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»Jeongguk? Jeongguk, hörst du mich?«

»Bitte kämpfe, Jeongguk! Verlass mich bitte nicht!«

Ich hatte das Gefühl zu ertrinken. Der Druck auf meiner Brust war immens. Er raubte mir jegliche Luft zum Atmen.

Meine Beine wurden schwer, mein Herz klopfte wild, versuchte verzweifelt genug Blut durch meinen Körper zu pumpen, um diesen am Leben zu halten. So fest wie möglich hielt ich mich an ihm fest, als wäre er der letzte Anker, der mich am Leben hielt.

Arme packten mich. Irgendwoher war ein penetrantes Piepen zu hören. »Blutdruck steigt, neurologische Aktivitäten sind kaum vorhanden.«
Wieso konnte ich meinen Körper nicht bewegen? Es war, als wäre ich kein Teil dieser Welt. Wie ein Geist, der alles nur von außen beobachten konnte. Was war passiert?

Mir wurde schwindlig, mein Körper schmerzte. Ich konnte kaum noch atmen. Die Umgebung um mich herum nahm ich kaum noch wahr, zu sehr war ich darauf fixiert, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Jemand hielt mich in den Armen. Eine verzweifelte Stimme drang zu mir herüber. Ich wollte der Stimme folgen, der Sog jedoch wurde immer stärker und nahm mich mit in die tiefe Dunkelheit.

»Es besteht keine Möglichkeit für RX37 dies zu überstehen, Dr. Kim. Wir können nicht -«
»Das Projekt wird erfolgreich sein. Ich habe nicht umsonst jahrelang darauf hingearbeitet. Wir können ihn nicht einfach so verlieren. Stabilisiert ihn soweit wie möglich.« Das Piepen wurde lauter, kürzer und schneller. Aufgeregte Stimmen waren um mich herum zu hören. Panik übermannte mich. Ich versuchte mich dagegen zu wehren, hielt mich so gut es ging an der Oberfläche.

Nein, ich war doch gerade erst aufgewacht ... Ich durfte noch nicht gehen. Nicht jetzt, wo noch so viele Fragen offen waren.

Tae ... Wieso war an ihm alles nur so vertraut? Ich verstand nicht ...

Meine Knie gingen zu Boden, der Schmerz, der anfänglich in meinem Kopf begonnen hatte, zog sich mit einem Mal durch meinen gesamten Körper. Ich konnte keinen Ton rausbekommen, selbst wenn ich es wollte. Keine Energie, keine Kraft. Mein Körper war zu schwach dafür. Das Einzige, was ich noch spürte, war der pochende Schmerz, als mein Kopf gegen seine warme Brust fiel. Die Schwärze begrüßte mich.

Blaues Licht traf auf meine Augen. Es war ruhig um mich herum. Keine fremdartigen Gerüche, keine Empfindungen von Unruhen, Angst Panik ... Es war ungewohnt friedlich. Mein Untergrund fühlte sich weich und warm an. Als mein Blick klarer wurde, fand ich mich im selben Zimmer wieder, in welches Tae mich gebracht hatte. Ich war allein hier. Meine Gliedmaßen waren an Kabeln und Schläuchen gebunden. Unangenehm. Am liebsten hätte ich sie von mir entfernt, doch irgendwas sagte mir, dass ich es nicht tun sollte.

Mein Kopf tat weh. So viele Bilder waren auf mich eingeprasselt. Ich konnte nicht einmal unterscheiden, was davon Einbildung oder Realität gewesen war. Vielleicht war auch nichts davon real gewesen.

»Dir geht es gut, Jeongguk.« Mein Kopf drehte sich zu der tiefen Stimme um, die mit einem Mal ertönte. Augenblicklich spürte ich wieder dieses wohlige Gefühl in meinem gesamten Körper, als ich Tae erblickte. Selbst wenn seine Augen relativ leer wirkten, so konnte ich die Besorgnis deutlich spüren.

»Was ... passiert?«, hakte ich mit krächzender Stimme nach, abgehackt und unkontrolliert, wollte verstehen, was gerade mit mir geschah. Ich versuchte die letzten Erinnerungen irgendwie aufzurufen. Etwas war geschehen, bevor ich das Bewusstsein verloren hatte.

»Dein Geist ist noch nicht vollends an deinen neuen Körper gewöhnt. Dies kann des Öfteren dazu führen, dass du so gesehen die Verbindung zwischen den beiden verlierst«, erklärte Tae, was mich jedoch nicht so ganz weiterbrachte.
Ich verstand nicht, was das zu bedeuten hatte, warum ich hier war, warum ich mich an nichts erinnern konnte. Dennoch wusste ich etwas, aber es waren Bruchstücke, mit denen ich nichts anfangen konnte.

»Ich liege im Sterben, Tae ...«

Mit einem Zischen fasste ich mir an die Schläfe und schüttelte leicht den Kopf. Stimmen ... Was waren das für Stimmen? Es war meine eigene und doch hatte sie sich fremd angefühlt. Eine warme Hand legte sich auf meine Schulter. Als ich aufsah, blickte ich direkt in ein dunkles Augenpaar, noch immer leer und undurchschaubar.

»Lass mich deine Vitalwerte untersuchen«, bat Tae mit einer sanften Stimme. Ich widersprach nicht. Seine Hände fuhren behutsam über meinen Körper, als könnte ich jeden Moment zerbrechen. Ich spürte, wie er über die harten Stellen fuhr, die ich zuvor ebenfalls schon entdeckt hatte, checkte die Kabel und Schläuche, nahm einige ab oder verband andere neu. Ich verstand immer noch nichts.

»Was... ich sein?«

Die Frage schien Tae nun doch etwas zu überraschen. Er hielt bei seinem Tun inne und nahm nun wieder Blickkontakt mit mir auf.

»Ein Mensch.«

Ich schüttelte den Kopf. »Ich ... Fleisch und Blut?«

»Muss ein Mensch denn aus Fleisch und Blut bestehen, um ein Mensch sein zu können?«, stellte Tae die Gegenfrage und beendete meine Untersuchung.

»Lebewesen?«
Tae schwieg bei dieser Frage und wandte den Blick von mir ab. Er schien leicht unsicher zu sein, wie er die Frage richtig beantworten sollte.
»Man kann sagen, dass du ein Lebewesen bist. Du bestehst aus Fleisch und Blut, dein Herz ist menschlich, deine Knochen echt. Es gab nur einige Komplikationen mit deinem Körper. So haben einige Organe nicht funktioniert, die wir deshalb mit künstlichen Teilen ersetzt haben. Beantwortet das deine Frage?«

Ich schüttelte immer noch den Kopf und deutete auf mein Gehirn.
Erneutes Schweigen, diesmal länger als die Stille zuvor. Es schien, als hätte sich Taes Gesichtsausdruck sogar verdunkelt. Er schien die Frage nicht sonderlich zu mögen.

»Es ist ein normales und menschliches Gehirn, Jeongguk. Dies ist dein neuer Körper, als dein vorheriges Ich gestorben ist. Dein Geist wird sich nur ein wenig erholen müssen, bevor er sich langsam an dein vorheriges Leben erinnern kann«, erklärte Tae schließlich mit einem tiefen Seufzen und fasste sich an das Nasenbein.

Ich war mit der Antwort nicht zufrieden.
Irgendetwas schien Tae mir noch nicht verraten zu haben, doch ich hakte nicht weiter nach.

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𝐄𝐫𝐫𝐨𝐫 𝐑𝐗37ᵏᵒᵒᵏᵛWo Geschichten leben. Entdecke jetzt