert werden, wäre ich sogar bereit ihm zu verzeihen. Es muss ja nicht sofort geschehen, nur weiß ich nicht, wie lange man es uns beiden zumuten kann von einander getrennt zu sein, ohne das wir uns verstören. Das war der Fall als wir ein jahr von einander getrennt waren. Harry ist daran kaputt gegangen, weil ihn sein schlechtes Gewissen fertig gemacht hat. Und ich habe mich noch zusammen reißen können, aber auch nur, damit die kleinen ihren Vater an ihrer Seite haben. Niemals würde ich es schaffen, die beiden alleine groß zu ziehen, denn ich kann nicht beide Elternteile vor leben. Da ich schon mit einer Seite überfordert bin, brauche ich Hilfe, Unterstützung die ich von meiner Mutter und von meinem Vater, sowie meinen Schwestern bekommen habe, aber ich kann sie nicht für immer dazu verpflichten. Meine Familie soll ihr eigenes Leben leben. Meine Eltern sollen sich aufeinander konzentrieren und meine Schwestern auf die Schule und die Zeit haben jemanden kennen zu lernen. Wenn ich weiterhin hier bleibe und sie daran hindere, werden sie mich später hassen.
Jason reißt mich auch meinen Gedanken, er weint und schreit und weckt seine Schwester auf. Beide weinen und schreien um die Wette. Ich hebe sie aus ihrem Bett und lege sie auf den Wickeltisch. Normalerweise macht meine Mutter das, da sie denkt, ich könnte es nicht. Falsch gedacht, denn als ich mit dem Ergebnis beider zu Frieden bin, kommt meine Mutter rein und staunt nicht schlecht. Sie nimmt mir meinen Sohn ab und wir bereiten in der Küche etwas zu essen für beide zu. "Lou. Ich hab mir gedacht, du möchtest vielleicht heute alleine mit Harry und den Babys sein. Deine Schwestern fahre ich gleich in die Schule und dein Vater fährt zur Arbeit. Da weder die kleinen morgen zu Schule müssen, noch dein Vater arbeiten muss, habe ich gedacht wir fahren weg und du kannst in Ruhe mit Harry sprechen. Wenn du Hilfe brauchst, kannst du jederzeit anrufen." Meine Mutter drückt mir die Fläschen in die Hand und weckt meine Schwestern. Jason und Lucy sind schnell gefüttert und weil mir noch Zeit bleibt bis die anderen runter poltern, esse ich noch etwas.
"Lou? Darf ich für ein Projekt in der Schule, Bilder von meiner Nichte und meinem Neffen machen?" Ich stehe im Wohnzimmer und Felicite kommt hinzu. "Worum geht es denn?" "Wir sollen über unsere Familie schreiben und da gehören die beiden ja auch zu." Felicite's Lehrerin wusste von meiner Schwangerschaft auch wenn es ziemlich komisch war. "Klar. Aber denkt dran, nicht mit Blitzlicht, sonst sind die beiden noch blind." Felicite schießt ein paar Bilder. Ich helfe ihr. Wir machen bestimmt so an die hundert Bilder, aber es macht auch ziemlichen Spaß. Wir ziehen sie noch gegenseitig auf unsere Handys.
Das Haus ist so still, als alle aus dem Haus verschwunden sind. Jason und Lucy schlafen friedlich im Wohnzimmer und ich hetze so leise wie es geht in der Küche herum. Wenn Harry kommt ist es mittag und da möchte ich kein schlechter Gastgeber sein und ihn etwas zu essen anbieten. Wo Harry und ich noch zusammen gewohnt haben, hatte ich Küchen Verbot. Jetzt wo ich Vater bin, schaffe ich es zu kochen, ohne das das ganze Haus brennt und das Essen schmeckt weder zu salzig oder zu fad. Bevor ich alles entweder im Kühlschrank oder in der Kühltruhe verstaut habe, klingelt es an der Tür. Mist, Harry ist schon da. Aus dem Wohnzimmer kommt kein Geschrei, was ich als positives Zeichen interpretiere. Die kleinen schlafen zum Glück noch. Um Harry davor zu bewahren noch einmal zu klingeln, flitze ich in den lur und lege erstmal einen erstklassigen Sturz hin. Da man von draußen ins Haus durch die Haustür sehen kann, wies ich das Harry es bemerkt hat und darum meide ich es auch ihn ins Gesicht zusehen.
"Louis. Hey ich freue mich hier zu sein." Harry zieht mich in einer seiner bekannten Umarmungen. "Geht es dir gut? Das sah gerade echt nicht gut aus." Er muss mein Gesicht anheben, da ich es immer noch dem Boden zugewandt habe. "Hi Harry schön das du da bist", flüstere ich leise. Ich schäme mich für meine Tollpatschigkeit. Um ihn nicht weiter an zu gucken, umarme ich ihn nochmal ganz fest und vergrabe mein Gesicht in seinen Schultern. Früher haben wir das gemacht, wenn es uns nicht gut geht und jetzt mach ich es weil ich diesen Mann einfach nur total vermisst habe. Seit ich wieder mit ihrem gesprochen haben, kommt es mir so vor als könnte ich alles und jeden bezwingen. So ging es mir früher auch, als frisch in hart verknallt war. Wenn ich gesehen habe oder nur jemand nur seinen Namen erwähnt hat, wurde mir im positiven Sinne schlecht und wenn wir mit einander gesprochen haben, hatte ich das Gefühl niemand könnte mir etwas an haben und ich wäre sicher. "Lou? Kannst du mich loslassen? Du erdrückst mich", krächzt Harry in mein Ohr. "Oh klar. Sorry, dass war nicht meine Absicht. Du
annst deine Schuhe hier ausziehen und mir eben deine Jacke geben, dann kann ich sie weg hängen." Gesagt getan. "Ich hab mir gedacht, wir essen erst etwas, bevor ich dich den beiden vorstelle. Aber du bist etwas zu früh gekommen oder ich habe einfach zu lange gebraucht um etwas zu zu bereiten, aber es ist noch nicht fertig. Dann ändern wir halt meine Planung." Schnell lege ich meine Hand auf meinen Mund. Immer wenn ich nervös bin, rede ich zu viel. Zu mal ich auch weiß, dass ich Menschen damit vergraulen kann. "Alles gut. Ich hab im Moment noch keinen Hunger, bin einfach so nervös. Aber sag mal, du hast gekocht?" Er sieht mich fasziniert an. Kann ich auch verstehen. "Ja. Seit ich Vater bin, kümmer ich mich um solche Sachen. Ich koche und mache den Haushalt und alles bleibt soweit heil. Aber das war genug von mir. Komm lass uns ins Wohnzimmer gehen. Jason und Lucy sind bestimmt schon wach." Harry sieht sich unschlüssig im Haus um. Stimmt ja er weiß nicht wo das Wohnzimmer ist. Nervös packe ich an der Hand und ziehe ihn hinter mir her.

Never thought you leave meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt