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»Ganz langsam, Jeongguk.«
Schritt für Schritt ging ich vorwärts. Meine Finger krallten sich zitternd an der metallenen Stange fest, die an der Wand entlangführte. Ein Mann namens Hoseok, der mir beim Wiedererlernen von motorischen Bewegungen helfen sollte, stützte mich von der anderen Seite im Falle, dass ich doch zur Seite kippen sollte. Seine Anwesenheit wirkte anders auf mich. Da fehlte diese gewisse Wärme und Geborgenheit, die Tae immer ausstrahlte. Hoseok war mir fremd. Ihn bei mir zu haben löste nichts Weiteres als Leere in mir aus.Meine Bewegungen waren noch immer recht unkoodiniert, die Beine fühlten sich taub an. Es wurde besser, mein Tempo schneller und gleichzeitig war es eine Herausforderung für mich, überhaupt nur geradeaus zu laufen.
Als ich am Ende des Raumes angelangt war, drehten wir uns um und gingen langsam die gesamte Strecke zurück. Vorsichtig nahm ich die Hand von der Stange und versuchte ohne jegliche Hilfe zu gehen.
»Jeongguk, du solltest -« Ich schüttelte nur stur den Kopf und setzte den ersten Schritt. Vielleicht war es meiner Ungeduld zu verdanken, dass ich gerade so bestürzt handelte, aber ich wollte endlich Kontrolle über meinen Körper erlangen.Wo ich anfangs noch zaghaft meine Schritte setzte, so wurden sie von Mal zu Mal immer schneller. Irgendwann lief ich sogar, schließlich rannte ich. Hoseoks aufgebrachte, fast schon panische Stimme war hinter mir zu vernehmen, doch ich blendete ihn aus. Dafür fühlte sich dieser Moment viel zu gut an. Laufen, springen, es funktionierte einwandfrei. Ich rannte durch den Raum, breitete meine Arme aus, als würde ich wie ein Vogel abheben wollen, und genoss das Gefühl der Freiheit. Ein blasses Bild erschien vor meinen Augen. Der hell leuchtende Mond schien herab, weiches Gras kitzelte meine Füße. Irgendwoher hörte ich ein tiefes Lachen und dann schließlich zwei Arme, die mich in eine warme und feste Umarmung zogen.
Endlich konnte ich frei atmen, mich frei bewegen.Naives Denken. Es war nur eine Sekunde, in der mir schwarz vor Augen wurde. Als ich die Lider wieder öffnete, fand ich mich auf dem Boden wieder, über mir hockte Hoseok, der besorgt auf mich hinabblickte.
»Du sollst nichts überstürzen, Jeongguk«, seufzte er niedergeschlagen. Noch immer war ihm der Schock ins Gesicht geschrieben. Zu meinem Glück war mir jedoch nichts weiter passiert. Der Forscher half mir auf.»Du solltest dich ausruhen gehen. Für heute reicht es erstmal.«
Ich wollte zu einem Protest ansetzen, beließ es jedoch dabei und nickte schweigend. Hoseok begleitete mich zurück in mein Zimmer, wo mich Tae und ein weiterer Herr schon begrüßten. Beide sahen mich mit einem Lächeln an. Ich erwiderte dieses jedoch nicht.»Nur weitere Untersuchungen, Gukkie und ich werde weitere Fragen für dich beantworten, wenn es dir beliebt.«
⊗ ⊗ ⊗
Erneut tastete Tae mich ab, überprüfte alle Vitalwerte und versuchte sicherzugehen, dass mir auch wirklich nichts fehlte. Ein wenig fühlte ich mich unwohl. Neben Tae war auch noch eine andere Person mit im Raum. Sein Blick war undurchdringlich, er schien mich aus kritischen Augen zu mustern, als wäre ich nicht von dieser Welt.
»Das ist Dr. Kim Namjoon, mein älterer Bruder. Beachte ihn nicht. Er ist nur hier, um sich einen kurzen Eindruck zu verschaffen.«
Als wäre ich ein Ausstellungsstück. Aber dann sollte es so sein, denn gerade sehnte sich mein Körper nach nichts anderem als Tae. Als er seine Hand auf meine Brust legte, berührte ich diese instinktiv mit meinen Fingern. Überrascht sah er zu mir auf.»Fehlt dir was, Jeongguk?«, fragte er besorgt. Ich schüttelte nur den Kopf, wusste selbst nicht, was mich dazu geführt hatte. Nachdem Tae fertig war, richtete er sich wieder auf und protokollierte jegliche Auffälligkeiten, die er gefunden hatte.
»Kannst du dich an irgendwelche vergangenen Ereignisse erinnern, Jeongguk?«, stellte Tae mir die Frage. Den Stift tippte er dabei nachdenklich gegen das Kinn. Vergangene Ereignisse ... Noch immer waberten etliche Gedanken und Erinnerungen in meinem Kopf umher, aber es waren eher Nebelschleier als deutliche Bilder. Wie sehr ich mich auch anstrengte, ein Gesamtbild zu erfassen, hatte ich es einmal in der Hand, so war es augenblicklich wieder weg.
Ich schüttelte den Kopf und kniff die Augen zusammen.
»Bei Nacht ist dieser Ort am allerschönsten!« Er deutete auf den hell scheinenden Mond und das weiche Gras um uns herum. Ich staunte begeistert über das, was ich da erblickte.
Fast schon enttäuscht senkte Tae den Stift und holte tief Luft. Er sah hilfesuchend zu seinem Bruder, doch auch dieser schien nicht mehr zu wissen als er. »Vielleicht benötigst du noch etwas Zeit, bevor dein Geist sich wieder vollkommen entfalten kann. Ich hoffe nur ... dass du dich bald erinnern kannst, Jeongguk.«
Es klang beinahe verzweifelt und aus irgendeinem Grund fühlte ich mich schuldig dafür, mich nicht mehr an Vergangenes erinnern zu können. Hatte ich etwas Wichtiges verpasst? War mir etwas entgangen?
,,Bitte komm zurück, Jeongguk..."
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𝐄𝐫𝐫𝐨𝐫 𝐑𝐗37ᵏᵒᵒᵏᵛ
Fanfiction🅞🅝 🅖🅞🅘🅝🅖 »Sag mir, Tae, bin ich denn wirklich noch der Jeongguk, den du einst gekannt und geliebt hast, wenn ich nur seine Erinnerungen trage und sein Verhalten nachahme?« Ohne jegliche Erinnerungen erwacht Jeongguk eines Tages in einem weiß...