Dunkelheit.
Ein schwarzes, tiefes Nichts.
Schmerz.
Das war alles, was ich wahrnahm.
Ich wusste nicht, wo ich war, wusste nicht, was geschehen ist, wusste nicht, wie ich hier weg kommen würde.
Aber... wollte ich das überhaupt? Wollte ich hier weg?Ich fühlte mich schwerelos. Ich wusste nicht, wo oben oder unten war. Ich wusste nur, dass ich allein war. Immer allein. Ich konnte mich nicht bewegen - ich spürte meinen Körper nicht. Alles war schwarz, alles war dunkel, alles war... nicht da. Nicht hier. Wo war ich?
Erneut spürte ich Schmerz. Ich wusste nicht woher er kam. Aus meinem Kopf? Meinem Körper? Wo war denn überhaupt mein Körper? Ich spürte ihn nicht. Spürte nur Schmerz. Was war passiert?
Schmerz. Nichts außer Schmerz.
Langsam spürte ich, wie das Gefühl zurück in meine Gliedmaßen strömte. Zuerst mein Oberkörper, mein Bauch, dann meine Arme, meine Beine, zuletzt meine Hände und Füße. Wie ein Lauffeuer.
Alles war taub. Und doch spürte ich Schmerz. Was war hier los?
Mühsam versuchte ich, meine Augen zu öffnen. Aber es gelang mir nicht.
Wieso auch? Was würde mich wohl da draußen erwarten?
Hier wollte ich immer hin. Ins schwerelose, problemlose Nichts. Da, wo ich hingehörte. Da, wo ich keinem mehr Schaden zufügen konnte. Da, wo ich nichts zählte - und wo auch nichts war, was zählte. Einfach schwerelos dahin gleiten. Für die Ewigkeit. Keine Enttäuschungen. Keine Fehler. Kein Schmerz.
Und doch spürte ich ihn. Den Schmerz. Langsam verdeutlichte er sich. Wo kam er her?
Kopf. Er strahlte vom Kopf aus.
Arm. Er kam vom Arm.
Alles andere spürte ich kaum.
War ich tot?
Hatte ich endlich den Absprung geschafft?
War endlich alles vorbei?
Aber... wenn es so war - woher kam der Schmerz? Welche Ursache hatte er? Wieso spürte ich ihn, wenn ich doch tot war?
Oder war ich etwa noch am Leben?
Nein. Das wollte ich nicht.
Und doch wurde mir immer mehr und mehr bewusst, dass ich nicht tot war. Ich war am Leben. Der Tod sollte doch friedlich sein? Und ohne Schmerz?
Doch ich spürte Schmerz.
Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren. Wenn ich herausfinden konnte, woher er kam, welche Ursache er hatte, dann konnte ich ihn vielleicht bekämpfen.
Ich spürte Scherz im Arm, und Schmerz im Kopf.
Ich versuchte erneut, die Augen zu öffnen.
Sie fühlten sich so schwer an. Als wäre ich niemals in der Lage, sie zu öffnen.
Und doch kämpfte ich weiter.
Der Schmerz trieb mich an. Ich musste wissen, wieso mein Kopf weh tat, wieso mein Arm weh tat.
Ich kämpfte, und kämpfte. Es fühlte sich an wie eine kleine Ewigkeit. Und doch schaffte ich es.
Es gelang mir, meine Augen einen Spalt weit zu öffnen - und bereute es. Mich traf stechendes, grelles, weißes Licht. Sofort kniff ich die Augen wieder zusammen. Doch nach und nach kam mein Bewusstsein zurück. Die Taubheit in meinen Gliedmaßen nahm nach und nach ab, und mein Orientierungssinn wurde stärker. Ich nahm etwas weiches unter mir wahr. Ich lag auf dem Rücken. Auf etwas weichem - wahrscheinlich auf einem Bett. Wo war ich bloß?

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Mental
FanfictionAls der manisch depressive Louis nach einem gescheiterten Suizidversuch in eine Klinik für psychische Störungen eingewiesen wird, lernt er dort seinen neuen Zimmergenossen Harry kennen, der an einer Multiplen Persönlichkeitsstörung leidet. Nach und...