Kapitel 2

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Am Nächten Morgen werde ich von meinem Handy geweckt. Ich öffne die Augen und schaue verschlafen auf das Display. Es ist Tim. Er fragt, ob ich gut nach Hause gekommen sei. Ich antworte, ja und frage wie es ihm denn geht. Gut, kommt die Antwort. Ich frage, ob wir uns nicht heute Nachmittag auf einen Kaffee treffen wollen. Kurze Zeit später kommt die Antwort, ja gerne. Wir verabreden uns um halb vier am Kölner Dom. Ich rufe sofort Caro an und erzähle ihr die Neuigkeit. "Tim? Ist das der Typ aus dem Club gestern?", fragt sie verwundert. Ich nicke heftig, bis mir einfällt, dass sie mich durch das Telefon ja nicht sehen kann. "Ja das ist er. Er wohnt auch hier in Köln und ist drei Jahre älter. Von Beruf ist er eigentlich Lehrer", erzähle ich begeistert. "Was heißt denn 'eigentlich Lehrer'?", fragt sie misstrauisch. "Na ja. Keine Ahnung, das habe ich auch gefragt. Er wollte es mir aber nicht sagen. Ist aber auch egal! Er ist super nett", schwärme ich. "Na dich hat es ja ganz schön erwischt, aber ich würde trotzdem vorsichtig sein", rät sie. "Du meinst wegen seinem Job? Ach Quatsch! Das ist doch nicht wichtig. Aber worauf bezieht sich das 'erwischt'?", frage ich völlig verwundert. "Lena! Du klingst wie ein Teenager, der zum ersten Mal verliebt ist. Du bist völlig hin und weg von diesem Typ!", lacht sie. Ich denke über ihre Worte nach. Bin ich wirklich verliebt? So schnell wieder? Geht das überhaupt? Sich sofort nach einer Enttäuschung wieder zu verlieben? Doch das Kribbeln in meinem Bauch unterbricht diese Gedanken. Auch meine kindische Aufregung spricht für Caros Verdacht. Ich habe mich tatsächlich verliebt in einen Mann, den ich grade mal seit gestern Abend kenne. Ich gehe also zum Kleiderschrank und überlege was ich anziehen soll. Normalerweise bin ich nicht so klischeebehaftet, aber jetzt bin ich schlimmer als die arroganteste Diva. Ich rufe also aus der Not heraus Caro an und bitte sie mir zu helfen. Zehn Minuten später steht sie vor der Tür. "Man Caro! Ich weiß einfach nicht, was ich anziehen soll! Das ist zwar nicht mein erstes Date, aber ich bin viel aufgeregter als bei den Anderen. Das ist viel wichtiger!", ich drehe gleich durch! "Lena! Beruhig dich! Wir schauen mal", seufzt sie. Wir gehen zu meinem Kleiderschrank und sie stöbert darin herum, während ich auf dem Bett sitze. Sie zieht ein enges schwarzes Kleid heraus: "Na das ist doch schon mal ein Anfang!" Ich zucke mit den Schultern. Sie holt noch ein paar schwarze Hackenschuhe heraus: "Wie wär's damit?" "Ne. Du weißt doch, dass ich keine hohen Schuhe mag!", ich schüttele den Kopf. Sie schaut mich prüfend an und kramt dann ein paar Ballerinas heraus. Ich nicke. Im nu bin ich geschminkt, meine Haare sind hochgesteckt, meine Nägel lackiert und ich bin fertig angezogen. "Also", sagt sie, während sie prüfend ihr Werk betrachtet: "Wenn ihn das nicht von den Socken reißt, dann ist er ein Unmensch!" Ich lächle. Sie versucht mich aufzubauen! "Ich bin so furchtbar nervös!", klage ich. "Hey das schaffst du! Du bist eine tolle Frau und du kriegst jeden rum, wenn du willst!", ermutigt sie mich. Doch dadurch bin ich nicht weniger nervös. Ich habe totale Angst und die Nervosität wird auch nicht weniger. Pünktlich zehn vor halb vier schiebt Caro mich aus der Wohnung. Ich laufe mit zittrigen Beinen durch die Kölner Innenstadt. Dann bin ich am Dom angekommen. Zum Glück ist Tim noch nicht da. Ich setze mich auf eine Bank und warte. Meine Nervosität steigt immer weiter und ich kann kaum still sitzen. Dann tritt Tim in mein Blickfeld. Er trägt die selben Sachen wie gestern Abend. Ich begrüße ihn mit einer Umarmung und hoffe, dass er mein Herz nicht hören kann. Es schlägt mir in diesem Moment bis zum Hals. Die Schmetterlinge in meinem Bauch rebellieren. "Ähm... Du kannst mich jetzt wieder loslassen", sagt er leicht beschämt. Ich lasse los und werde augenblicklich rot. Ich schaue zu Boden: "Tut mir leid!" Er lächelt: "Schon ok. Lass uns gehen." Ich nicke. "Du siehst übrigens unglaublich aus! Sogar noch besser, als gestern!", schmeichelt er. Ich werde schon wieder rot. Er lächelt und bietet mir seinen Arm an und ich hake mich ein. Wir schlendern in ein kleines Café in der Kölner Innenstadt. Wir setzen uns an einen kleinen Tisch am Fenster und ich trinke einen Late Macchiato und esse ein Stück Kuchen. Tim trinkt Kaffe und isst ebenfalls ein Stück Kuchen. Wir unterhalten uns und lachen viel zusammen. Bei ihm kann ich den Rest der Welt vergessen. Ich könnte ihm den ganzen Tag zuhören! "Alles ok?", er klingt besorgt. Mist! Er hat gemerkt, dass ich ihn verträumt anstarre! "Ja, alles ok", erwidere ich geistesabwesend. Ich wünsche mir nichts mehr, als diesen Mann meinen Freund nennen zu dürfen! Er ist einfach perfekt!

YouTube-Teacher ||Herr Bergmann FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt