Kapitel 5

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Am nächsten Morgen wache ich auf und schaue als erstes auf mein Handy. Tim hat wieder geschrieben. Er fragt, ob alles klar geht und wo er mich abholen müsse. Ich gebe ihm meine Adresse und will grade auf 'Senden' drücken, als mir Caro plötzlich das Handy aus der Hand reißt. "Bist du verrückt? Du kennst ihn einen Tag und verrätst ihn gleich, wo du wohnst? Das ist sau gefährlich! Du hast keine Ahnung, was der mit dir Anstellen will!", schreit sie. "Das ist immer noch meine Angelegenheit! Misch dich da bitte nicht ein! Ich bin eine erwachsene Frau! Ich kann sehr wohl selbst entscheiden, wem ich meine Adresse gebe und wem nicht!", ich nehme ihr mein Handy aus der Hand und schicke die Nachricht ab. "Lena! Aber was...?" Ich unterbreche sie: "Carolin! Ich weiß, dass du dir nur Sorgen machst. Aber du bist nicht meine Mutter! Misch dich bitte nicht in mein Liebesleben ein!" Sie senkt betreten den Kopf: "Ok, aber lass mich wenigstens bleiben, bis er dich abholt", bettelt sie. Ich verdrehe die Augen: "Mach doch was du willst!" Ich mache mich fertig und ziehe dieses Mal eine enge schwarze Hose und ein weißes T-Shirt mit blauen Streifen an. Dazu einfache Turnschuhe. Wenn wir schon zusammen sind, möchte ich mich nicht immer total in Schale werfen müssen, wenn wir uns treffen. Deshalb ziehe ich mir einfache Klamotten an, die nicht besonders herausstechen. Ich binde mir einen einfachen Pferdeschwanz und mache mir noch ein bisschen dezenten Lippenstift drauf. Ich schaue auf die Uhr. Es ist zehn vor zwei. Tim wird in zehn Minuten hier sein. Ich hüpfe wie ein kleines Kind durch die Wohnung, wobei ich von Caro amüsiert beobachtet werde. Endlich klingelt es an der Tür. Ich hüpfe zur Tür und öffne sie. Tim steht vor der Tür und begrüßt mich mit einem kurzen, verhaltenen Kuss. Mich packt die Sehnsucht. Ich wünschte er würde mich öfter küssen. Doch so muss ich mich mit diesem Kuss zufrieden geben, da Caro um die Ecke kommt. Sie begrüßt Tim und stellt sich dann als meine beste Freundin vor. "Können wir los?", fragt er mit sanfter Stimme. Ich nicke und hake mich dann bei ihm ein. Wir schlendern durch die Stadt und genießen das schöne Wetter. Wir plaudern lange und dann zeigt er mir, wo er derzeit wohnt. Seine Wohnung ist hell und freundlich. Sie ist zwar nicht groß, aber sehr gemütlich. Wir setzen uns auf das Sofa und plaudern zusammen. Dann holt Tim eine DVD heraus und legt sie ein. "Was ist das für ein Film?", frage ich. Er lächelt nur wissend und startet den Film. Als er sich wieder zu mir setzt, kuschle ich mich an ihn heran und lehne meinen Kopf auf seine Schulter. Wir schauen eine romantische Schnulze an. Eigentlich untypisch für Jungs, doch mir gefällt der Film. Ich schmiege mich noch dichter an Tim heran und schließe die Augen.
Ich öffne sie wider und sehe, dass es draußen schon dunkel ist. Mist! Warum schlafe ich immer so schnell ein? Ich sehe mich um. Mein Kopf liegt auf Tims Schoß. Genauer gesagt, auf seinem Arm. Er ist ebenfalls eingeschlafen und ist zur Seite gefallen. Sein Kopf liegt auf der Sofalehne. Ich lächle, er sieht so friedlich aus, so unbesorgt! Ich hauche einen sanften Kuss auf seine Hand und kuschle mich dann wieder an ihn und schließe wieder die Augen, um erneut einzuschlafen.

YouTube-Teacher ||Herr Bergmann FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt