Kapitel 6

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Am nächsten Morgen wache ich auf und muss mit Bestürzung feststellen, dass heute Montag ist. Ich muss zur Uni! Doch dann fällt mir ein, dass zum Glück Semesterferien sind und ich entspanne mich. Tim wird wach und sieht mich verwirrt an: "Haben wir etwa die ganze Nacht auf dem Sofa geschlafen?" Ich nicke und gebe ihm einen zärtlichen Kuss. Er erwidert meinen Kuss und streichelt vorsichtig meinen Rücken. "Wie lange darf ich noch bleiben?", frage ich. "Solang du möchtest! Lena du bist meine Freundin! Du bist immer willkommen!", sagt er fröhlich. Ich stehe auf und gehe ins Bad. Ich gehe duschen und mache mich dann fertig. Als ich zu Tim zurück kehre ist der ebenfalls schon fertig angezogen. Ich gehe in die Küche und durchforste sie. Ich mache Frühstück. Rührei mit Speck und ein bisschen Schnittlauch. Ich serviere das Frühstück mit einen Lächeln auf den Lippen. "Mein Gott! Du kannst super kochen! Ich liebe dein Essen jetzt schon, auch wenn ich erst dieses hier kosten durfte", sagt er zwischen zwei Bissen. "Oh. Das ist noch nichts! Ich kann noch viel mehr!", erwidere ich mit einem Lächeln. Er lächelt zurück, während ich mich auf seinen Schoß fallen lasse. Ich lege meine Arme um seinen Hals und küsse ihn. Er genießt meinen Kuss sichtlich. Plötzlich klingelt es an der Tür. Tim öffnet. Davor steht eine junge dunkelhaarige Frau. Sie trägt schwarzen Eyeliner, ist aber sonst nur schlicht geschminkt. "Marie! Was machst du denn hier?", fragt er sichtlich überrascht. Ich bleibe wie angewurzelt stehen, unfähig mich zu bewegen. "Tim! Es tut mir leid, dass ich Schluss gemacht habe. Ich habe so gelitten. Ich liebe dich immer noch! Verzeihst du mir?", fragt sie mit tränengefüllten Augen. Ich starre sie an und spüre nackte Angst in mir aufsteigen. Was ist wenn ich für Tim nur eine Ablenkung war? Was ist, wenn er jetzt wieder mit dieser Marie zusammen kommt. Mit tränengefüllten Augen sehe ich, dass Tim ihr die Hände auf die Schultern legt. Mehr brauche ich nicht zu sehen. Ich renne aus der Wohnung. Ich fange an zu weinen. Tränenüberströmt renne ich mitten durch Köln. Tim ruft mir etwas hinterher, doch ich kann es nicht verstehen. Ich nehme alles um mich herum nur noch wie durch eine dicke Glasscheibe war. Zu allem Überfluss fängt es jetzt auch noch an zu regnen. Ich komme erst wieder zu mir, als Caro mir die Tür öffnet und mich erschrocken in ihre Arme schließt. Sie fragt nichts, sondern lenkt mich nur aufs Sofa. Sie legt den Arm um mich und drückt mich ganz fest an sich. "Du hattest so Recht! Ich war nur eine Ablenkung für ihn! Seine Freundin ist wieder da!", schluchze ich. "Sch...", flüstert sie nur. Allein die Tatsache, dass sie für mich da ist, tröstet mich ein bisschen. Als ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe fragt sie: "Willst du was trinken?" "Wasser, bitte.", flüstere ich mit tonloser Stimme. "Zum Glück sind Ferien", sagt sie und hält mir ein Glas und eine Packung Taschentücher hin. Ich nehme beides dankbar entgegen. "So jetzt erzähl mal: Was ist passiert?", fragt sie vorsichtig. Caro und ihre Neugier! "Tim hat mich gestern doch hier abgeholt. Danach sind wir spazieren gegangen. Dann hat er mir gezeigt, wo er wohnt und wir haben einen Film geschaut. Ich bin eingeschlafen und er auch. Dann haben wir auf dem Sofa geschlafen. Also hab ich bei ihm übernachtet. Ich bin dann bei ihm duschen gegangen und habe für uns beide Frühstück gemacht. Dann hat es geklingelt und diese Frau stand vor der Tür. Ich glaube sie heißt Marie. Sie hat dann irgendwas gesagt, von wegen, dass sie ihn wieder haben will und dann...", meine Stimme versagt. "Oh Lena! Du Arme!", sie schließt mich enger in ihre Umarmung. "Du bleibst hier! Morgen früh sieht die Welt schon anders aus und dann bleib ich bei dir!", beschließt sie. Sie steht auf und holt mir eine Decke und ein Kissen. Ich kuschle mich ein und beobachte, wie sie das Mittagessen zubereitet.

YouTube-Teacher ||Herr Bergmann FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt